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1589 - Im Auftrag des Galaktikums

Titel: 1589 - Im Auftrag des Galaktikums
Autoren: Unbekannt
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Kima-Forscher als Friedensstifter gewesen war, trug zusätzlich dazu bei, daß die Internierten eher als Forschungsobjekte denn als Strafgefangene behandelt wurden.
    Nein, Roi meinte die Situation, in der sich das gesamte Volk unter der Fuchtel der aktivatortragenden Friedensstifter befand.
    Ulpit hatte ihre Worte gehört und schickte die beiden Soldaten weg. Sie kehrten zum Gleiter zurück, blieben aber in Sichtweite. „Wir machen es kurz", erklärte der Friedensstifter unvermittelt. „Ich bin nur gekommen, um mich persönlich zu überzeugen, daß du wirklich der bist, für den du dich ausgegeben hast, Roi Danton."
    „Und das Ergebnis ist zufriedenstellend, nehme ich an. Für wen eigentlich? Für dich und deine Amtskollegin oder für Paylaczer?" Ulpit ging nicht darauf ein. „Wir sehen dich morgen um die siebte Stunde auf Fremia, meiner Residenzinsel. Die Koordinaten wurden vom Gleiter bereits in dein Schiff überspielt. Wir haben nichts dagegen, wenn du dein Schiff mitnimmst. Fremia besitzt einen Landeplatz für Raumschiffe. Du kannst all deine Begleiter mitbringen, auch den Haluter. Aber die drei Friedensstifterinnen sind krank und müssen auf Eden II bleiben. Ebenso Cyrfant."
    Erst jetzt schien er Amdan Cutrer zu bemerken. Er kniff das rechte Auge zusammen, und auf seiner Nase bildeten sich übergangslos rote Flecken. „Warum liegt dir so viel daran, die drei Friedensstifterinnen fernzuhalten?" fragte Tolot laut. „Weil sie keine Aktivatoren tragen? Du nennst sie krank. Woran leiden sie denn? Sie haben keinen Hyperunfall erlitten und sind auch nicht von Bionten mit einem pentaskopischen Kontakt beglückt worden wie der unglückliche Frando Alai."
    „Andolai!" schrillte es irgendwo hinter ihnen. Der Kranke war unbemerkt herangekommen. Er bot einen erbärmlichen Anblick. Sein Körper war noch stärker aufgequollen, sein Gesicht vollkommen entstellt. Das eine Auge schwoll in den Augenblicken zu, als er die Gruppe erreichte. „Was is’ mi’ Andolai? Er is’ lieb und gu’.
    Fried’ Ulpi’, gefährlich und überschwer."
    Jubbon Fletish wurde unruhig. „Wovon redest du, Andolai? Was ist mit Jubaar Ulpit? Was willst du uns sagen?"
    „Andolai brav, nich’ bös. Mich’ tu’, was bös’ Fried’ sagen."
    Der Todgeweihte bewegte sich unkontrolliert, dabei zerrissen die Reste seines Hemdes, das er auf dem Leib trug. Er faßte nach hinten, Roi erkannte die Gefahr im Ansatz. „Nicht!" schrie er. Etwas blinkte in der Hand des Kima-Geschädigten. Der Arm schnellte nach vorn, ein schlanker Gegenstand sauste durch die Luft auf Jubaar Ulpit zu. Der Friedensstifter war steif vor Schreck und Überraschung. Etwas streifte die Haare auf seiner Wange, drang in den Stoff seines weiten Kragens ein und blieb hängen. Die Wucht des Aufpralls riß ihn herum und ließ ihn zu Boden stürzen.
    Jubbon Fletish lag ebenfalls. Der Sprecher hatte sich dazwischenwerfen wollen und war zu spät gekommen.
    Jetzt richtete er sich auf und stand mit wenigen Schritten drüben bei Andolai. Der Kranke war in die Knie gesunken und hielt das Gesicht in den Händen verborgen. „Andolai is’ so lieb", murmelte er immer wieder. „Ganz brav und gu’. Nich’ schlagen Andolai."
    „Ist schon gut", versuchte Fletish ihn zu beruhigen. „Du also hast mein Messer entwendet. Was wolltest du damit? Ulpit töten? Hat er dir das in der Station draußen in der Bucht gesagt?"
    „Nich’", heulte Andolai. „Nich’ Ulpi’."
    „Was dann? Meinst du etwa ...?"
    Langsam reimte er sich all das zusammen, was der Kranke in den letzten Tagen von sich gegeben hatte. „Nein", stieß er betroffen hervor. „Jubaar Ulpit hat dir den Auftrag gegeben, die drei Frauen zu töten?"
    „Nich’ to’, nur erschreck’", winselte der Kranke. „Nich’ bös. Brav, brav Andolai."
    „Brav, brav Andolai", sprach Jubbon Fletish ihm nach. „Ist schon gut."
    „Is’ gu’, ja?"
    Der Körper des Kima-Geschädigten bäumte sich auf, Blut quoll aus seinem Mund. Das zugeschwollene Auge brach aus. Ein letztes Mal sah Andolai die Umstehenden an, und diese Augen strahlten voller Wissen und Erfahrung. „Ich gehe", brachte er mühsam hervor. „Ich habe ihm getrotzt. Er bekommt mich nicht, der Hyperraum. Er kann mich nicht holen. Ich habe gesiegt!"
    Und Andolai lachte und sank langsam in den Staub zurück. Als sein Kopf den Boden berührte, war Frando Alai tot, und die Linguiden bildeten einen Trauerkreis um ihn herum, bei dem sie die Fremden ausschlossen. Sie stimmten einen
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