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1595 - Blick in die Zukunft

Titel: 1595 - Blick in die Zukunft
Autoren: Unbekannt
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entwich das Wolkenland. Rhodan spürte jeden einzelnen der Dunstberge, die graue Ebene - und das Tal mit dem Turm in der Mitte. Ganz zum Schluß entstand in ihm das Bild eines rotglühenden Kristalls. Es war der Prinz in seiner körperlichen Gestalt. Dann verschwand auch dieses letzte Bild.
    Rhodan fand sich stöhnend auf den Knien wieder, mit furchtbaren Schmerzen in jeder Faser seines Körpers.
    Die schwarzen Hände eines Riesen halfen ihm, sich aufzurichten. Es war Tolot, der Haluter. Viel zu spät spritzte der Medoautomat seines Anzugs ihm kreislaufstabilisierende Mittel. Nun, da er keinen Zellaktivator mehr trug, war er auf solche Hilfen angewiesen. „Geht es wieder, Rhodanos?" fragte Tolot mit überraschend sanfter Stimme. „Er ist weg, nicht wahr?"
    „Ja, das ist er."
    Der Prinz hatte ihn verlassen.
    Er war im eigenen Kopf mit sich allein, zum erstenmal seit vielen Tagen.
    Voltago und der Nakk regten sich nicht mehr. Rhodan getraute sich nicht, den Klon in diesem Zustand zu berühren, deshalb untersuchte Tolot ihn. Er selbst tastete Paunaro ab. Das Schneckenwesen lebte, es war nur bewußtlos. „Was ist mit Voltago?"
    „Ich weiß es nicht. Warten wir ab. Er könnte tot sein oder schlafen. Ich kann es nicht unterscheiden."
    Rhodan biß sich vor Anspannung mehrfach auf die Lippen. Nun wußte er soviel mehr als vorher, doch wenn er Pech hatte, konnte er sein Wissen nicht nach Hause bringen. Ohne Voltago und Paunaro saßen sie fest.
    Verschollen in DORIFER - ein Schicksal, das viele Gänger des Netzes getroffen hatte.
    Nach einer halben Stunde regte sich Paunaro. „Endlich!" flüsterte Rhodan.
    Der Nakk gab sekundenlang sinnlose Laute von sich. Bald begannen die Psi-Fühler zu zucken, die Laute dagegen verstummten. Paunaro verfügte nicht über Augen, die er hätte aufschlagen können.
    Seine Sinne waren in der Sicht-Sprech-Maske untergebracht. Doch daß er über seine Rüstung die Kontrolle zurückerlangt hatte, erwies sich gleich darauf. Paunaro stellte seinen Körper mit Hilfe des Antigravs aufrecht.
    Auch der Klon war am Leben. Rhodans Diener öffnete zunächst die Augen, bevor er sich erhob, als sei nichts geschehen. „Was war mit euch?" fragte Rhodan. „Ich nehme an", erklärte Voltago, „der Prinz ist aus deinem Kopf verschwunden, Perry Rhodan.
    Richtig? Ich spüre ihn nicht mehr ... Und als er ging, hat er eine psionische Druckwelle ausgelöst."
    „Eine Explosion", warf der Nakk ein. „Das war das Schlimmste, was uns passieren konnte."
    „Weshalb?" fragte Rhodan irritiert. „Wir sind gesund und munter, und wir wissen mehr als vorher! Also machen wir uns auf den Heimweg."
    Doch Paunaro sagte: „Das ist nicht möglich. Der psionische Schlag hat mir jede Orientierung genommen. Ich weiß nicht mehr, in welche Richtung wir fliegen müssen."
    „Bei mir ist es dasselbe", fügte Voltago hinzu. „Ich habe keine Orientierung mehr."
    Rhodan drehte sich verzweifelt um und starrte durch die transparenten Wände des Dreizackschiffs. „Was heißt das? Seht ihr keinen Weg mehr? Wie habt ihr vorher die Orientierung behalten? Das kann nicht sein!"
    „Es ist sehr wohl möglich", entgegnete der Nakk. „Innerhalb der TARFALA kann ich alle Wege finden, das ist wahr. Aber ich meine etwas anderes. Jedes Universum unterscheidet sich vom anderen durch seinen Grad an Strangeness. Dort liegt das Problem."
    Rhodan schüttelte mit verkniffenem Gesicht den Kopf. „Was meint er, Tolotos?"
    Der Haluter hob in einer fast menschlichen Geste beide Handlungsarme, als wolle er Hilflosigkeit demonstrieren. „Ich ahne es, Rhodanos. Wir können Strangeness nicht durch feste Werte definieren. Die eigene Strangeness liegt immer bei Null. Strangeness-Werte sind nicht konstant, sondern sie stehen immer im Vergleich zu etwas."
    „So ist es, Haluter", bestätigte Voltago. „Und deshalb", fuhr Tolot fort, „bedeutet Orientierungslosigkeit folgendes: Wir haben durch den psionischen Schock unseren eigenen Strangeness-Wert verloren. Es gibt unendlich viele Wege, DORIFER zu verlassen.
    Aber nur einen, der uns wirklich nach Hause führt. Welcher ist es?"
    Der Terraner starrte blicklos nach draußen. „Ich glaube, ich verstehe jetzt. Wir sind ein Tropfen in einem Ozean. Die Lage ist völlig ohne Hoffnung.
     
    8.
     
    Nakken: „Ich habe dieses Psiq entdeckt. Ich will es untersuchen."
    „Das ist nicht möglich, Pocum", sagte der Juatafu-Roboter. „Und weshalb nicht?"
    „Weil es nicht möglich ist."
    „Diese Begründung erscheint
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