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1598 - Allein unter Zombies

1598 - Allein unter Zombies

Titel: 1598 - Allein unter Zombies
Autoren: Jason Dark
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aufsuchte, um etwas Neues zu beginnen.
    Der Kommissar hatte es eiliger als ich und erreichte die Mauer vor mir.
    Er warf einen Blick auf die andere Seite und ließ dabei seinen Emotionen freien Lauf. Er raufte sich die Haare, bevor er sich umdrehte. Nahezu Vorwurfsvoll schaute er mir entgegen. »Jetzt ist er weg!«
    Ich winkte ab und blieb stehen »Keine Sorge, wir werden ihn schon wiederfinden.«
    »Na, deinen Optimismus möchte ich haben.«
    Ich enthielt mich einer Antwort. Da für blickte ich über die Mauer hinweg und betrachtete den kahlen Wald. Es war mehr eine größere Baumgruppe die eigentlich nicht hierher passte aber trotzdem eine Bedeutung haben musste.
    »Und jetzt, John?«
    »Machen wir uns auf die Suche.«
    »Okay. Ich hatte schon gedacht, das du wieder zurück in den Ort willst.« Dazu sagte ich nichts. Ich stemmte mich ab und stieg auf die Mauerkrone, was kein Problem war. Als ich dort hockte, sah ich auch nicht mehr als vorher.
    Voltaire war ebenfalls auf die Krone geklettert. Gemeinsam sprangen wir an der anderen Seite zu Boden, der knochenhart gefroren war. Bei diesem Wetter machte es wahrlich keinen Spaß, sich draußen aufzuhalten. Da konnte ich die Menschen verstehen, wenn sie in ihren Häusern blieben.
    Das hatten sie nicht getan. Zumindest einige von ihnen waren unterwegs, und es war eine böse Überraschung für uns.
    Wir sahen sie erst im letzten Augenblick. Sie hatten sich angeschlichen, und ihr heimtückischer Angriff traf uns fast gleichzeitig.
    Zuerst erwischte es den Kommissar. Ich hörte seinen leisen Schrei.
    Dann sah ich, dass er zusammensackte, und genau da erwischte mich der heftige Schlag am Hinterkopf.
    Plötzlich sah ich Sterne. Die Umgebung verschwamm vor meinen Augen. Ich schaffte es nicht mehr, auf den Beinen zu bleiben. Es wurde dunkel vor meinen Augen, aber ich wurde nicht bewusstlos. Ich war nur groggy und damit auch hilflos, als ich zu Boden fiel und wie paralysiert liegen blieb, wobei mich zahlreiche Stimmen wie das Zischeln von Schlangen umgaben.
    Sogar einen Gedanken konnte ich noch fassen und dachte, dass wir wie die Idioten in eine Falle gelaufen waren…
    ***
    Emilio war unterwegs! Es war sein Tag, es würde sein Abend werden ja, es war einfach seine Zeit. Er ging den Weg, den er kannte. Der Pfad führte vom Kloster aus recht steil nach unten. Es war leichter, ihn hinab als hinauf zu gehen, aber man musste ihn kennen und vor allen die Stellen wissen, an denen sich immer wieder Eis bildete, sodass allerhöchste Rutschgefahr bestand.
    Emilio trug nur seine Kutte und an den Füßen festes Schuhwerk. Er war ein noch junger Mann, obwohl er mit seinen dreißig Jahren wesentlich älter aussah. Das lag an seinem Bart, der ebenso dunkel wie die Haare war.
    Man konnte nicht behaupten, dass der braune Stoff der Kutte sehr dicht gewesen wäre. Deshalb hatte sich Emilio noch ein braunes Tuch um seine Schultern gehängt. So konnte er die Temperaturen ertragen.
    Er dachte nur an sein Ziel, an das besondere Treffen, das für ihn auf der Welt einmalig war. Ein Treffen voller Wunder. Etwas, das nicht zu erklären war, aber trotzdem stattfinden musste, denn seine Gäste hatten nur ihn. Sie freuten sich darauf, wenn er kam und ihnen so etwas wie eine Heimat bot.
    Emilio legte eine knappe Pause ein und schaute zurück zum Kloster. Es lag schon weit hinter ihm.
    Emilio setzte seinen Weg fort. Er wusste, dass man ihn vom Kloster aus beobachtete, so lange er noch zu sehen war. Man würde für ihn beten, aber man würde nicht mehr versuchen, ihn zurückzuhalten. Das war früher der Fall gewesen. Mittlerweile hatte man einsehen müssen, dass dies nichts brachte, und so war er innerhalb des Klosters zu einem Einzelgänger geworden.
    Eine höhere Macht hatte ihm diese Aufgabe zugeteilt. Er würde ihr so lange wie möglich nachkommen.
    Es würde nicht mehr lange dauern, dann war die Zeit des Tages herum.
    In der Dämmerung oder bei Anbruch der Nacht fühlten er und seine Verbündeten sich am wohlsten. Dann war er unter ihnen. Als Lebender zwischen den Toten, die nicht richtig tot waren, die aber alle Hoffnungen verloren hatten.
    Niemand begegnete ihm auf seinem Weg nach unten. Es würde auch niemand erscheinen, denn die wenigen Bewohner des Dorfes trauten sich nicht mehr, das Kloster zu besuchen.
    Und doch standen die Menschen auf seiner Seite. Sie würden ihn nie verraten, denn dass er etwas Bestimmtes tat, war sehr wichtig für sie und sorgte für eine gewisse Ruhe.
    Garantieren konnte er
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