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1601 - Die wilde Schlacht

1601 - Die wilde Schlacht

Titel: 1601 - Die wilde Schlacht
Autoren: Jason Dark
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bedenklich.
    Egal, wie man es sah. Ich würde bleiben und hoffte, bald auf Raniel zu treffen.
    Die Menschen trauten sich wieder ins Freie. Aber sie verhielten sich nicht normal. Ihr Ziel war die Kirche. Sie hatte den Menschen schon immer zu allen Zeiten einen Schutz geboten, und das hatte sich bis zum heutigen Tag gehalten.
    Es kam dem Pfarrer recht. Er trat vor uns und breitete seine Arme aus.
    So empfing er seine Schäfchen. Er machte ihnen Mut und sprach davon, dass es die Hölle nicht geschafft hatte, das Bollwerk Kirche zu überwinden. Er lud sie zu einem spontanen Gottesdienst ein und wollte auch die Glocken läuten lassen.
    Anna und ich waren zur Seite getreten.
    »Was sagst du dazu, John?«, fragte sie.
    »Ein Gottesdienst wird den Menschen gut tun.«
    »Ja, das denke ich auch. Und was machen wir? Willst du auch mit in die Kirche gehen?«
    »Nein. Ich stehe der Kirche zwar positiv gegenüber, aber für uns gibt es andere Aufgaben.«
    »Was weißt du denn?« Anna war ziemlich fertig. Sie sah mich fast flehend an.
    »Wenn ich ehrlich sein soll, immer noch zu wenig. Aber mir geht ein Begriff durch den Kopf. Hast du schon irgendwann etwas von der wilden Schlacht gehört?«
    Anna sah aus, als wollte sie sofort verneinen, wenig später dachte sie nach und meinte, es schon mal gehört oder gelesen zu haben. Aber das lag lange zurück.
    Ich wurde konkreter. »Hängt es vielleicht mit der Apokalypse zusammen?«
    »Ja, das kann sein. Warum hast du gefragt?«
    Ich rückte noch nicht mit der Wahrheit heraus und antwortete: »Ach, nur so.«
    Sie hielt sich an meiner Kleidung fest. »Nein, das glaube ich dir nicht. Du weißt etwas!«
    »Nichts Konkretes.«
    »Kann es denn hier zu einer Schlacht kommen?«, flüsterte sie. »Zu einem Kampf zwischen Gut und Böse?«
    »Der könnte uns bevorstehen.«
    »Wenn die Kreatur zurückkehrt?«
    »Ja.«
    In diesem Augenblick fingen die Glocken zu läuten an. Da wir in der Nähe des Turms standen, schraken wir zusammen. Aber der Klang, der weit in die stille Landschaft hallte, war auch ein Zeichen der Hoffnung.
    Die Menschen hatten eben nicht aufgegeben.
    Ich hörte eine Frage, auf die ich schon länger gewartet hatte. »Und was können wir jetzt tun?«
    »Warten, Anna.«
    Sie verzog das Gesicht.
    »Ich weiß, das klingt nicht toll, aber uns bleibt nichts anderes übrig.«
    Sie suchte den Himmel ab. Von der mächtigen Kreatur war nichts mehr zu sehen. Das Firmament präsentierte sich jetzt, wo der Tag angebrochen war, in einem strahlenden lichten Blau. Neuer Schneefall war also nicht zu erwarten, und so standen wir inmitten einer fantastischen Winterlandschaft, die zum Urlaubmachen einlud.
    Leider war es nicht so. Ich persönlich hatte mich an einer Idylle nie lange erfreuen können. Irgendwann wurde sie immer auf eine grausame Weise zerstört.
    »Sollen wir zu uns gehen, John?«
    Ich nickte Anna zu. »Genau das wollte ich dir vorschlagen. Ich muss nämlich noch telefonieren.«
    »Dass du daran denken kannst.«
    Ich lächelte. »Das Leben besteht auch bei mir nicht nur aus unnormalen Vorgängen…«
    ***
    Im Haus der Eichlers lernte ich ein neues Zimmer kennen. Es war das, in dem Anna wohnte, wenn sie mal zu Hause war. Ein gemütlicher Raum, in dem durch die Fotoausrüstung trotzdem eine gewisse Unordnung vorhanden war. Anna räumte eine Tasche vom Sessel, sodass ich mich setzen konnte.
    Ich hatte erfahren, dass es in diesem Tal kein Funkloch gab und eine Verbindung über Handy möglich war. Meine Freunde im Yard würden sich Sorgen machen, und wie ich Suko kannte, war er bestimmt in meine Wohnung gegangen, um nach mir zu sehen. Ich machte mir jetzt Vorwürfe, keine Nachricht hinterlassen zu haben. Das würde ich ändern.
    Ich erwischte Suko im Büro.
    »Ach, du lebst doch noch?«
    »Klar.«
    »Und wo steckst du?«
    »Hat dir Bill Conolly nicht Bescheid gegeben?«
    »Nein, noch nicht. Vielleicht war es ihm auch zu früh.«
    »Okay, dann sage ich dir, wo ich stecke, und ich bin nicht verschwunden, um Urlaub zu machen.«
    »Das kann ich mir denken.«
    Wenig später staunte er nicht schlecht, als er erfuhr, wohin es mich verschlagen hatte. Den Grund bekam er auch zu hören. Dass Raniel mitmischte, löste eine leichte Besorgnis in ihm aus.
    »Dann geht es nicht allein um diesen Urteufel, sondern um eine große Sache - oder?«
    »Das muss man so sehen. Noch hält er sich zurück und…«
    »Mann, du hast sogar dein Schwert mitgenommen, und du wirst doch sicherlich mit dieser Kreatur
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