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1595 - Blick in die Zukunft

Titel: 1595 - Blick in die Zukunft
Autoren: Unbekannt
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die Strangeness, an die sich Voltago und Paunaro nicht mehr erinnern können. Das ist unsere Rettung!"
    Der schwarze Riese stand mit seinen zwei Tonnen Körpergewicht völlig reglos. Die drei roten Augen funkelten, und dann sagte er in fast beleidigtem Tonfall: „Wie kommst du darauf, daß ich es nicht verstehen würde? Manchmal erstaunst du mich, Rhodanos."
     
    *
     
    Tatsächlich war die Walze irgendwo zwischen den Dimensionen hängengeblieben. Sie verfügte nicht über die Möglichkeit, in einem Kosmonukleotid Kurs zu halten. An diesem Ort war sie völlig fehl am Platz. Doch Paunaro zog die LOVVAN mit den Instrumenten seines Schiffs vollständig heran, in den Innenraum DORIFERS.
    Eine ganze Weile versuchten sie, Funkkontakt aufzunehmen - ohne Erfolg. Die LOVVAN war viel zu lange als Spielball der Kräfte durch DORIFER getrieben worden. Siebzehn Jahre lang ... Hatte Corlun Pareve das nicht gesagt? „Tolotos, mein Freund! Was hältst du von einem kleinen Ausflug nach drüben?"
    Der Riese riß den Rachen auf und lachte mit unglaublicher Lautstärke. „So liebe ich dich, mein Kleiner! Immer voller Tatendrang. Natürlich bin ich mit dabei."
    Paunaro und der Klon blieben an Bord der TARFALA zurück. Eine Schleuse gab den Weg nach draußen frei.
    Vorsichtig legten Rhodan und Tolot die paar Meter durch das undefinierbare grüne Medium zurück, tasteten sich entlang der Walzenhülle und fanden schließlich eine Schleuse. Der Haluter berechnete innerhalb von zehn Sekunden den Einstiegskode. Im Gegensatz zu Rhodan war er praktisch nackt - seinen roten Schutzanzug hatte er ja längst aufgezehrt. Doch ein Haluter konnte im Vakuum stundenlang am Leben bleiben.
    Drinnen erwartete sie atembare Luft. Und hinter der Schleusenkammer fanden sie einen langen Korridor mit gedimmtem Licht vor. In regelmäßigen Abständen zweigten Türen ab.
    Rhodan öffnete vorsichtig den Helm. „Merkwürdig ...", sagte er. „Kein Alarm, kein Begrüßungskommando, nichts."
    „Wer weiß, ob die Besatzung überlebt hat", gab Tolot zu bedenken.
    Rhodan stieß ein paar der Türen auf, fand dahinter aber nichts außer karger Einrichtung. Der nächste Korridor trug Spuren von Kampf; die Wände waren angeschmolzen, in einer Ecke war etwas explodiert.
    Strahlschüsse hatten an der Decke lange, schwärzliche Narben hinterlassen. „Zumindest der Antrieb arbeitet noch", erklärte Tolot plötzlich. Der Riese starrte auf sein Kombiarmband, dann deutete er in Richtung Heck. „Aber mit sehr geringer Energie. Auf Sparflamme, wie ihr Terraner sagen würdet."
    Sie durchsuchten ergebnislos die hinteren Sektionen, anschließend wandten sie sich ohne viel Hoffnung in die Gegenrichtung. Im Bug stießen sie auf die Zentrale. Niemand war zu sehen, nicht einmal an diesem Ort. Erst als letzten Ausweg sah sich Rhodan das Logbuch an. Die Technik war ihm gut vertraut, weil sie noch von den Gängern des Netzes stammte. Mitten in der Zentrale des Walzenschiffs entstand ein kleines Holofeld - im Bild erschien eine humanoide Frau. Über der flachen Nasenwurzel erhob sich eine stark ausgeprägte, knöcherne Brauenpartie. Die Wangenknochen ragten spitz aus dem Gesicht, die Augen lagen tief im Schatten. „Hier spricht Cula Pareve", sprach sie mit weicher Stimme. „Sollte diese Aufzeichnung je in deine Hände gelangen, Vater, weißt du, was uns geschehen ist. Der Antrieb hat versagt. Wir glauben, daß wir DORIFER erreicht haben, doch nun sind wir manövrierunfähig und ohne Aussicht, unsere Lage zu verbessern. Seit vier Jahren treiben wir nun durch einen Raum, den wir nicht verstehen. Die Langeweile bringt uns um. Die Forscher forschen nicht mehr, weil es mit unseren Mitteln nichts zu erforschen gibt. Unter den Mlironern ist eine schlimme Streitigkeit ausgebrochen. Vier von ihnen haben sich gegenseitig umgebracht. Der Rest der Besatzung ist ebenfalls bald soweit.
    Manche Besatzungsmitglieder schlagen vor, den Antrieb einfach abzuschalten. Doch wir wissen, daß wir dann zwischen den Dimensionen verlöschen werden. Wir werden keine Spur hinterlassen, nicht einmal Asche.
    Deshalb wähle ich einen anderen Ausweg, bevor die Mlironer die LOVVAN in Trümmer legen.
    Wir alle werden uns in die Tiefschlaftanks begeben. Dort bleiben wir, bis die Energiereserven aufgezehrt sind. Etwas anderes bleibt uns nicht mehr übrig. Nun wirst du doch nicht den Triumph erleben, Vater, den du dir so sehr gewünscht hast ..."
    Mit diesen Worten endete die Aufzeichnung. Das Bild der Gavvron-Frau namens
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