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1591 - Opfer des Hyperraums

Titel: 1591 - Opfer des Hyperraums
Autoren: Unbekannt
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daß ich sterben würde. Es wollte mich verschlingen."
    „Und doch gelang es dir, dich zu befreien und zur DUMBELL zurückzukehren.
    Also war die Gefahr doch nicht so groß."
    „Sie war groß", widersprach Verdonia. „Ich konnte ihr nicht entkommen. Ich schrie mit aller Kraft meines Geistes um Hilfe. Tatsächlich muß mich jemand gehört haben, denn ..."
    Sie brach mitten im Satz ab und starrte auf den Boden, dann auf ihre Hände und dann zu Cleymur. Ihr Gesicht spiegelte Verwunderung wider. Ihre Augenlider zuckten unruhig. „Ich verstehe das nicht", murmelte sie. „Was verstehst du nicht?" fragte der Nakk. „Da war ein fremdes Bewußtsein. Ich erinnere mich wieder. Ihm schien die Energiespirale nichts auszumachen. Es hüllte mich ein und zog mich aus der Gefahr. Aber dann ..."
    Sie sprang auf und machte ein paar Schritte in Richtung des Nakken. „Du schilderst nur subjektive Eindrücke", erklärte Cleymur. „Sie haben mit der Realität der 5. Dimension, wie du das Innere nennst, nicht viel zu tun.
    Sprich weiter!"
    „Kaum war ich aus der Gefahr", sagte die Biontin, „da stieß mich das andere Bewußtsein von sich. Es floh, und ich auch."
    „Könnte es sein", fragte der Nakk, „daß du es in deiner Panik abgestoßen hast?"
    „Ich weiß es nicht. Aber da war noch etwas. Ein Fragment des anderen Bewußtseins blieb bei mir. Irgend etwas, das ich nicht genau definieren kann.
    Und ich verlor etwas."
    „Das habe ich auch beobachtet. Warum hast du das zugelassen?"
    „Ich habe es nicht mit Absicht getan. Ich glaube, das andere Bewußtsein handelte auch nur zufällig."
    „Die ganze Geschichte ist ohne Bedeutung." Cleymur war plötzlich nicht mehr an dem Gespräch interessiert. „Die Begegnung hat nichts mit der Suche nach den Abdrücken des Innersten zu tun. Sie wird höchstens dann für dich von Bedeutung sein wenn du dem anderen Bewußtsein noch einmal begegnen solltest."
    „Wo könnte das geschehen?" fragte Verdonia. „Hier auf der DUMBELL? Oder in der inneren Dimension?"
    Sie bekam keine Antwort, denn Cleymur war schon verschwunden.
    Mit müden Schritten schleppte sie sich zu ihrer Liege zurück. Sie legte sich hin und schloß die Augen.
    Was war wirklich geschehen? Wer war das andere Bewußtsein gewesen?
    Existierte noch etwas davon in ihrem Innern?
    Sie lauschte in sich hinein, aber da war nichts Fremdes. Und doch wußte sie genau, daß etwas in ihr sein mußte, das von dem anderen Bewußtsein stammte. Die Kraft, sich selbst pentaskopisch zu betrachten, hatte sie noch nicht. Aber sie merkte, daß etwas in ihr erwachte.
    Sie beschäftigte sich plötzlich mit verbotenen oder verdrängten Dingen. Sie versuchte sich zu erinnern, wo sie gelebt hatte, bevor sie ein Hyperraum-Scout auf Cleymurs DUMBELL geworden war.
    Es gelang ihr nicht, sich mit den Gedanken in die eigene Vergangenheit zu tasten. Dunkle Vorhänge, undurchdringlich und ohne Ende, hüllten alles ein.
    Sie erkannte nur, daß dahinter etwas anderes sein mußte, das einmal Teil ihres Lebens gewesen war.
    Immer neue Fragen tauchten auf, aber die Antworten fehlten. Schließlich überkam sie erneut die Müdigkeit, und sie schlief ein.
    Nach dem Erwachen wußte sie nicht, wieviel Zeit diesmal verstrichen war.
    Früher hatte die Zeit für sie gar keine Bedeutung gehabt. Ihr war nicht einmal bekannt gewesen, daß es Uhren gab.
    Jetzt war das anders.
    Sie hatte stets nur im Augenblick gelebt und streng nach den Anweisungen Cleymurs gehandelt - und gedacht. Seit der seltsamen Begegnung in der höheren Dimension hatte sich ihr Bewußtsein etwas verändert.
    Sie hatte begonnen, sich zu erkennen. Sie sprach nicht mehr vom „Inneren", sondern von der 5. Dimension. Und nicht mehr vom „Innersten", sondern von der Superintelligenz ES.
    In der kleinen Hygienekammer sah es schmutzig aus. Das störte sie, und so begann sie, den Boden und die Waschvorrichtung zu reinigen. Es wunderte sie, daß ihr der Schmutz und der verwahrloste Zustand ihrer Wohnkabine nicht schon früher aufgefallen war.
    Etwas hatte bis zu diesem Tag ihr Wahrnehmungsvermögen geblendet.
    Dann wusch sie sich selbst gründlich. Dabei tauchten neue Gedanken in ihrem Kopf auf. Zuerst glaubte sie, daß sie sich an ein Ereignis des früheren Lebens erinnerte, aber dann gewann die Gewißheit Oberhand, daß sie einen intensiven Traum erlebt hatte. Die Erinnerung daran drang an die Oberfläche ihres Bewußtseins, und sie erlebte die Geschichte noch einmal.
    Sie war ohne Anweisung des Nakken in die
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