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1604 - Der Fluch von Rubin

Titel: 1604 - Der Fluch von Rubin
Autoren: Unbekannt
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übergeben können. Was er in diesen Stunden zu leisten hatte, drohte ihn zu überfordern.
    Als der rote Energieschirm sich aufgebaut hatte, unter dem die drei Raumschiffe gefangen waren, hatten die von Homer G. Adams geführten Wissenschaftler festgestellt, daß sich die QUEEN LIBERTY energetisch auflud. Sie hatten nicht herausgefunden, woher die Energie kam und durch welche Einflüsse sie auf den Raumer einwirkte. Sie hatten einfach nur eine Tatsache registriert.
    Annick von Gyan hatte sich mit den Spezialisten an Bord seines Schiffes bis dahin vollkommen darauf konzentriert, den Energieschirm zu durchbrechen. Alle Bemühungen waren vergeblich gewesen. Selbst unter dem größten Energieaufwand und dem Einsatz modernster Technik war es nicht möglich, eine Strukturlücke zu schaffen oder auch nur eine Nachricht nach draußen zu schicken.
    Dann war die Nachricht von Homer G. Adams eingetroffen, und der Arkonide hatte die MONTEGO BAY überprüfen lassen. Das Resultat war niederschmetternd gewesen. Auch die MONTEGO BAY lud sich energetisch auf. Alle Versuche, diesen Prozeß aufzuhalten, waren gescheitert.
    Marfin Kinnor hatte die Wahrheit gesagt!
    Die MONTEGO BAY mußte in einem riesigen Feuerball vergehen, wenn der Prozeß der Aufladung einen kritischen Punkt erreicht hatte.
    Immer wieder mußte Annick von Gyan an ein Erlebnis denken, das er in der Jugend gehabt hatte.
    Er war Geisel von Kriminellen gewesen, die eine Wirtschaftsorganisation erpressen wollten. Acht Stunden lang war er in einer Zeitbombe eingeschlossen gewesen, und während dieser ganzen Zeit hatte er die Uhr im Blickfeld gehabt, die unerbittlich auf den Zeitpunkt der Explosion zurückte. 27 Sekunden vor der Zündung war er befreit und die Bombe entschärft worden. Es waren acht Stunden gewesen, die ihn geprägt hatten, die ihn hatten reifen lassen, die aber auch psychische Narben bei ihm hinterlassen hatten.
    Er spürte, daß die Narben aufbrachen! Wiederum war er mit der MONTEGO BAY in einer Zeitbombe gefangen, und er wußte nicht, ob da draußen irgend jemand war, der versuchte, ihn zu befreien. Doch dieses Mal war er nicht allein. Er trug die Verantwortung für die gesamte Besatzung, und nicht alle waren stark genug, die seelische Belastung zu tragen.
    Sechs Stunden bis zum sicheren Tod!
    Wenn ich doch mit Michael reden könnte! schoß es ihm immer wieder durch den Kopf. Er könnte mir helfen.
     
    *
     
    Ketrion blickte in das Tal hinab, in dem eines der weniger wichtigen Howalgoniumbergwerke lag. Aufatmend wandte er sich seinem Assistenten zu. „Unser Gedanke war richtig", stellte er befriedigt fest. „Die Anhänger der Neuen Sekte kontrollieren die großen Minen, um die kleinen kümmern sie sich nicht. Sie können es nicht, weil es zu viele sind."
    And trat an seine Seite und spähte ebenfalls zum Eingang des Bergwerks hinüber. Vor dem offenen Tor parkten mehrere Personengleiter und drei Lastengleiter. Rubiner aber waren nicht zu sehen. Doch das war nicht ungewöhnlich. Die Ingenieure hielten sich gewöhnlich im Bergwerk auf. Sie verließen sie erst bei Dienstschluß. „Nichts deutete darauf hin, daß die Fanatiker der Neuen Sekte hier waren", sagte er. „Keine Fahnen, keine Symbole und vor allem keine Toten."
    „Versuchen wir es", schlug Ketrion vor. „Wirklich sicher können wir erst sein, wenn wir in der Mine sind."
    Sie kehrten zu ihrem Antigravgleiter zurück, den sie in einem kleinen Hochgebirgstal abgestellt hatten. Der Leitende Ingenieur lenkte die Maschine behutsam durch einen Felsspalt, und als er eine Position direkt über der Einfahrt zur Mine erreicht hatte, ließ er ihn langsam in die Tiefe schweben.
    Er hoffte, daß sie auf diese Weise nicht so leicht entdeckt werden konnten, falls sich doch Fanatiker in der Anlage aufhielten. Er landete unmittelbar neben dem Tor. „In der Wachstube muß wenigstens eine Schußwaffe sein", bemerkte er. „Wir werden sie uns holen."
    „Einverstanden." And fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Er schwitzte, obwohl es nicht sehr warm war. „Ich bin solche Sachen nicht gewohnt, weißt du! Mit einer Waffe würde ich mich sicherer fühlen."
    Ketrion lächelte. Er konnte seinen Assistenten verstehen. Einen solchen Kampf hatten sie noch nie führen müssen.
    Er eilte lautlos zur Einfahrt hinüber und blickte vorsichtig hinein. Auch hier war niemand zu sehen. Die Wachstube, die sich ihm schräg gegenüber befand, war unbesetzt. Die Mütze eines Wächters lag auf einem Tisch. „Die Luft
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