Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1583 - Das Mädchen und der Nakk

Titel: 1583 - Das Mädchen und der Nakk
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die seltsamen Dinge, deren Balinor sich offensichtlich gleich nach seiner Ankunft auf dem Planeten Nobim entledigt hatte. Anjannin Tish spürte, wie Balinor sich verkrampfte.
    Er versuchte offenbar, dem anderen Nakken zu antworten. Aber er konnte es nicht. „Laß ihn in Ruhe!" bat Anjannin, die Balinors Schmerzen mit jeder Faser ihres Körpers zu spüren glaubte. „Bitte, laß ihn doch in Ruhe! Hilf ihm!"
    Der andere Nakk schien Anjannin nicht zu hören. „Chrinaar", sagte er. „Monaga. Celohim, Nardur, Sarota. Estartu. ES. Akkartil. Berichte!"
    Ein Zittern ging durch Balinors Körper, aber er brachte keinen Ton hervor. „Er kann nicht berichten!" schrie Anjannin Tish verzweifelt. „Siehst du das denn nicht ein? Er ist doch schon fast tot!"
    Der fremde Nakk schien sie gar nicht zu bemerken. Von einem Augenblick zum anderen verschwand er.
    Er war, als würde eine Tür zugeschlagen.
    Dann noch eine.
    Und noch eine dritte.
    Und jedesmal knallte es.
    Das Licht wurde so unerträglich grell, daß es Anjannin schien, als müsse ihr Gehirn in Flammen aufgehen. „ES, Akkartil!" schrie eine Stimme - eine andere Stimme; dies war nicht der fremde Nakk, sondern Kair Elsam. „Berichte!"
    Anjannin spürte Hände, die sie bei den Schultern packten. Sie wehrte sich, aber sie war bereits viel zu schwach.
    Man zerrte sie von Balinor weg.
    Es war ein furchtbares Gefühl, als würde etwas aus ihrem Gehirn und ihrem Herzen herausgezogen; etwas, das sich dort mit tausend feinen Wurzeln festzuklammern versuchte.
    Dieses Etwas war nicht stark genug. Es verlor den Kampf und verschwand.
    Und indem es verschwand, verlor Anjannin Tish jede Erinnerung daran, was es gewesen war.
    Für einen Augenblick sah sie Kair Elsam vor Balinor stehen. Sie sah, wie er sich über den Nakken beugte, und sie sah das Wabern um die Hände des Bionten herum.
    Aus dem Wabern wurde ein Sog. Es war, als würde Kair Elsam durch diesen Sog alle Energie, die im Körper des Nakken vorhanden war, in sich aufsaugen.
    Balinors Körper zuckte. Anjannin Tish schrie. Sie sah, daß Balinor sich veränderte. Sein Körper schrumpfte förmlich in sich zusammen. Es war, als würde dem Nakken innerhalb weniger Sekunden jede Spur von Feuchtigkeit entzogen.
    Anjannin Tish hörte auf zu schreien. Starr vor Entsetzen blickte sie auf das, was von Balinor noch übrig war.
    Kair Elsam richtete sich auf. Eine leuchtende Aura umgab ihn. Er wirkte entrückt, fast euphorisch. Er blickte zu den Sternen hinauf, hob die Arme in einer Geste des Triumphs ...... und rannte dann plötzlich schreiend davon.
    Es war zuviel für ihn! dachte Anjannin Tish benommen.
    Sie empfand Mitleid mit dem Bionten. Ihr war jetzt klar, daß Kair Elsam und die anderen Bionten nur Werkzeuge waren, die dem Nakken in dem fremden Schiff zu gehorchen hatten.
    Aber vor allem empfand sie Mitleid mit Balinor. Er war tot.
    Die überlebenden Bionten zogen sich entsetzt zurück. Sekunden später verschwanden sie.
    Anjannin Tish blieb allein mit dem toten Nakken auf der Lichtung zurück.
     
    9.
     
    4.8.1173 NGZ, Planet Nobim Julian Tifflor beschloß, sich der Spur des Mädchens Anjannin Tish auch weiterhin im Alleingang zu widmen. „Der Dreizack befindet sich in dem fraglichen Gebiet", teilte die Syntronik ihm mit, während Tifflor mit einem Gleiter auf dem Weg zur Siedlung war. „Nachdem wir erst einmal wußten, wo wir nach ihm zu suchen hatten, konnten wir ihn gar nicht mehr verfehlen. Er ist nicht einmal getarnt."
    „Das könnte bedeuten, daß die Nakken nichts zu verbergen haben", überlegte Julian Tifflor. „Obwohl das sehr unwahrscheinlich klingt.
    Vielleicht hatten sie es auch einfach nur sehr eilig.
    Kannst du feststellen, womit die Nakken sich jetzt dort beschäftigen?"
    „Nicht direkt. Es scheint sich kein Nakk außerhalb des Schiffes aufzuhalten.
    Aber offensichtlich treiben sich ein paar Bionten dort herum."
    „Ein Jagdkommando", vermutete Tifflor. „Sie haben es also tatsächlich auf das Mädchen abgesehen."
    Der Syntron schien sich dessen nicht ganz sicher zu sein. Darum schwieg er vorsichtshalber.
    Julian Tifflor erreichte das Gebiet, in dem die seltsame Jagd stattfand.
    Dort war die Natur des Planeten Nobim noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben.
    Fast das gesamte Gebiet war von lockerem Baumbestand bedeckt. Es gab zahlreiche Lichtungen.
    Auf einer dieser Lichtungen stand der Dreizack.
    Die Raumschiffe der Nakken waren genauso schwer auseinanderzuhalten wie die Nakken selbst.
    Die in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher