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1594 - Flugziel Dorifer

Titel: 1594 - Flugziel Dorifer
Autoren: Unbekannt
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Aber dir wird nichts geschehen."
    „Wünschst du dir, daß diese Person eintrifft, Perry?"
    „Nein."
    „Aber du hast auch keine Angst?"
    „Nein."
    Rhodan trocknete seine Kleidung vollends an einem Heißluftspender. Morgent hatte die Hütte längst wieder verlassen; die Geräte gäben Aufschluß über die Natur seiner Arbeit. Er war alles andere als ein Spinner. Im Gegenteil, Rhodan wunderte sich, daß er von einem Wissenschaftler dieses Namens nie gehört hatte.
    Das jedoch konnte noch kommen, dachte er.
    Gestärkt und mit trockener Kleidung verließ er die Hütte. Die Herde graste auf der anderen Seite des Berges. Und da saß auch Morgent, auf einem Felsen in der Sonne. Rhodan setzte sich neben ihn. Stundenlang sprachen beide kein einziges Wort. Der Terraner ließ einfach nur die Wintersonne seinen Körper wärmen. Er verspürte keine Eile. Diese Art von Ruhe war es, die er so oft vermißt hatte, die man weder in Terrania noch irgendwo in der Milchstraße finden konnte.
    Gegen Abend wurde es kühler.
    Dennoch blieben die beiden Männer sitzen. Die Sonnenstrahlen tauchten jeden einzelnen Hügel in ein dämmriges, organefarbenes Licht. „Siehst du ihn?" fragte Morgent plötzlich.
    Rhodan brauchte eine Weile, bis er begriffen hatte. Dann aber stand er auf und kniff die Augen zusammen.
    Und in der Tat, aus Richtung Süden näherte sich ihnen eine winzig kleine Gestalt. Ein Mann im Fluganzug, dachte er, nur um sich im Augenblick darauf zu korrigieren. Die Gestalt war nackt. Sie trug keinen Anzug und keine Waffen.
    Morgent erhob sich. „Ich lasse euch allein. Ich will nichts von dem hören, was ihr euch zu sagen habt."
    Als Morgent ihn verlassen hatte, landete in respektvoller Entfernung zu Rhodan der Besucher.
    Vorsichtig kam er näher. Dabei bewegten sich seine Füße nur andeutungsweise. In Wahrheit glitt er auf einem unsichtbaren Polster über die Wiese, und unter seinem Gewicht krümmte sich nicht ein einziger Grashalm.
    Auch der Ausdruck Füße war eigentlich falsch. Das Wesen mit der tiefschwarzen Haut bewegte sich auf rechteckigen Wadenblöcken, die mit seinem Körper verwachsen waren. Es trug keine Kleider.
    Der Besucher wies keinerlei Geschlechtsmerkmale auf, doch jeder Betrachter erkannte sofort, daß es sich um ein männliches Wesen handelte. Nicht ein einziges Haar bedeckte seinen Schädel, und aus einem ausdruckslosen Gesicht schauten ausdruckslose Augen. „Hallo, Voltago", sagte Rhodan. „Du hast gewußt, daß ich bei dir war?"
    „Natürlich. Schon auf dem Mond."
    „Und du wolltest allein sein."
    „Auch das."
    „Ich ahnte es. Du solltest jedoch wissen, daß ich dir ein guter Diener sein möchte. Deshalb habe ich bis zu dieser Stunde abgewartet."
    „Warum bist du überhaupt gekommen?"
    „Weil du mich brauchst, Perry Rhodan."
    Der Terraner richtete sich verärgert auf. Er hatte das Rennen verloren; der ganze Aufwand war umsonst gewesen. Einem Wesen wie dem Klon konnte man nicht entkommen, mit aller List und Tücke nicht. „Warum denkst du, daß ich dich brauche?"
    „Ich Weiß es, weil ich dein Schatten bin."
    Rhodan setzte sich frustriert auf den Stein zurück. Er hatte selten ein Wesen kennengelernt, das so wenig von sich preisgab wie Voltago. „Kannst du mir wenigstens verraten, wie du mich gefunden hast?"
    „Ich bin dein Schatten", wiederholte das Wesen mit der tiefschwarzen Haut nur. „Das ist alles, das ganze Geheimnis."
    Aber Rhodan glaubte ihm nicht.
    Strahlungsquellen hatte er keine an sich. Seine Spur hatte er so wirksam verwischt, wie es für einen einzelnen Mann ohne Hilfsmittel möglich war. „Meiner Ansicht nach bleibt nur eines übrig: Du folgst meiner Ritteraura."
    „Ich weiß nicht, wovon du sprichst."
    Letzteres, so dachte Rhodan, war mit Sicherheit eine Lüge. Er war noch immer ein Ritter der Tiefe und gehörte somit formal zu den Dienern der Kosmokraten. Das wußte auch der Klon denn ein Kosmokrat hatte ihn erschaffen. Wenn es wirklich die Aura war, konnte Rhodan wenig tun. In dem Fall war er seinem Schatten ausgeliefert.
    Rhodan bat Voltago, ein Automattaxi herbeizurufen. Dann ging er auf die andere Seite des Berges zu Morgent, um sich zu verabschieden.
     
    2.
     
    „Hallo, Perry."
    „Hallo, Bully. Schön, dich wieder mal zu sehen."
    „Du betonst das so komisch. Es ist doch erst ein paar Tage her. Wäre mir ganz neu, daß du ohne mich vor Sehnsucht eingehst."
    Rhodan lachte. „Stimmt, so ist es auch nicht. Ich will eigentlich nur wissen, wie du im Moment zu mir
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