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1595 - Blick in die Zukunft

Titel: 1595 - Blick in die Zukunft
Autoren: Unbekannt
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flaues Gefühl im Magen; es paßte ihm überhaupt nicht, daß der auslösende Faktor für die Sternverschiebungen so nahe bei Terra auftrat. Zwar war dies noch nicht die Wirklichkeit - jedoch eine mögliche Realität allemal. Und der Gedanke schreckte ihn.
     
    *
     
    Gemeinsam mit Tolot zog sich der Terraner in den Ruheraum zurück, den Paunaro ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Knapp dreißigtausend Lichtjahre betrug die Distanz. Dafür benötigte selbst ein Dreizackschiff eine gewisse Zeit. Rhodan schlief etwas, während Icho Tolot mit seinem Planhirn Berechnungen anstellte.
    Irgendwann weckte der Haluter ihn mit einem sanften Stoß in die Seite. „Es ist soweit, Rhodanos."
    Rhodan war sofort hellwach.
    Er trank ein paar Schlucke Wasser aus dem Recyclingsystem seines SERUNS, aß zwei Konzentratriegel und erhob sich. „Haben wir die Wega schon erreicht?" fragte er. „In den nächsten Minuten", antwortete Tolot erstaunlich leise. „Komm jetzt!"
    Sie betraten die Zentrale.
    Paunaro und der Klon Voltago standen reglos nebeneinander, ein einträchtiges Paar. Nur die Psi-Fühler des Nakken bewegten sich hektisch, aus dem Stimmgenerator seiner Rüstung drangen undefinierbare Geräusche. „Stopp!" sagte Voltago plötzlich.
    Durch den Schneckenkörper des Nakken lief ein Krampf. „Ich weiß", quäkte seine künstliche Stimme. „Ich reagiere."
    Sekunden später fiel die TARFALA in den Normalraum zurück. Rhodan vermochte nicht, durch die transparenten Wandungen etwas anderes zu erkennen als die mäßige Sterndichte des Milchstraßenrands. Dafür gaben die Orterschirme um so mehr Aufschluß. Sie hatten in der Tat den Wega-Sektor erreicht.
    In wenigen Lichttagen Entfernung stand die weiße Riesensonne, für das Auge nur ein strahlendheller Punkt unter vielen.
    Doch statt der 42 Planeten, die die Wega hätten umlaufen sollen, zeigten die Orterschirme verwaschenen Nebel.
    Wo war Ferrol abgeblieben? Wo das Volk der Ferronen? Und im Zentrum des Systems breitete sich ein weißer, pulsierender Fleck aus. Die Taster des Dreizackschiffs belegten ungeheure Energiewerte, mehr als in jeder Sonne und selbst mehr als im Gigant-Black-Hole, das den eigentlichen Kern der Milchstraße bildete. „Die Werte stimmen nicht!" behauptete er ungläubig. „Das kann nicht sein, beim besten Willen!"
    „Ich fürchte, doch, Rhodanos", sagte Tolot. „Sieh die vielen kleinen Reflexe!"
    Erst jetzt achtete der Terraner auf die vermeintlichen Staubwolken und stellte fest, daß sich in der näheren Umgebung des Wega-Systems eine riesige Raumflotte gesammelt hatte. Überschlägig kam er auf mehr als dreihunderttausend Einheiten. „Wir brauchen Funkkontakt, Paunaro. Ich will wissen, was da vorgeht."
    „Du weißt es noch immer nicht, Perry Rhodan?" fragte das Schneckenwesen zurück. „Nein, verdammt! Ich bin kein Nakk!"
    „Aber kannst du es nicht sehen?"
    „Nein!"
    „Dann frage selbst."
    Von der TARFALA aus wurde Kontakt zu einem Schiff hergestellt, das in einer Lichtstunde Entfernung stand.
    Es handelte sich um einen abgeflachten Kugelraumer von fünfhundert Metern Durchmesser, also wahrscheinlich um einen Raumer der Akonen.
    Unvermittelt flammte zwischen den Orterschirmen ein Holobild auf. Sein Gegenüber war eine alte Akonin mit kupferfarbenem Haar und in weißer Uniform. Sorgenfalten hatten sich tief in ihr Gesicht gegraben. Im Hintergrund liefen Besatzungsmitglieder durch den Bildausschnitt, kümmerten sich jedoch nicht im mindesten um das Gespräch. „Ich grüße dich, Fremder!" sagte sie auf Interkosmo. „Mein Name ist Messis von Baan. Hast du die Absicht, dich mit deinem Schiff zu den Hilfsflotten zu melden?"
    Rhodan dachte einen Moment lang nach. Die Frage hatte ihn auf dem falschen Fuß getroffen.
    Hilfsflotten? Nur nicht verwickeln lassen, beschloß er, was immer im Wega-Sektor vor sich ging. „Nein, wir machen zufällig an diesem Ort Zwischenstation. Was geschieht hier?"
    „Hörst du niemals die Nachrichtensender?" Die Akonin starrte ihn an wie ein Gespenst, ungläubig und neugierig zugleich. „Nein. Wir kommen von sehr weit her, aus Estartu." Und dann setzte er impulsiv hinzu: „Wir suchen nach einer Superintelligenz namens ES. Wir hofften, sie in dieser Galaxis anzutreffen."
    Messis von Baan lachte bitter. „So kann man sich täuschen. Du bist ein Nachkomme der Vironauten, was? Auf den ersten Blick dachte ich, du wärst Terraner. Aber dann hättest du Bescheid gewußt. - Ja, ihr seid auf der richtigen Spur mit eurer Suche.
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