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1606 - Die Zeit-Bande

1606 - Die Zeit-Bande

Titel: 1606 - Die Zeit-Bande
Autoren: Jason Dark
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tanzen, Elly.«
    Das schien sie zu beruhigen, denn sie fragte: »Warum habt ihr mich gerettet?«
    Suko gab die Antwort. »Weil wir es nicht mögen, wenn irgendwelche Chancen ungleich verteilt sind.«
    Das begriff sie nicht. Es war auch nicht wichtig. Eigentlich zählte nur, dass wir sie in Sicherheit brachten, und da war ich froh, dass auch der Rover mit in diese Welt hineingerissen worden war, denn zu ihm wollten wir.
    Wir beeilten uns. Elly würde große Augen bekommen, wenn sie den Wagen sah. Da hatte ich mich nicht geirrt, denn sie schrie leise und erschrocken auf, als sie sah, wo wir stehen blieben.
    »Keine Sorge, Elly, es ist alles okay. Du musst dir keine Gedanken machen.«
    »Was ist das?«
    Ich hielt ihr die hintere Tür an der Beifahrerseite auf. »Ein Automobil. Steig ein.«
    Es blieb ihr nichts anderes übrig. Aber sie zitterte schon, als sie im Rover Platz nahm, den Kopf zuckend bewegte und sich dabei immer wieder umschaute.
    Suko saß schon hinter dem Lenkrad. Ich nahm ebenfalls auf dem Rücksitz Platz, um Elly beruhigen zu können, wenn es denn sein musste. Suko startete den Rover, und als wir anfuhren, schrie sie leise auf. Ein solches Fahrzeug hatte sie noch nie gesehen. Möglicherweise war es das erste Auto überhaupt, wobei es schon vereinzelt Fahrzeuge gab, die aber ein anderes Aussehen hatten.
    Sie klammerte sich an meinem Arm fest, als wir anfuhren. Ihr Atem hatte sich wieder beruhigt. Noch einmal schrak sie zusammen, als Suko das Fernlicht einschaltete. Der helle Teppich breitete sich auf dem Kopf Steinpflaster aus und brachte es zum Glänzen. Es sah aus, als wäre es gebohnert worden.
    Suko fuhr nicht sehr schnell. Aber in die Richtung, in der auch der Pub lag. Dort hatten sich die Gäste wieder gefangen. Im hellen Fernlicht sahen wir, dass sie sich nicht mehr alle in der Gaststätte aufhielten. Ein halbes Dutzend von ihnen war auf die Straße gelaufen. Sie schauten jetzt in das Scheinwerferlicht. Sie waren gut zu sehen und so erkannten wir auch, dass sie sich bewaffnet hatten. Knüppel und Messer wurden von Fingern umklammert.
    Ob sie den Rover so genau sahen, wussten wir nicht. Das helle Licht blendete sie. Es musste ihnen vorkommen, als würde aus ihm ein Ungeheuer hervorschießen, das sie schlucken wollte.
    Zur Seite gingen sie nicht. Sie wollten ihre Stärke beweisen und bildeten auf der Straße eine Mauer aus Menschen. Dabei drohten sie mit ihren Waffen, was auch Elly auffiel, denn sie fing an zu jammern. Ich sprach beruhigend auf sie ein, was auch half, denn sie presste die Lippen zusammen.
    Suko hielt nicht an. Wir mussten jetzt Stärke zeigen, aber mein Freund fuhr schon langsamer, weil er den Männern Gelegenheit geben wollte, auszuweichen.
    Einige taten es, andere nicht. Sie verschwanden erst, als die Kühlerschnauze sie berührte und es für sie gefährlich wurde.
    Wir rollten an ihnen vorbei. Fäuste trommelten wütend auf das Dach oder schlugen gegen die Scheiben, ohne dass dem Rover wirklich etwas passierte.
    Elly duckte sich, als sie die Gesichter wie blasse Gespensterfratzen jenseits der Seitenscheibe entdeckte, dann war der Spuk vorbei, und ich richtete die junge Frau wieder auf.
    »Du brauchst keine Angst mehr zu haben, Elly. Wir haben es wirklich geschafft.«
    »Ja…?«
    Ich lächelte und sagte: »Das verspreche ich dir.«
    Elly überlegte. Sie schluckte. Es war schwer, all das Neue und Ungewohnte zu verkraften. Sie knetete ihre Hände, und ich hörte, wie sie sich räusperte.
    »Wohin bringt ihr mich?«
    »Das wissen wir selbst noch nicht. Erst mal weg.«
    »Ja, das ist gut. Ich habe Angst, dass sie mich finden. Dann geht es mir schlecht. So eine wie ich ist nichts wert.«
    »Das lässt sich ändern.«
    Sie sah mich an, und ich erkannte, dass sie mir nicht so recht glauben konnte.
    »Ich fahre mal nach rechts«, meldete sich Suko.
    »Und warum?«
    »Da ist ein freier Platz.«
    »Okay.«
    Noch immer gab das Fernlicht uns eine gute Sicht. So ganz frei war der Platz nicht. Es standen schon Häuser darauf, die aussahen, als wären sie nicht bewohnt. Zumindest gab es keine Fenster. Dafür Türen, die allesamt geschlossen waren, sodass man davon ausgehen konnte, dass hier etwas gelagert wurde.
    Suko stoppte im Schatten eines Lagerhauses. Er schaltete die Scheinwerfer aus, und es wurde plötzlich dunkel. Auch im Rover, was Elly nicht gefiel.
    Sie rückte ängstlich von mir weg und drückte sich gegen die Tür.
    »Bitte, Elly, keine Angst. Ich werde dir nichts tun.«
    Sie strich
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