Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1583 - Das Mädchen und der Nakk

Titel: 1583 - Das Mädchen und der Nakk
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er seinem Gegenüber, was er von Sonag von Sanui erwartete.
    Punkt für Punkt.
    Und dabei sprach er so leise, sanft und ruhig, wie er es sich bei den Friedensstiftern abgeschaut hatte.
    Diese Mischung war geradezu tödlich. Tamosh Unda hatte das Gefühl, daß er jetzt endlich begriffen hatte, worauf es ankam. Er konnte regelrecht fühlen, wie es wirkte.
    So hätte ich es auch Homer G. Adams erklären sollen! dachte er.
    Sonag von Sanui blieb noch einen Augenblick lang still, als Tamosh Unda seinen Vortrag beendet hatte. „War das alles?" fragte er dann, hochnäsig wie eh und je. „Dann erlaubst du hoffentlich, daß ich jetzt wieder an meine Arbeit zurückkehre."
    Tamosh Unda blickte in stummem Groll hinter ihm her.
     
    *
     
    Immerhin boten ihm die Räume der akonischen Delegation aber doch einige technische Möglichkeiten, die ihm in seinem Privatquartier nicht zur Verfügung standen.
    Tamosh Unda brauchte daher Sonag von Sanuis Hilfe nicht. Er konnte sich seine Informationen auch im Alleingang verschaffen.
    Die vielen Völker des Galaktikums unterhielten Delegationen und Botschaften sowohl im Humanidrom als auch unten auf dem Planeten Lokvorth. Im Lauf des Tages wurden diese Delegationen um etliche prominente Vertreter der jeweiligen Völker erweitert.
    Und mit diesen zusätzlichen Abgeordneten kam Unruhe ins Humanidrom.
    Die hauptsächlichen Ausgangspunkte für diese Unruhe waren neben den Vertretungen der Terraner und der Arkoniden die Delegationen der Springer, der Überschweren, der Topsider und der Tentra-Blues.
    Diese vier Völker hatten die Absicht, aus dem Galaktikum auszutreten.
    Sie machten kein Geheimnis daraus, daß sie sich nach dem Austritt den Linguiden anschließen wollten. Sie sprachen ganz unverblümt von einer Linguidischen Union, die zu gründen sei, und dies schon innerhalb der nächsten Tage.
    Tamosh Unda war einigermaßen erschrocken über die Zusammensetzung dieser Gruppe.
    Die Tentra-Blues hatten schon seit langem mit den Linguiden zu tun. Ein großer Teil der linguidischen Kolonien lag im Hoheitsgebiet der Blues. So war es keine große Überraschung, daß gerade sie die politische Nähe der Linguiden suchten.
    Auch die Einstellung der Springer und der Überschweren war verständlich.
    Beide Gruppen durften sich nach den Ereignissen der letzten Zeit materielle Vorteile aus einer Zusammenarbeit mit den Linguiden erhoffen. Materielle Vorteile waren für die Springer und die Überschweren stets von ganz besonderem Interesse. Sie galten als die gewichtigsten aller Argumente und wogen so ziemlich alles andere auf, moralische Bedenken inbegriffen. Es waren die Topsider, die Tamosh Unda Magenschmerzen verursachten. Sie waren engstirnig und kriegerisch, und sie haßten alles Fremde. Noch bis vor kurzem hatten sie sich die größte Mühe gegeben, einen Krieg in der Galaxis zu entfachen. Sie handelten normalerweise auf einer rein emotionalen Basis - nicht logisch und zweckgebunden, auf den eigenen Vorteil bedacht, wie die Springer und die Überschweren es taten, sondern nach einem arteigenen Kodex, der für Außenstehende schwer durchschaubar war.
    Abstrakte Begriffe wie Ehre und Stolz standen bei ihnen hoch im Kurs. Das machte sie bisweilen unberechenbar.
    Die Topsider hatten keine nachbarschaftlichen Berührungspunkte zu den Linguiden, aber die Linguiden - genauer gesagt: einige von den Friedensstiftern - hatten sich lange Zeit hindurch sehr intensiv um die Topsider gekümmert.
    Den Auftrag dazu hatten diese Friedensstifter - nebenbei bemerkt - von Perry Rhodan höchstpersönlich erhalten.
    Bei den Springern, den Überschweren und den Blues konnte man auf alle möglichen Zusammenhänge verweisen, aber bei den Topsidern war es fast unmöglich, noch irgendeine Ausrede zu finden. Ihr geplanter Beitritt zur Linguidischen Union ließ sich selbst für jemanden wie Tamosh Unda, der wahrhaftig bemüht war, die Linguiden in Schutz zu nehmen, nur auf eine einzige Ursache zurückführen: Die Friedensstifter mußten die Topsider zu diesem Schritt überredet haben.
    Mit anderen Worten: Die Linguiden hatten die Topsider manipuliert.
    An diesem Gedanken wäre an und für sich nichts Ungewöhnliches gewesen.
    Die Linguiden manipulierten jeden ihrer Gesprächspartner, sobald sie darangingen, irgendeinen Streitfall zu schlichten. Jede andere Auffassung war ein glattes Mißverständnis.
    Die Friedensstifter gaben das auch bereitwillig zu. Auch wenn sie größten Wert auf die Feststellung legten, daß sie ihre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher