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1594 - Flugziel Dorifer

Titel: 1594 - Flugziel Dorifer
Autoren: Unbekannt
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Voltago von menschlichen Sitten verstanden. Er wußte, daß er in diesem Moment nicht folgen durfte.
    Es war der älteste Trick der Welt. Doch mehr, dachte Rhodan, bedurfte es in diesem Fall nicht.
    Der Konferenzraum lag tief im Innern des riesigen Gebäudes, nahe den Kraftwerken und technischen Einrichtungen. Unter anderem befand sich in unmittelbarer Nähe eine Transmitterstation.
    Rhodan fand das Kürzel an einer der nächsten Türen.
    Alles war bereit. Bully hatte gute Arbeit geleistet. Der Transmitter war auf eine Empfangsstation am anderen Ende der Erde eingepegelt. Die Selbstvernichtungsanlage würde anspringen, sobald er den Bogen aus Energie durchschritten hatte.
    Doch bevor Rhodan an der Schaltkonsole noch den Transmitter auf Sendung schalten konnte, fiel ihm ein kleiner Zettel ins Auge. Jemand hatte ihn so plaziert, daß er, Rhodan, ihn finden mußte.
    Hallo, Perry, stand da. Denke nur nicht, ich hätte mir keine weitergehenden Gedanken gemacht.
    Ich kenne Dich lange genug. Es ist nicht leicht, seinem ältesten und besten Freund etwas zu verheimlichen.
    Also weiß ich genau, daß Du etwas vorhast, was nicht gerade alltäglich ist. Eine Reise, nicht wahr? Aber denke daran, Perry, daß wir Unsterblichen vielleicht nicht mehr lange zu leben haben.
    Sieh zu, daß es keine allzu lange Reise wird. Bully.
    Rhodan trat vor. Den Zettel steckte er in eine seiner Taschen, die Fingerspitzen berührten das Sensorfeld.
    Binnen eines nicht mehr meßbaren Sekundenbruchteils wurde er abgestrahlt. In der Empfangsstation erlosch kurz darauf das Kontrollfenster, das die Verbindung mit dem Sender anzeigte.
    Er wußte ja, daß es einen einfachen Grund dafür gab: Der Sender im HQ Hanse war explodiert.
    Rhodan lächelte kaum merklich: Sekunden später änderte sich vorprogrammiert die Farbe des Energiebogens. Seine Verbindung zur nächsten Transmitterstation stand. Innerhalb einer Stunde wechselte er zwölfmal den Standort.
    Mit den beiden letzten Sprüngen besuchte er zunächst den Mond, dann ging es weiter zu einer Forschungsstation auf dem Jupiter.
    Aber er hatte keine Zeit, sich das Schauspiel der Gasmassen ringsum anzusehen.
    In wenigen Augenblicken wurde es genau 10 Uhr 19 Terra-Zeit.
    Zum letztenmal für heute durchschritt er den Bogen aus Energie - und trat in der ODIN aus dem Empfänger. Wenn alles geklappt hatte, befand sich Voltago in diesem Augenblick auf dem Weg zum Jupiter oder in irgendeinem entlegenen Winkel der Erde.
    Ohne sichtbare Eile trat er an den nächsten Interkom. „Hier spricht Perry Rhodan. Rhodan an Zentrale! Alarmstart! Es geht los!"
    Er spürte das feine Zittern der Decks, als der 500-Meter-Raumer kurz darauf mit dem Höchstmaß der Beschleunigung abhob, die auf einem dicht bewohnten Planeten wie Terra möglich war. Ein Antigravschacht trug ihn in die Zentrale hinauf. Rhodan grüßte die Besatzung; zunächst den Ersten Piloten Norman Glass, dann die Ortungschefin Samna Pilkok und alle anderen. Der Panoramaschirm zeigte, daß sie die Atmosphäre bereits hinter sich ließen. Sekunden später umgab sie die Schwärze des Weltraums. Die Triebwerke rissen das Schiff mit hoher Beschleunigung vorwärts. „Alles in Ordnung, Norman?" fragte er. „Okay, hier ist meine Kursanweisung. Wir fliegen so schnell wie möglich nach Akkartil."
    „Akkartil?" Der blonde Mann mit dem knochigen Gesicht schaute, als sei er höchstens halbwegs bei der Sache. „Das war doch der Planet der Nakken, richtig? Gut 30.000 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum."
    „Richtig. Aber was ist los mit dir?"
    Rhodan begriff im selben Augenblick.
    Er drehte sich im Sessel um. Und er schaute in eine ausdruckslose Miene, auf einen tiefschwarzen Körper, der reglos wenige Zentimeter über dem Boden schwebte. „Er ist kurz vor dir an Bord gekommen", erklärte Norman Glass. „Hätten wir ihn daran hindern sollen, Perry?"
    Rhodan atmete mehrmals tief durch, um den Schock zu verdauen, dann tat er die Angelegenheit mit einer resignierten Handbewegung ab. „Ich fürchte, das hättet ihr nicht geschafft. Es ist schon gut so."
    „Und der Kurs auf Akkartil?"
    „Bleibt."
    Als sich Rhodan erhob und die Zentrale verließ, folgte hinter ihm sein Schatten.
     
    *
     
    „Nun? Wie hast du es geschafft?"
    Voltago zeigte kein Anzeichen von Erregung, so wie er überhaupt selten etwas von sich zu erkennen gab. Eigentlich nie, dachte Rhodan. Voltago war noch immer dasselbe Rätsel für ihn wie am ersten Tag. Der Klon stand nahe an der Kabinentür, während
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