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1580 - Das Zombie-Schiff

1580 - Das Zombie-Schiff

Titel: 1580 - Das Zombie-Schiff
Autoren: Jason Dark
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Ruhe. Ausgerechnet heute war das nicht der Fall, und das ärgerte ihn.
    Er ging mit schleppenden Schritten zur Haustür und war bereit, dem Besucher eine Abfuhr zu erteilen.
    Das zweite Klingeln schrillte in seinen Ohren, als er noch zwei Schritte von der Tür entfernt war. Er ging auf sie zu, öffnete sie und erschrak.
    Der Mann, auf den er schaute, war ihm fremd und außerdem völlig unsympathisch.
    Er war sehr schlank, noch jung - so um die zwanzig -, hatte ein Fischgesicht mit kalten Augen und war mit einer dünnen schwarzen Lederjacke bekleidet, unter der er ein Muscle-Shirt trug. Die Hose bestand ebenfalls aus Leder, und seine Stiefel erinnerten vorn beinahe an Messerspitzen. Blonde Haare wuchsen erst auf der zweiten Kopfhälfte. Er hatte sie dort glatt nach hinten gekämmt.
    »Wer sind Sie?«
    »Ich möchte zu deinem Sohn.«
    Clair passte es nicht, dass er geduzt wurde. »Was erlauben Sie sich? Wer sind Sie überhaupt?«
    »Dein Sohn kennt mich.«
    »Das ist keine Antwort.«
    »Ich bin so etwas wie sein Schicksal. Man nennt mich Player!«
    Clairs Inneres wurde wie von starken Stormstößen durchzuckt. Für einen Moment verschlug es ihm den Atem. Er wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Er schnappte nach Luft, und sein Gesicht verlor alle Farbe.
    »Willst du mich nicht reinlassen?«
    »Mein Sohn ist nicht da.«
    »Das weiß ich.«
    »Ach, und was wissen Sie noch?«
    »Dass es das Spiel seines Lebens geworden ist. Er hat sich auf mich eingelassen, und ich habe ihm einen völlig neuen Weg gezeigt. Er will so etwas wie mein Assistent werden. So, das muss als Erklärung reichen.«
    Der Player ging einen Schritt nach vorn. Er sah in Bruce Clairs Augen, dass er weiterhin nicht willkommen war, und riss plötzlich sein Knie hoch.
    Bruce Clair wurde im Unterleib getroffen. Er hatte das Gefühl, innerlich zerrissen zu werden. Obwohl der Besucher in seiner unmittelbaren Nähe vor ihm stand, schien sich seine Gestalt aufzulösen.
    Clair merkte, dass er zurücktaumelte und beinahe über die eigenen Füße gestolpert wäre.
    Der Player kam ihm nach. Er fing den Mann mit der linken Hand ab und legte ihn praktisch schräg über seinen linken Arm. Aus kurzer Distanz schaute er in Clairs Gesicht.
    Er legte ihn auf den Boden. Dabei drückte er die Hand auf Clairs Mund und zog unter der Jacke eine Waffe hervor. Auf den Lauf der Pistole hatte er einen Schalldämpfer geschraubt.
    Trotz der wilden Schmerzen ahnte Bruce Clair, was ihm bevorstand. Er wollte schreien, doch der Player ließ ihn nicht mehr dazu kommen. Er richtete sich auf und schoss ihm in die Brust.
    Clairs Körper zuckte noch mal, dann lag er still.
    »Idiot!«, flüsterte der Eindringling. »Mich aufhalten zu wollen, so was Bescheuertes.«
    Er war sehr zufrieden, lauschte einige Sekunden und steckte die Waffe nicht wieder weg. Etwas störte ihn. Die dicken Lippen in seinem Fischgesicht zuckten.
    Er bekam zwar keinen Menschen zu Gesicht, aber vom Gefühl her wusste er, dass er nicht allein im Haus war.
    Es störte ihn nicht weiter. Er war bisher immer seinen Weg gegangen, und das würde sich auch hier nicht ändern. Auf einen Toten mehr oder weniger kam es ihm auch nicht mehr an…
    ***
    Bill Conolly war zwar nicht beunruhigt, als er das Klingeln gehört hatte, nur wunderte er sich schon über den Besuch an einem Sonntag. Besonders weil er unerwartet war.
    Er wollte sich wieder dem Spiel zuwenden, da warnte ihn eine innere Stimme, die ihn davon abhielt.
    Er war sicher, dass Bruce Clair die Haustür geöffnet hatte. Ihn störte nun, dass er nichts hörte. Zudem verstrich seiner Meinung nach auch zu viel Zeit.
    Was tun? Bleiben oder nachschauen?
    Bill steckte in einer Zwickmühle. Er wollte auch nicht überall Gespenster sehen. Aber das Leben hatte ihn gelehrt, vorsichtig zu sein, und so stand er zumindest von seinem Platz auf, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen.
    Die Tür hatte Bruce nicht geschlossen. Bill schaute in den Flur, sah dort auch nichts, ging ein Stück in ihn hinein und hätte eigentlich etwas hören müssen, wenn er schon nichts sah, denn der Eingang lag hinter einer Ecke.
    Niemand sprach, aber er hörte das Geräusch einer ins Schloss fallenden Tür. Jetzt musste Bruce zurückkehren. Seine Schrittechos hätten auf dem Marmorboden zu hören sein müssen, was jedoch nicht der Fall war.
    Dafür vernahm Bill andere Geräusche, die er nicht einordnen konnte.
    Jedenfalls war ihm die neue Lage sehr suspekt.
    Irgendwas musste geschehen sein. Bill
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