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1589 - Im Auftrag des Galaktikums

Titel: 1589 - Im Auftrag des Galaktikums
Autoren: Unbekannt
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hatte schon lange den Verdacht gegen sie gehabt, daß sie nicht mehr Herrin ihrer Sinne war. Er hatte recht gehabt. Und Cappla, die ihn für einen Feigling gehalten hatte, weil er Dorina nicht mit Nachdruck auf ihre Fehler aufmerksam machte, diese Cappla Desden hatte sie als aufmüpfiges Element fortgeschickt.
    Inzwischen hatte sie es unzählige Male bereut.
    Sie betrat den Beratungsraum und blieb vor der Scheibe stehen, die ihr einen Einblick in das Herbarium gewährte. Seltene Pflanzen gediehen hier unter Rotlicht und entwickelten sich prächtig. Ein kleines Stück ihrer Heimat war es, das Dorina Tag für Tag und Nacht für Nacht begleitete. Sinnend betrachtete sie die winzigen Käfer, die an den Halmen und Blättern hinaufkletterten und wieder hinabließen, bis sie es doch noch schafften, ganz nach oben zu kommen.
    Hier an dieser Glasscheibe war das Bild von der Grube geboren worden, aus der sie geklettert waren, mühsam und immer wieder abrutschend. In ihrem Hochmut hatte Dorina geglaubt, daß sie den Rand bereits erreicht hatten und in einen neuen kosmischen Bereich eingetreten waren. Shaenor, Imkord und die anderen glaubten immer noch daran.
    Die Wirklichkeit sah anders aus. Sie waren nie über den Rand gekommen, hatten es sich nur eingebildet.
    Gerade jetzt stürzten sie wieder hinab bis zu den Höhlen, aus denen sie einst gekrochen waren, um sich an den Zweig zu klammern. Und die wahnsinnig Gewordenen rissen das ganze Volk mit. Dorina durfte es nicht zulassen.
    Sie zupfte an den roten Flammenspeeren ihrer Gesichtshaare und wandte sich zu der sich öffnenden Tür.
    Amdan Cutrer kam herein. Er war längst nicht mehr der blasse Lehrling von früher. Der Vironer war zu einem erfahrenen und talentierten Gesellen geworden, der zielstrebig auf seine Meisterprüfung hinarbeitete. Er blieb neben der Tür stehen und wartete, bis sie ihn ansprach. „Es ist soweit", sagte Dorina Vaccer, und sie hatte den Eindruck, als käme ihre Stimme von weit her. „Nimm dir ein Beiboot und fliege zur MONTEGO BAY. Jubaar Ulpit und Cebu Jandavari haben mir die Landung auf Teffon verweigert. Wenn ich sie gewaltsam erzwinge, lassen sie mich von den Überschweren abschießen.
    Deshalb schicke ich dich auf den Weg. Danton hat die Erlaubnis erhalten, den Planeten zu betreten. Cebu Jandavari will ihn anhören. Du wirst ihn begleiten und dich umsehen. Ich muß wissen, was aus Hagea Scoffy, Alaresa Anceott und Nonari Vojerina geworden ist. Auch das Schicksal Adonor Cyrfants ist mir nicht gleichgültig."
    „Ich werde mich darum kümmern, Meisterin. Ich benötige nicht viel Gepäck und kann mich sofort auf den Weg machen."
    „Meine Wünsche begleiten dich. Richte Roi Danton aus, daß ich froh darüber bin, daß es im Galaktikum Leute wie Atlan gibt, die den Umtrieben der Friedensstifter von Anfang an mit Mißtrauen begegneten.
    Damals war es zwar ungerechtfertigt, aber Mißtrauen, das man ablegen kann, ist mehr wert als Blauäugigkeit, die man aus Eitelkeit nie mehr los wird."
    „Ich habe verstanden."
    Sie blickte ihm nach und erhielt nach kurzer Zeit vom Steuersyntron die Mitteilung, daß Amdan Cutrer die SINIDO verlassen hatte, von den Überschweren abgefangen wurde, die sein Boot durchsuchten, und anschließend seinen Weg zur MONTEGO BAY fortsetzte.
    Er wird Erfolg haben, dachte sie. Im Gegensatz zu mir.
    Ihr Versuch, Shaenor, Imkord und Manella zur Abgabe ihrer Aktivatoren zu bewegen, war gescheitert. Sie konnte froh sein, mit heiler Haut davongekommen zu sein. Sie war ins Sedeider-System geflogen, um es bei Jandavari und Ulpit zu versuchen, doch auch diese verhinderten mit Erfolg, daß sie ihnen zu nahe kam.
    Dorina Vaccer waren die Hände gebunden, und die Untätigkeit und die Ungewißheit waren das schlimmste für sie.
    Sie suchte die Steuerzentrale des Delphin-Schiffes auf. „Wir verlassen das Sedeider-System", wies sie die Automaten an. „Wir wiegen die beiden Friedensstifter in Sicherheit.
     
    9.
     
    Die Lage am Rand des Sonnensystems hatte sich nicht geändert. Die Kugelraumer der Haluter wechselten ständig ihre Positionen, und die Walzen der Springer und die schlanken Schiffe der Topsider zogen augenblicklich nach und verhinderten, daß sich in dem Abfangkordon eine Lücke auftat, durch die die Haluter in das Planetensystem hätten vorstoßen können. Die MONTEGO BAY hatte sich ein Stück abgesondert und hing hoch über den Planetenbahnen. „Wir warten", sagte Roi, als er das Abbild Tolots vor sich hatte. „Noch geben sie
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