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158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

Titel: 158 - Die Seele aus dem Zwischenreich
Autoren: A.F.Morland
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hart im Nehmen bin. Diese besondere Widerstandsfähigkeit war mir in die Wiege gelegt worden. Ich brauchte sie mir nicht zu erwerben. Vermutlich ist das auch gar nicht möglich.
    Viel nützten mir meine Nehmerqualitäten allerdings nicht, denn Ginny sprang mich an wie eine Katze. Ich spürte ihre Hand in meinem Jackett, und gleich darauf blickte ich in die Mündung meines Colt Diamondback!
    ***
    Mr. Silver nahm Shavenaaar wieder an sich. Die Tür öffnete sich, und Loretta Thaxter erschien. Sie dachte wohl, einen überwältigten Mr. Silver vorzufinden, eventuell sogar einen toten. Als sie sah, daß sich der Ex-Dämon bester Gesundheit erfreute, während Todd und Phoenix das Zeitliche gesegnet hatten, geriet sie aus der Fassung. Ihr schönes Gesicht verzerrte sich, und ihr kuperrotes Haar schien sich zu sträuben.
    Fauchend stieß sie ihren Haß heraus, und Hexenblitze zuckten durch den Raum, die Shavenaar anzog und vernichtete.
    Die Leiterin des Clubs ergriff die Flucht.
    »Nobitha!« schrie Mr. Silver und rannte ihr nach.
    Sie stürmte den Gang entlang und verschwand hinter einer Tür, die sie abschloß. Ihr Ziel war das Höllentor, durch das sie sich absetzen wollte. Wer mit Todd und Phoenix keine Probleme hatte und sich vor Hexenblitzen zu schützen wußte, war zu fürchten. Vor so einem Gegner nahm Nobitha lieber Reißaus.
    Sie hatte Mr. Silvers Gefährlichkeit sofort gespürt, aber nicht gedacht, daß er so stark war. Sie hatte angenommen, daß Todd und Phoenix den Feind überrumpeln würden, doch er hatte den Spieß umgedreht.
    Das Höllentor öffnete sich.
    Mr. Silver erreichte die abgeschlossene Tür. Er verzichtete darauf, das Schloß mit seiner Magie zu knacken, sondern warf sich in vollem Lauf gegen die Tür.
    Einer solchen Gewalt hielt sie nicht stand. Sie flog nicht zur Seite, sondern wurde aus den Angeln gerissen und knallte auf den Boden.
    Nobitha keuchte in den Nebel und verschwand darin. Mr. Silver konnte es nicht verhindern.
    Der Ex-Dämon war entschlossen, Nobitha zu folgen.
    Aber es kam anders…
    ***
    Ich sah, was mit Ginny und Velda los war, sobald ich mich von dem Treffer erholt hatte. Ginny hätte mich abgeknallt, ohne mit der Wimper zu zucken. Eiskalt waren ihre Augen, verkniffen der Mund. Velda trat neben ihre Tochter, ein verächtliches Lächeln umspielte ihre Lippen.
    Sie wußten nicht, was sie nun mit mir tun sollten. Ginny war dafür, mich zu töten, Velda wollte mich Loretta Thaxter übergeben, damit diese mich durch das Höllentor schickte. »Das können wir auch selbst erledigen«, meinte Ginny. »Dazu brauchen wir Loretta nicht.«
    Das Mädchen wedelte mit meiner Waffe, ich mußte mich in Bewegung setzen und vor ihnen hergehen. Wir erreichten eine aufgebrochene Tür, und ich stand zum erstenmal dem Höllentor gegenüber. Jedes sieht anders aus. Manche werden bewacht, andere wiederum sind so gut getarnt, daß man sie kaum erkennt. Wallender Höllendampf drängte heran, und Ginny Hunnicutt befahl mit scharfer, gnadenloser Stimme: »Geh, Tony Ballard! Geh ins Verderben!«
    Wenn ich nicht gehorchte, würde sie den Finger krümmen, das war die Alternative!
    »Auf in die Hölle!« sagte Velda. »Du wirst erwartet!«
    Ich drehte mich um - und sah etwas, das Ginny und Velda nicht sahen: meinen guten Freund Mr. Silver.
    Er mußte uns kommen gehört und sich neben der aufgebrochenen Tür auf die Lauer gelegt haben.
    Jetzt griff er ein. Als er sich bewegte, bekam es Velda mit, und sie stieß einen zornigen Warnschrei aus, damit Ginny abdrückte, aber das ließ Mr. Silver nicht zu. Er stürzte sich auf das Mädchen. Seine Faust traf ihren Unterarm, die Waffe zielte nicht mehr auf mich, sondern war nach oben gerichtet, und der Schuß krachte.
    Sie hätte mich erschossen - wie ich es befürchtet hatte.
    Mr. Silver entriß ihr den Revolver, und ich schnappte mir Velda, doch sie riß sich wütend los und eilte ihrer Tochter zu Hilfe.
    Mr. Silver setzte Ginny mit einem magischen Schock vorübergehend außer Gefecht, und als Velda ihn berührte, traf der Schock auch sie.
    Danach gab mir der Hüne meinen Revolver zurück. »Was soll ich von einem Mann halten, der sich die Waffe wegnehmen läßt?« brummte er.
    »Du siehst mich zerknirscht«, gab ich zurück. »Leider habe ich weder einen Eisen- noch einen Silberschädel. Den hätte ich aber gebraucht, um den harten Schlag, der mich hinterrücks traf, zu verkraften.«
    Der Ex-Dämon informierte mich im Telegrammstil. Ich erfuhr, was sich zugetragen und
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