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1604 - Der Fluch von Rubin

Titel: 1604 - Der Fluch von Rubin
Autoren: Unbekannt
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ist rein", flüsterte er seinem Assistenten zu. Mit zwei, drei gewaltigen Sprüngen überwanden sie die Entfernung zur Wachstube. Die Tür öffnete sich, und sie traten ein.
    Blitzschnell eilte Ketrion zu einem der Schränke. Er riß ihn auf und nahm aufatmend den Kombinationsstrahler heraus, der darin lag. Mit einem Blick überzeugte er sich davon, daß die Waffe über genügend Energiereserven verfügte. „Na also", sagte er. „Wenigstens das hätten wir."
    Sie verließen die Wachstube und wandten sich dem Innern der Mine zu, als plötzlich vier Frauen mit mächtigen Sprüngen herankamen. Ihre Augen waren weit aufgerissen, und sie schrien die Schlagworte der Neuen Sekte.
    Ketrion stellte den Kombistrahler auf Paralysatorwirkung und konnte zwei Schüsse abgeben.
    Zwei Frauen brachen gelähmt zusammen. Die beiden anderen waren noch nicht ausgeschaltet, obwohl sie sichtlich Mühe hatten, sich aufrecht zu halten. Sie schlugen mit den Beinen um sich, und wo sie trafen, ging selbst die Keramikverschalung des Tunnels zu Bruch, die kräftig genug war, dem Aufprall eines Transportgleiters standzuhalten.
    Ketrion schoß erneut und lahmte die beiden Frauen. Dennoch wandte er sich gleich darauf mit And zur Flucht, denn aus der Tiefe des Tunnels näherte sich mit flackernden Lichtern eine Desintegratorkralle, ein Gerät, mit dem Howalgonium abgebaut wurde. Doch das war es nicht allein, was die beiden Männer zum Rückzug zwang. Ihnen folgte eine schier unübersehbare Schar von Frauen mit den Fahnen der Neuen Sekten. „Es hat keinen Sinn", keuchte And, als sie im Gleiter aufstiegen und in die Berge flüchteten. „Die Grube ist besetzt."
    Er war erschöpft vom raschen Lauf, und der ausgestandene Schreck steckte ihm noch in den Gliedern. Er mußte an die Toten denken, die sie bei einer anderen Mine gesehen hatten, und der Magen krampfte sich ihm bei dem Gedanken zusammen, welche Verletzungen sie erlitten hatten. „Es hat keinen Sinn, Ketrion", resignierte er. „Wir müssen aufgeben."
    Der Leitende Ingenieur blickte ihn ärgerlich an. „Aufgeben?" Er schüttelte energisch den Kopf. „Das können wir nicht."
    „Aber du hast doch gesehen, daß selbst so unbedeutende Minen wie diese besetzt sind!"
    „Na und?" Ketrion ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Dann suchen wir eben eine Mine auf, die noch unbedeutender ist. Und wenn es gar nicht anders geht, setzen wir die Waffe so ein, daß wir zu dem Howalgonium kommen, das wir benötigen."
    „Du weißt nicht, wovon du redest", erregte sich And. „Ich jedenfalls werde niemanden töten, der ein Bergwerk besetzt hält. Und schon gar keine Frau!"
    „Wir haben keine andere Wahl", antwortete Ketrion ruhig. „Michael ist auf unsere Hilfe angewiesen. Wenn wir ihm nicht helfen, bringen sie ihn um."
     
    *
     
    Eine schwere Hand legte sich Michael Rhodan auf die Schulter. Er zuckte zusammen, und es verstrichen einige Sekunden, bis er sich umdrehte. Er blickte direkt in die kalten Linsen eines Kampfroboters. Hinter der Maschine stand höhnisch lächelnd Bastar-Stredan. „Es ist dir also gelungen, dich zu befreien", stellte sie mit stockender Stimme fest. Sie hatte Probleme, das Gleichgewicht zu halten. Um es vor ihm zu verbergen, stützte sie sich an der Wand ab. Doch das war nicht die einzige Auswirkung der Energieaufladung, mit der sie zu kämpfen hatte.
    In ihren Augen flackerte ein Licht, das deutlich machte, iin welch geistigem Zustand sie sich befand. „Mich befreien?" Michael tat, als sei er überaus erstaunt. „Wovon sollte ich mich befreien? Hast du vergessen, daß ich Gast auf der GALAKTAPTUL bin?"
    Er schob die Hand des Roboters zur Seite. Eindringlich blickte er die Frau an. „Geht es dir nicht gut?"
    Für einige Sekunden schien es, als könne seine Taktik aufgehen, doch dann fing sie sich, und ihre Zweifel verflogen. Sie schüttelte den Kopf. „Ich verstehe nicht ganz", sagte sie mit schwerer Stimme. „Ich kann mich nicht konzentrieren.
    Aber ich weiß, daß du kein Gast, sondern ein Gefangener bist. So etwas werde ich nie vergessen!"
    Ihr Gesicht verzerrte sich vor Haß und Verachtung, und dann schlug sie mit ihren neugewonnenen geistigen Kräften ebenso wild wie blind um sich. Michael schrie gequält auf. Er versuchte zu fliehen, doch der Roboter packte ihn und hielt ihn fest. Er spürte, wie ein Knochen in seiner Schulter brach. Zugleich sah er sich einer Serie von Blitzen gegenüber, die sein Innerstes zu durchrasen schienen. Bewußtlos brach er
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