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158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

Titel: 158 - Die Seele aus dem Zwischenreich
Autoren: A.F.Morland
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nichts dagegen«, entgegnete Mr. Silver grinsend.
    Phoenix lachte. »Wie sollten Sie auch? Immerhin wartet ein ansehnlicher Preis auf Sie.«
    Der Ex-Dämon riß die perlmuttfarbenen Augen auf. »Einen Preis bekomme ich auch? Meine Güte, bin ich ein Glückspilz. Was haben Sie denn für mich vorbereitet?«
    »Nun«, erklärte Phoenix lächelnd, »eigentlich wollten wir Sie damit ja überraschen, aber ich denke, es wird Ihre Freude nicht mindern, wenn wir Ihnen verraten, was Sie erwartet. Also, zunächst bekommen Sie von uns einen riesigen Geschenkkorb, der mit den feinsten und teuersten Gaumenfreuden gefüllt ist, und danach überreichen wir Ihnen einen Scheck über 10.000 Pfund.«
    Der Ex-Dämon ließ seine Augen strahlen. »Wow!«
    »Wir können es uns leisten, großzügig zu sein, Mr. Silver«, behauptete Phoenix.
    Der Hüne grinste. »Ich bin zu jeder Schandtat bereit, Freunde.«
    »Wir möchten dem Ganzen einen festlichen Rahmen geben und Sie ein wenig herausputzen.«
    »In Ordnung«, sagte Mr. Silver. »Wenn Sie uns folgen wollen.«
    »Aber immer«, antwortete der Ex-Dämon und bereitete sich innerlich auf den Kampf vor, der nicht ausbleiben würde.
    Sie brachten ihn in den Raum, in dem sie alle anderen Opfer auf ihren ›großen Auftritt‹ vorbereitet hatten, doch diesmal verfuhren sie anders. Sie logen nicht weiter, sondern ließen ihre Masken fallen, sobald die Tür zu war.
    Ihr Teufelsgesicht war plötzlich nicht mehr geschminkt, sondern echt, und als sie ihren Mund aufrissen, sah Mr. Silver ein kräftiges Raubtiergebiß, vor dem er sich allerdings wirksam zu schützen wußte. Sein Körper wurde urplötzlich zu Silber!
    Und Shavenaar, das Höllenschwert, wurde sichtbar, weil ihm das der Ex-Dämon in Gedanken befohlen hatte.
    Todd und Phoenix, die geglaubt hatten, Mr. Silver überraschen zu können, waren nun selbst die Überraschten.
    Der Hüne riß sein Schwert aus der Scheide. Nur wenn Shavenaar sichtbar war, konnte man damit kämpfen. Es war eine prachtvolle, starke Waffe, das Meisterwerk des Höllenschmieds Farrac. Lang und geschwungen war die Klinge, die jetzt fluoreszierte. Auf ihrem Rücken saß eine Krone, und in dieser schlug ein Herz.
    Shavenaar war eine lebende Waffe, ein Schwert, das denken konnte und über einen starken eigenen Willen verfügte. Man brauchte einen noch stärkeren Willen, wenn man sich das Höllenschwert untertan machen wollte - oder man mußte seinen Namen kennen.
    Wer weder mit dem einen noch dem anderen aufzuwarten hatte und Shavenaar zu berühren wagte, wurde von dem Schwert gnadenlos getötet.
    Todd und Phoenix griffen an. Sie schätzten ihre Situation falsch ein, dachten, zu zweit in der Übermacht zu sein, doch Mr. Silver ließ ihnen keine Chance.
    Bereits den ersten Angriff überlebte Todd nicht. Als das Höllenschwert ihn durchbohrte, heulte er auf und brach zusammen.
    Phoenix gelangte hinter den Ex-Dämonen und riß ihn zu Boden. Der Hüne verlor bei diesem Sturz Shavenaar. Er und Phoenix rollten hin und her. Der wütende Teufel schlug mit seinen Klauen auf Mr. Silver ein, vermochte ihn aber nicht zu verletzen. Er verzichtete darauf, sein kräftiges Gebiß gegen den Feind einzusetzen, weil er begriffen hatte, daß der Hüne durch und durch aus Silber bestand. Jede Muskelfaser, jede Sehne war zu widerstandsfähigem Metall geworden.
    Phoenix ließ von Mr. Silver ab.
    Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, daß solche Gegner oft nur mit ihren eigenen Waffen zu vernichten waren.
    In diesem Fall war es das Schwert!
    Phoenix wirbelte herum und rannte zu der Waffe. Mr. Silver ahnte, was der Teufel vorhatte, und er hinderte ihn nicht daran.
    Phoenix bückte sich und hob das Höllenschwert auf. Mit beiden Händen umklammerte er den Griff und richtete die Schwertspitze gegen die Silberbrust des Ex-Dämons.
    »Wer bist du?« wollte Phoenix wissen.
    »Mr. Silver, ein Ex-Dämon.«
    »Ein Feind der schwarzen Macht, und somit unser Feind. Warum bist du hier?«
    »Weil dieser Club nicht nur ›Hell Gate‹ heißt, sondern tatsächlich ein Höllentor ist.«
    Phoenix grinste. »Wer hat dir das verraten?«
    »Ich habe es vermutet, nun weiß ich es, denn du hast es mir soeben bestätigt.«
    »Das ist egal. Ich werde dafür sorgen, daß du uns mit deinem Wissen nicht schaden kannst. An deinem eigenen Schwert wirst du zugrunde gehen«, kündigte Phoenix an.
    »Wendet ihr immer denselben Trick an?« wollte Mr. Silver wissen.
    »Klar, und alle fallen darauf herein. Nobitha sagt uns, wen wir holen
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