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1583 - Das Mädchen und der Nakk

Titel: 1583 - Das Mädchen und der Nakk
Autoren: Unbekannt
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Augenblick anstellen werden. Wenn sie plötzlich durchdrehen und die gesamte politische Prominenz der Milchstraße samt dem Humanidrom in einer ihrer Zeitfalten verschwinden lassen, stehen wir schön dumm da!"
    Der Roboter war offensichtlich nicht gewillt, auf dieses Thema einzugehen. „Also gut", gab Tamosh Unda es seufzend auf. „Bring mich an einen Ort an dem man sich entspannen kann!
    Gibt es hier so etwas wie ein Freizeitdeck?"
    „Folge mir!" sagte der Roboter. „Was bleibt mir anderes übrig?" murmelte der Akone resignierend.
    Sein Weg führte ihn durch einen Korridor, der ausnahmsweise ganz normal aussah - zumindest so lange, wie man sich in seinem Inneren befand. Erst als Tamosh Unda sich am Ende dieses Korridors zufällig umsah, stellte er fest, daß er sich die ganze Zeit hindurch in einem langsam pulsierenden und sich dabei träge windenden Schlauch aufgehalten hatte.
    Das ganze Gebilde wirkte auf höchst beunruhigende Weise organisch. Für den Ausgang des Korridors galt das doppelt. „Scheußlich!" bemerkte der Akone. „Von hier aus sieht das haargenau so aus, als sei dieser Korridor mit dem Enddarm irgendeines Ungeheuers identisch. Ich will dir lieber gar nicht erst erläutern, wie ich mich jetzt fühle.
    Kann man nicht wenigstens diese Pulsiererei abstellen und die Form des Ausgangs korrigieren?"
    „Wenn dieser ganz normale Korridor bei dir derartige Assoziationen hervorruft, dann hast du ein Problem!" behauptete der Vertigo. „Wir haben sehr gute Psychiater hier im Humanidrom. Soll ich dich zu einem von ihnen hinführen?"
    Dem Akonen verschlug es für einen Augenblick die Sprache. „Paß bloß auf!" sagte er schließlich. „Ich kann freche Roboter nicht leiden!"
    Den Vertigo schien das nicht zu interessieren.
    Der Roboter hielt vor einem offenen Schott. Tamosh Unda ging hindurch und sah sich um. „Das soll ein Freizeitdeck sein?" fragte er ungläubig. „Es ist ein Ort, an dem man sich entspannen kann", behauptete der Vertigo. „Da muß man aber sehr genügsam sein!" bemerkte der Akone nüchtern. „Bist du zufrieden?" fragte der Roboter mit der für Maschinen dieser Art typischen unerschütterlichen Höflichkeit. „Oder soll ich dich an ein anderes Ziel bringen?"
    Tamosh Unda sah sich nachdenklich um.
    Er befand sich in einer kleinen Cafeteria. Ein paar Tische standen entlang den Wänden aufgereiht. Alle Plätze waren leer.
    Offensichtlich hatte zur Zeit niemand Lust, außerhalb der ihm zugewiesenen Unterkünfte oder Diensträume zu speisen. Das war verwunderlich, selbst wenn man die angespannte Situation bedachte und die Tatsache berücksichtigte, daß eine Krisensitzung vorbereitet wurde.
    Große Veränderungen standen bevor. Jeder wußte das. Tamosh Unda hatte angenommen, daß die derzeitige politische Situation genug Gesprächsstoff bot, um das Mitteilungsbedürfnis der im Humanidrom beschäftigten Intelligenzen drastisch zu steigern.
    Der Akone war darauf gefaßt gewesen, daß die Terraner und die Arkoniden sich diesmal als betont zurückhaltend präsentieren würden, aber er hatte fest damit gerechnet, daß zumindest zwischen den Vertretern der kleineren Delegationen zahlreiche inoffizielle Gespräche in den Freizeiträumen stattfanden.
    Die Terraner und die Arkoniden waren diejenigen, die auf eine Entscheidung drängten. Sie verlangten eine Vollversammlung -- so schnell wie möglich.
    Auf dieser Vollversammlung sollten Sanktionen gegen die Linguiden beschlossen werden.
    Zuvor waren jedoch ein paar Fragen zu klären.
    Zum Beispiel: Hatten sich die linguidischen Friedensstifter tatsächlich aufrührerischer Umtriebe schuldig gemacht, wie die Terraner und die Arkoniden behaupteten? Hatten sie die galaktische Ordnung gefährdet? Und wenn ja: Was konnte man dagegen tun?
    Konnte man überhaupt etwas tun?
    Immerhin gehörten die Linguiden nicht zum Galaktikum. Sie unterhielten nicht einmal eine Botschaft auf Lokvorth, geschweige denn im Humanidrom. Konnte man sie unter diesen Umständen dazu zwingen, sich an die Spielregeln des Galaktikums zu halten?
    Wobei man diese Frage nach Tamosh Undas Meinung noch ganz anders stellen mußte: Konnte man die Linguiden - speziell die linguidischen Friedensstifter - überhaupt zu irgend etwas zwingen?
    Wenn man es versuchte, drehten sie einem das Wort nicht erst im Mund, sondern schon im Gehirn um.
    Wie sollte man da mit ihnen reden?
    Am besten per Funk, dachte Tamosh Unda sarkastisch, denn es war allgemein bekannt, daß die speziellen Fähigkeiten der
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