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1596 - Dämonengold

1596 - Dämonengold

Titel: 1596 - Dämonengold
Autoren: Jason Dark
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die spiegelnde Scheibe heran, obwohl das kaum etwas brachte. Detailliert sah er sein Gesicht nicht, sondern nur einen schwachen Abdruck, bei dem ihm allerdings etwas auffiel.
    Die Haut sah nicht so aus wie normal. Schimmerte sie nicht heller? Nein, das war unmöglich, denn es gab kein Licht, das sie hätte treffen können.
    Das war schon ungewöhnlich, wenn nicht unheimlich. Er stöhnte leise auf und merkte, dass die ungewöhnliche Spannung nicht nur sein Gesicht erfasst hatte, sondern sich auf dem gesamten Körper ausbreitete, bis hin zu den Füßen.
    Er drehte sich mit einer raschen Bewegung vom Fenster weg. Er wollte sich im Spiegel anschauen, aber er traute sich nicht, das Licht einzuschalten. Da war eine innere Stimme, die ihm davon abriet.
    Trotzdem setzte er sich in Bewegung. Er ging auf die Schlaf zimmertür zu.
    Im Haus war es nicht besonders warm. Der Schlafanzug hielt auch nicht warm. Dennoch fror er nicht. Sein Inneres war aufgewühlt. Es strahlte eine gewisse Hitze ab.
    Er verließ das Schlafzimmer. Im engen Flur war es dunkel. Ricky schaltete auch hier kein Licht ein. Erst im Bad, wo es den großen Spiegel gab, wollte er sich überzeugen, was mit ihm passiert war.
    Wenig später betrat er das Bad. Es war nicht mehr als eine große Kabine, in der gerade die Dusche, eine Toilette und ein Waschbecken Platz hatten.
    Noch auf der Türschwelle stehend schaltete Ricky Waiden das Licht ein.
    Von hier aus fiel sein Blick direkt auf den Spiegel über dem Waschbecken.
    Ricky schaute hinein, riss den Mund auf und verstand die Welt nicht mehr!
    Der Schock ließ ihn erstarren, denn was er sah, war ungeheuerlich.
    Sein Gesicht schimmerten golden…
    ***
    Ricky Waiden schrie auf. Oder glaubte, aufzuschreien. Sein Mund öffnete sich, und er wollte sich auch nicht mehr schließen, als er sah, was vor seinen Augen geschehen war.
    Sogar mit ihm geschehen war!
    Er sah sich im Spiegel. Er schaute auf einen jungen Mann mit halblangen dunkelbraunen Haaren, die ein Gesicht umrahmten, das nicht mehr die normale Hautfarbe aufwies, denn sie war von einem goldenen Schimmer überzogen.
    Ricky begriff nichts mehr. Er schloss die Augen, aber das nützte nichts.
    Als er sie wieder öffnete, sah er immer noch das Gleiche.
    Seine Haut war nicht mehr normal. Sie sah aus, als wäre sie mit goldener Farbe übertüncht worden. Oder als läge auf seinem Gesicht eine dünne Maske aus Blattgold.
    Er sah es und trotzdem wollte er nicht daran glauben.
    Ricky Waiden sah sich als einen Fremden an. Er wollte sich einreden, dass ihn jemand aus dem Spiegel anschaute, der ihm zwar glich, aber doch nicht er selbst war.
    Ricky wusste, dass dies nicht zutraf, und er entschloss sich zu einem Test.
    Er hob den rechten Arm an.
    Das tat die Gestalt im Spiegel auch.
    Er schüttelte den Kopf. Auch das tat sein Pendant im Spiegel.
    Ja, ich bin es!, schoss es ihm durch den Kopf. Ich bin der Mann mit dem goldenen Gesicht!
    Ricky wusste nicht, ob er deswegen weinen oder lachen sollte. Er entschied sich zu einem Kopfschütteln und ärgerte sich fast darüber, dass sich diese Bewegung im Spiegel wiederholte.
    Etwas fauchte aus seinem Mund. Es war sein Atem, den er nicht mehr unter Kontrolle hatte.
    Seltsamerweise brach er nicht zusammen. Er schrie auch nicht. Er verspürte auch keinen Schwindel. Es war alles so normal - bis auf sein Gesicht.
    Es war golden geworden.
    Nur das Gesicht?
    Er wollte die Wahrheit wissen, und er trat entschlossen näher an den Spiegel heran. Er hielt erst an, als er das Waschbecken berührte.
    Jetzt befand sich der Spiegel nur noch eine halbe Armlänge von ihm entfernt. Er traute sich allerdings nicht, dagegen zu fassen, dafür tat er etwas anderes.
    Ricky Waiden wollte endlich wissen, ob sich diese goldene Schicht nur auf seinem Gesicht ausbreitete, oder auch auf seinem Körper.
    Das Oberteil des Schlafanzugs war bis zum Hals zugeknöpft. Am Hals sah er das goldene Schimmern ebenfalls. Seine Finger zitterten, als er damit begann, das Oberteil aufzuknöpfen. Er schloss dabei sogar die Augen und hielt sie auch dann geschlossen, als er die dünne Jacke auszog.
    Sie flatterte neben ihm zu Boden, und in diesem Moment riss er die Augen weit auf.
    Ricky schrie!
    Er starrte auf seinen goldenen Oberkörper…
    ***
    Es war der Moment, in dem Ricky Waiden das Gefühl hatte, als wäre er aus seinem menschlichen Dasein herausgerissen worden. Er war golden!
    Dass er auch seine Hose ausgezogen hatte, war ihm so gar nicht bewusst geworden. Er stand da wie
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