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1580 - Das Zombie-Schiff

1580 - Das Zombie-Schiff

Titel: 1580 - Das Zombie-Schiff
Autoren: Jason Dark
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schon hässlich, aber diese Grimasse machte ihn noch eine ganze Ecke hässlicher. Das Funkeln in seinen Augen, die Zischlaute, all das bewies, dass etwas grundsätzlich Böses in ihm steckte. Sonst hätte mich mein Kreuz auch nicht gewarnt.
    »Was suchst du hier?«, fuhr er mich an.
    »Dich.«
    Er lachte. »Willst du sterben?«
    »Nein, aber vielleicht spielen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Hau ab, sonst jage ich dir eine Kugel in den Schädel.«
    »Ich werde nicht gehen, und ich möchte gern wissen, mit wem ich es zu tun habe.«
    »Ich bin der Player.«
    »Ach so.«
    »Mir gehört die Spielewelt. Ich sorge dafür, dass vieles wahr wird, von dem die Spieler nur träumen können. Wenn sie auf mich hören, sind sie dabei und können in die Vergangenheit eintauchen. Ich hole sie ihnen her. Verstanden?«
    Ich nickte nur.
    »Dann verschwinde jetzt!«
    Ich blieb und sagte: »Heißt es nicht, dass man die Vergangenheit ruhen lassen soll?«
    »Das gilt nicht für mich. Ich habe die beiden auf dem alten Segler manipuliert. Sie sind meine Gefangenen. Ich kann ihnen alle möglichen Gefahren schicken und sie letztendlich verzweifeln lassen. Ich bin auch in der Lage, sie in den Tod zu schicken.«
    »Dann willst du über Leben und Tod bestimmen?«
    »Ja, das will ich.«
    »Kein Mensch darf sich als Richter aufspielen.« Er stand auf. »Bin ich denn ein Mensch?«
    »Du siehst wenigstens so aus.«
    »Danke, dass du mich so siehst, aber ich bin noch mehr!«
    »Das weiß ich.«
    Er war etwas irritiert. »Was weißt du?«
    »Dass du nicht nur ein Mensch bist. Was ich hier sehe, das kann eine Tarnung sein.«
    »Gut beobachtet. Und wie siehst du mich?«
    »Als Monster, das sich eine Tarnung zugelegt hat. Du bist nicht wirklich einer von uns. Wie ich dir sagte, du hast dich perfekt getarnt. Aber ich werde herausfinden, wer du wirklich bist und was tatsächlich in dir steckt.«
    »Versuch es!«
    Ich bewegte mich, aber er bewegte sich auch.
    Der Player riss seine Waffe hervor. Ich war nicht so schnell mit der Beretta, dafür aber mit dem Kreuz. Ich ging dabei ein volles Risiko ein, aber ich hatte eine Idee und wollte wissen, ob sie funktionierte.
    Sicherheitshalber huschte ich zur Seite. Für einen Moment war der Player unsicher, dann aber erstarrte er. Er zielte mit seiner schallgedämpften Pistole an mir vorbei und brachte sie nicht mehr in meine Richtung, weil er plötzlich mit seinen kalten großen Augen das Kreuz anglotzte…
    ***
    Wir rührten uns beide nicht von der Stelle.
    Nur war es bei ihm anders als bei mir. Ich bewegte mich bewusst nicht, er aber konnte es nicht, weil ihn der Anblick gebannt hatte.
    »Und?«, fragte ich leise.
    Er sagte nichts. Er war völlig von der Rolle. Er hatte sich bisher stets auf seine Stärke verlassen, die nicht von unserer Welt stammte, sondern aus einem finsteren Reich, und plötzlich musste er einsehen, dass es eine Kraft gab, die ihm weit überlegen war.
    Über die Balken meines Kreuzes huschten Lichtstreifen hinweg. Ich war mir sicher, dass ich es nicht zu aktivieren brauchte. Ich konnte auch meine Beretta stecken lassen, denn das Fischgesicht befand sich auf der Verliererstraße, und es veränderte dabei sein Aussehen.
    Was bisher in seinem Innern verborgen gewesen war, fing nun an, sich zu befreien. Eine andere Gestalt. Etwas Uraltes, wie es nur die Kreaturen der Finsternis in sich hatten.
    Der Player war eine!
    Er gehörte zu den uralten Dämonen, die auf der Erde lebten, die es geschafft hatten, sich den Menschen anzupassen. Sie sahen aus wie sie, sie täuschten damit jeden, aber in ihnen steckte noch eine zweite, ihre echte Gestalt.
    Die zeigte sich jetzt in voller Scheußlichkeit. Ich hatte ja schon zahlreiche dieser Wesen bei ihrer Verwandlung erlebt und dabei die unglaublichsten Dinge gesehen. Was mir allerdings jetzt gezeigt wurde, erschütterte mich schon.
    Sein Gesicht verschwand. Stattdessen wuchs das in einer blitzschnellen Metamorphose hervor, was ihn auch als Mensch ausgezeichnet hatte.
    Das Fischgesicht bekam einen Fischschädel, und ich starrte plötzlich in das weit aufgerissene Maul eines Hais.
    So also sah er in Wirklichkeit aus. Und wahrscheinlich hatte er in uralten Zeiten sogar im Meer gelebt, dann hatte die Hölle ihm das andere Aussehen verliehen.
    Er schrie, als ich einen Schritt auf ihn zu machte. Es war schon komisch, aus dem Haimaul die menschliche Stimme zu hören. Er schüttelte sich und wollte weg.
    Das Kreuz stoppte ihn.
    Es hielt ihn nicht nur auf, es berührte
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