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1586 - Leichenräuber

1586 - Leichenräuber

Titel: 1586 - Leichenräuber
Autoren: Jason Dark
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Blumen, die ihn umgaben. Er schien darauf zu warten, dass Besucher kamen und an der Zeremonie teilnahmen, die vor der Beerdigung durchgeführt wurde.
    Es war niemand da, und Suko fragte sich, warum der Sarg hier stand.
    Er schloss die Tür hinter sich. Es gab nichts, was die Stille hier störte, und doch fühlte sich Suko alles andere als wohl. Seiner Ansicht nach gab es hier schon eine Störung, und die war nicht von akustischer Art.
    Er roch sie!
    Und genau dieser Geruch war es, der ihn warnte. Suko hielt sich nicht häufig in Leichenhallen auf, er wusste allerdings, dass in ihren Räumen stets ein besonderer Geruch herrschte, den er auch schon auf dem Friedhof wahrgenommen hatte.
    Hier war er verstärkt zu riechen.
    Aber es kam noch etwas hinzu.
    Ein bestimmter Gestank. Nicht sehr intensiv, aber durchaus vorhanden, und diese Tatsache ließ Sukos Herz schneller schlagen, weil der Gestank ihn an etwas Bestimmtes erinnerte.
    Verwesung…
    Einfach widerlich. Ein Gestank, der auf den Magen schlug. Etwas Grauenhaftes, das ihn abermals an diese widerlichen Dämonen denken ließ, die ihn so abstießen.
    Er wollte die Gedanken beiseite schieben und sich nicht näher mit ihnen beschäftigen. Es drängte ihn danach, Gewissheit zu erhalten, und das wollte er auf der Stelle durchziehen.
    Sein Ziel war der Sarg.
    Suko hatte das Gefühl, leise gehen zu müssen, um nicht die Totenruhe zu stören. Das tat er auch. Er bewegte sich praktisch auf Zehenspitzen weiter. Auf seinem Rücken hatte sich so etwas wie eine kalte Schicht gebildet.
    Aus dem Sarg drang kein Geräusch.
    Suko nahm auch keinen besonderen Geruch wahr, als er vor ihm stehen blieb.
    Er senkte den Blick. Dabei fiel ihm etwas auf, was er bei seinem Eintreten nicht gesehen hatte. Da hatte der Deckel für ihn völlig normal auf dem Unterteil gelegen. Nun sah er, dass dies nicht der Fall war. Der Deckel lag zwar auf dem Unterteil, aber er schloss mit ihm nicht fugendicht ab.
    Etwas schräg lag er. Als hätte ihn jemand mit aller Hast geschlossen, bevor er wieder verschwunden war.
    Ein fürchterlicher Verdacht stieg in ihm hoch. Noch hatte er keinen Beweis, aber er war fest entschlossen, sich einen zu holen.
    Er beugte sich dem Sarg entgegen und streckte die Arme aus.
    Seine Hände ergriffen den Deckel und hoben ihn an.
    Es war ganz einfach. Kein Problem für ihn.
    Im nächsten Moment musste Suko schon hart zugreifen. Beinahe wäre ihm der Sargdeckel aus den Händen gerutscht, denn so schockartig traf ihn das, was er sah.
    Er hatte Peter Bloom nie zuvor gesehen.
    Dennoch war er in diesem Moment fest davon überzeugt, dass der Tote, der vor ihm im Sarg lag, nur der Anrufer sein konnte.
    Und er sah einfach schrecklich aus…
    ***
    Abgesehen davon, dass er nicht mehr lebte, mussten sich die Ghouls seiner angenommen haben.
    Suko war erfahren genug, um so etwas erkennen zu können.
    Es war ein schrecklicher Anblick, den er nicht mal seinem ärgsten Feind gönnte. Ghouls ernähren sich nun mal von Toten. Das war auch hier der Fall gewesen, aber sie hatten ihre schreckliche Mahlzeit noch nicht beendet gehabt, und das war das Schlimme daran.
    Ihm stieg nicht nur der Geruch nach Verwesung in die Nase, auch einen Blutgeruch nahm er wahr, und er schüttelte einige Male den Kopf, bevor er den Deckel wieder auf das Unterteil legte.
    Er hatte genug gesehen und wollte den Anblick nicht länger ertragen müssen als unbedingt nötig.
    In seinem Hals spürte Suko einen widerlichen Geschmack. Ihm war übel geworden. Eine menschliche Reaktion. Hinzu kam noch die große Enttäuschung. Peter Bloom hatte ihm sicherlich etwas sagen wollen. Dazu war er nicht mehr gekommen. Aber was hatte er auf dem Herzen gehabt?
    Darauf musste Suko eine Antwort finden. Nur besaß er keinen konkreten Anhaltspunkt. Abgesehen von dem Begriff Leichenräuber.
    Für Suko stand nun fest, dass er es bei diesen Leichenräubern mit der schlimmsten Dämonenart zu tun hatte, eben mit den Ghouls, diesen widerlichen schleimigen Kreaturen.
    Und sie hatten ihre Spuren hinterlassen, die Suko deutlich roch. Der Gestank nach Verwesung wurde nicht von der Leiche abgegeben. Der hatte eine andere Ursache, die sich jedoch nicht blicken ließ.
    Der Inspektor drehte sich vom Sarg weg. Er machte sich Vorwürfe, dass er Bloom nicht in die Enge getrieben und ihn dazu gebracht hatte, sich mit ihm im Büro zu treffen. Aber nein, er war zum Friedhof gefahren, um den Mann dort zu treffen.
    Jetzt war Bloom tot und konnte ihm keine weiteren
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