Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1589 - Im Auftrag des Galaktikums

Titel: 1589 - Im Auftrag des Galaktikums
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einen leichten Luftzug, der aus einer der Nischen im Hintergrund kam. Dort befand sich ein Durchgang, und jemand benutzte ihn. „Ortung", hauchte er, ohne die Lippen zu bewegen. „Keine Streustrahlung", flüsterte es in dem Empfänger in seinem Ohr. „Wenn jemand in der Nähe ist, hat er sich gut abgesichert."
    Amdan Cutrer trat auf die Unsterblichen zu und neigte den Kopf. „Frando Alai will euch sprechen", sagte er, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt. Die Köpfe der beiden ruckten augenblicklich empor, und ihre Augen fanden die Scheibe und den reglosen Körper.
    Cebu Jandavari stieß einen schrillen Schrei aus. Sie wollte sich erheben, aber es klappte nicht.
    Ihre drei Schüler mußten sie aufheben und stützen. „Frando Alai, Frando Alai", murmelte die Friedensstifterin. „Was ... mit dir? Wer hat dir ... angetan? ...
    Haluter dort?"
    „Nein, er war es nicht. Ein Biont war es, erinnerst du dich nicht, Cebu Jandavari?" antwortete Cutrer. „Geh zu Andolai. Sende ihm einen letzten Gruß. Einsam und qualvoll mußte er sterben, weit weg von seinem Kima-Strauch. Die Pflanze ist verdorrt, und er hat sie nicht lange überlebt. Weißt du warum, Friedensstifterin?"
    Cebu Jandavari hörte ihn kaum. War sie in den vergangenen Monaten als jähzornig und unbeherrscht in Erscheinung getreten, so wurde sie jetzt von einer umfassenden Lethargie erfüllt. Sie machte den Eindruck, als könne sie das alles nicht mehr geistig verarbeiten.
    Und so war es wohl auch.
    Die Friedensstifterin entdeckte Roi Danton und streckte einen Arm nach ihm aus. „Du bist ... da", sagte sie ein wenig energischer. „Stellst dich ... Urteil ... aus meinem Mund."
    „Ja", erwiderte Danton, weil es im Augenblick nichts anderes zu sagen gab. „Habe dir alle ... Zuneigung geschenkt, und du hast ... verraten, Terraner Danton." Ihre Stimme wurde klarer und deutlicher. „Ich bedaure zutiefst, dich durch Paylaczers Hand bestrafen zu müssen. Ich habe der getreuesten meiner Getreuen diesen Wunsch erfüllt. Sie wird sich deiner annehmen."
    „Ich bitte dich um eine letzte Gunst, Cebu. Höre mich an und urteile erst dann."
    „Diese Bitte sei dir gewährt. Setz dich zu mir."
    Sie ließ sich zu ihrem Kissen zurückbringen, und Roi nahm ihr und Ulpit gegenüber Platz. Der Protektor des Sedeider-Systems hatte sich bisher nicht geäußert. Er starrte auf den toten Andolai, und Roi fragte sich, warum Paylaczer nicht eingriff und statt dessen das alles geschehen ließ, was geschah. Er war sich völlig darüber im klaren, daß sie mit der Leiche nie bis in den Audienzsaal gekommen wären, wenn die Pariczanerin es nicht erlaubt hätte. Bloß warum?
    Sie will etwas herausfinden oder etwas demonstrieren, sagte er sich. Sie hat die Situation vollkommen in der Hand, aber sie weiß nicht, daß es eine Unbekannte in ihrer Rechnung gibt.
    Das waren die drei Schüler der Jandavari. „Ich brauche euch nicht die Geschichte eures Volkes zu erzählen", begann er. Tolot nahm hinter ihm Aufstellung und deckte ihm den Rücken. „Bleiben wir bei euch. Erinnert euch an die alte Zeit.
    Wie war es?
    Wart ihr da nicht anders? Hattet ihr jemals Probleme mit eurer Gesundheit, wart ihr schwach oder krank? Nein.
    Jetzt aber seid ihr es."
    Behutsam begann er, den beiden den Zusammenhang zwischen dem Kima und den Aktivatoren zu erklären. Er sprach über ihre Kollegen und blickte scheinbar unabsichtlich immer wieder hinüber zur Leiche Frando Alais.
    Roi sprach länger als eine halbe Stunde. Er versuchte nicht erst, ihnen etwas zu suggerieren, obwohl sie kaum noch die Fähigkeit hatten, einen Versuch als solchen zu erkennen. Er legte ihnen die Argumente dar, und als er endete, sagte Jubaar Ulpit: „In der Tat habe ich mich früher mit der Kima-Forschung befaßt und alle akuten Fälle studiert.
    Sie gleichen in vielem dem, was wir jetzt selbst erleben."
    „Und das kann nicht der Wille von ES gewesen sein. Wie soll eine neue galaktische Ordnung entstehen, wenn ihre Urheber an das Krankenlager gefesselt sind?"
    Er senkte leicht den Kopf, und Amdan Cutrer rutschte ein Stück zu Jubaar Ulpit heran und lenkte dessen Aufmerksamkeit auf sich. Gleichzeitig nahmen sich Soren Bakkon, Cref Immoran und Bulos Zamyr ihrer Meisterin an.
    Roi drückte gegen eine Perle auf der rechten Brustseite seiner bunten Jacke. Das Signal erreichte den Orbit und führte dazu, daß die Flotte der Haluter den Angriff auf die Überschweren und Topsider begann, mit dem Ziel, nach Teffon durchzubrechen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher