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160 - Der untote Kreuzritter

160 - Der untote Kreuzritter

Titel: 160 - Der untote Kreuzritter
Autoren: Dämonenkiller
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Meist hat sie nur einen leeren Kopf."
    „Sieh dir den kleinen Scheißer an", höhnte Senta. „Gerade er spuckt große Töne. Dabei ist er zweimal beim Abitur durchgefallen. Hätte sein Vater nicht die Prüfungskommission bestochen, hätte er es nie geschafft."
    „Und wie war es bei dir?" fragte Werner aggressiv. „Du hast brav und willig die Beine auseinandergenommen - und der Lehrkörper hatte seinen Spaß. Du bist doch nichts anderes als…"
    Sentas rechte Hand schoß vor, aber Werner wehrte den Schlag ab.
    „Wollt ihr nicht endlich mit diesem Quatsch aufhören!" sagte Nick Junker heftig. Er stand auf und trat zwischen Werner und Senta. „Sobald ihr etwas getrunken habt, führt ihr euch wie kleine Kinder auf. Ihr versaut einem doch jeden Abend mit eurer unsinnigen Streiterei."
    „Sie hat angefangen", sagte Werner.
    „Das ist doch egal", knurrte Nick, der wie ein Rachegott zwischen den beiden stand. „Eure Beschimpfungen waren mal ganz lustig, jetzt sind sie nur mehr abgeschmackt."
    „Spiel dich nicht so auf, Nick", sagte Werner verächtlich und stand auf. „Jetzt, weil du Lilo hast, bist du plötzlich ganz anders geworden."
    „Laß Lilo aus dem Spiel", fauchte Nick.
    „Nun reicht es mir aber", schaltete sich Sabrina ein. „Wenn ihr nicht sofort mit eurer Streiterei aufhört, dann könnt ihr im Schnee schlafen!"
    Werner zuckte die Schultern, wandte sich ab und griff nach den Zigaretten. Er ärgerte sich, daß er mitgekommen war. Aber er hatte sich auf Sabrina Hoffnungen gemacht und es für eine gute Idee gehalten, mitzufahren. Nun dachte er anders darüber.
    Nick setzte sich zu Lilo, und sie flüsterte ihm etwas zu.
    Und Freddie versuchte, Senta aufzuheitern, was ihm aber nicht gelang.
    Sabrina legte eine andere Platte auf, und Sekunden später erfüllte Dionne Warwicks einschmeichelnde Stimme den Raum.
    „That's what friends are for", klang es überlaut aus den Lautsprechern.
    „Die passende Musik für diese reizende Gesellschaft", sagte Werner höhnisch.
    Der Abend ist verpfuscht, dachte Sabrina enttäuscht. Ich bin froh, daß ich Nadja nicht angerufen habe.
    Erst hatten sie eine wilde Schneeballschlacht veranstaltet, danach ein ausgiebiges Abendessen verzehrt und anschließend reichlich getrunken. Alle waren vergnügt und ausgelassen gewesen, doch plötzlich war es zu Spannungen gekommen, und die Stimmung war umgeschlagen.
    Werners Interesse an Sabrina und ihr Desinteresse waren allzu auffällig gewesen. Dazu kamen noch Freddies ätzende Bemerkungen, der sich über Werner lustig gemacht hatte. Störend hatte auch gewirkt, daß Nick und Lilo nur Augen füreinander gehabt und sich an der Unterhaltung kaum beteiligt hatten. Schließlich hatte sich Sabrina abgesondert und war schwermütig geworden.
    Doch jetzt war die gute Stimmung endgültig beim Teufel. Das beste wird wohl sein, wenn wir schlafen gehen, dachte Sabrina. Im Frühjahr hatte ihr Vater die Hütte umbauen lassen, jetzt gab es neben dem großen Raum mit dem offenen Kamin auch drei kleine Schlafzimmer.
    „Ich brauche frische Luft", murmelte Senta und stand schwankend auf.
    „Wie man sich nur so besaufen kann", sagte Werner fast unhörbar.
    „Hast du mich mit dieser Bemerkung gemeint?" fragte Senta.
    Werner öffnete den Mund, schloß ihn aber gleich wieder. Sein hübsches braungebranntes Gesicht verzog sich verächtlich.
    „Ich begleite dich", sagte Sabrina rasch. Sie hatte endgültig genug von den Streitereien.
    Die zwei Mädchen schlüpften in Snow-Boots und Blousons.
    „Verirrt euch nicht im tiefen Wald!" rief ihnen Freddie nach.
    Sabrina steckte sicherheitshalber eine Taschenlampe ein, dann verließen sie die Hütte.
    Senta hielt sich an Sabrina fest. Die kühle Luft tat ihrem benebelten Hirn gut. Nach ein paar Minuten gewöhnten sich ihre Augen an das diffuse Licht. Sie wateten durch den hohen Schnee. Keuchend blieb Senta stehen. „Das kann ja noch heiter werden", sagte sie. „Eine vergnügliche Nacht erwartet uns."
    Sabrina schwieg.
    Der Angriff erfolgte völlig lautlos und überraschend.
    Eine glühende Hand schlug nach Sabrina, die sich plötzlich nicht mehr bewegen konnte. Irgend etwas bohrte sich schmerzhaft in ihr Hirn.
    „Hat es dir die Sprache verschlagen, Sabrina?" fragte Senta.
    Sie wandte den Kopf und riß den Mund zu einem Schrei auf, als sie das dämonenhafte Geschöpf erblickte. Die funkelnden Hände ergriffen sie, und augenblicklich war sie gelähmt.
    Das unheimliche Wesen kicherte zufrieden.

    Ein durchdringendes
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