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158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

Titel: 158 - Die Seele aus dem Zwischenreich
Autoren: A.F.Morland
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überlegte Tucker Peckinpah laut und paffte blauen Zigarrenrauch in die Luft. »Er war ein Mensch wie Sie und ich. Plötzlich wird er zum Mörder. Etwas oder jemand muß ihn umgedreht habe. Da müssen Höllenkräfte im Spiel gewesen sein. Als Dru verschwand, sagte er einen Namen: Yotephat!«
    Ich schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck von meinem Lieblingsgetränk. »Nie gehört.«
    »Vielleicht handelt es sich um einen neuen Feind, der bald von sich hören lassen wird«, nahm Tucker Peckinpah an. »Wir kennen die meisten Dämonen nicht namentlich. Nur die Spitze des Eisbergs ist uns bekannt - und nicht einmal sie zur Gänze.«
    »Yotephat muß nicht unbedingt ein Dämon sein«, bemerkte ich. »Das könnte ebensogut ein Gegenstand sein, oder ein Land, eine fremde Welt.«
    »Finden Sie heraus, was sich hinter Yotephat verbirgt, Tony«, bat mich der Industrielle.
    »Ich werde es versuchen. Haben Sie irgendeinen Anhaltspunkt für mich? Wo sollte ich nach Ihrer Meinung beginnen?«
    »Es gibt einen relativ neuen Club in der Stadt, in dem Sterling Dru Stammgast war. Nennt sich ›Hell Gate‹… Sie kennen ihn?« fragte Tucker Peckinpah, als er meine Überraschung bemerkte.
    »Ich war noch nicht drinnen, weiß aber, wo sich das ›Höllentor‹ befindet.«
    »Geleitet wird der Club von einer Frau namens…«
    »Loretta Thaxter.«
    Jetzt staunte der Industrielle. »Ich sehe, Sie haben sich bereits informiert. Etwa deshalb, weil Ihnen der Name des Clubs sauer aufstieß?«
    »Rip Hunnicutts Frau Velda und seine Tochter Ginny erzählten uns von dem Club. Sie erwähnten auch Loretta Thaxters Namen.«
    »Unterstützt wird Loretta Thaxter von zwei undurchsichtigen Männern: Todd und Phoenix. Vornamen scheinen sie keine zu haben, jedenfalls sind mir keine bekannt. Wäre es denkbar, daß der Besuch des Clubs Sterling Dru veränderte?«
    Mir wurde auf einmal kalt, denn mir fiel ein, daß mir auch Velda und Ginny Hunnicutt verändert vorgekommen waren. Vor allem bei Ginny war es mir aufgefallen. Vielleicht deshalb, weil sich Velda besser beherrschen konnte.
    Noch etwas fiel mir ein und schürte das kalte Feuer meiner Sorge: Jenny, die Katze, wollte nach Veldas und Ginnys Rückkehr nichts mehr von den beiden wissen. Sie ging ihnen aus dem Weg. Hatte das Tier die Veränderung gespürt?
    Würden aus Velda und Ginny Hunnicutt auch MÖRDERINNEN werden?
    ***
    Als sie Sterling Dru hängten, verfluchte Lloyd Hemmings Jachedran und seine Komplizen. Ben Rudnik zischte ihm zu, er solle den Mund halten, aber es war schon zu spät. Einer der Schergen hatte es gehört und unverzüglich Jachedran informiert. Der Leiter des Höllencamps ließ die Gefangenen abtreten, nur Hemmings mußte stehenbleiben. Rudnik versuchte ihm zu helfen. »Es hat ihn so sehr erschüttert, daß er nicht wußte, was er sagte!« rief er.
    »Verschwinde in deine Hütte!« schnauzte ihn Jachedran an.
    »Das Schicksal Drus hat für einen Moment seinen Geist verwirrt«, sagte Ben Rudnik.
    Das trug ihm mehrere Peitschenhiebe ein. »Wenn du nicht augenblicklich gehst, lasse ich deine Seele verbrennen!« drohte Jachedran.
    Rudnik blieb nichts anderes übrig, er mußte gehorchen. Er warf Hemmings einen traurigen Blick zu, und seine Augen verrieten dem Freund, daß er in Gedanken bei ihm sein würde, egal, was Jachedran mit ihm anstellte.
    Der Campleiter schickte die Wachen auf ihre Posten und schlenderte langsam auf Lloyd Hemmings zu. »Du hast diesen Schwachsinnigen sehr gemocht, nicht wahr?«
    Hemmings preßte die Kiefer fest zusammen und sah Jachedran nicht an.
    Die Peitsche pfiff durch die Luft.
    »Antworte!« schrie der Campleiter.
    »Er stand mir nahe wie ein Bruder.«
    »Wie ein Bruder, soso«, sagte Jachedran höhnisch. »Bist du deshalb genauso dumm wie er? Sieh ihn dir an, dort hängt er, eine Jammergestalt, ein Idiot, der dachte, entkommen zu können, obwohl er wußte, daß es noch keiner geschafft hat. Wußtest du von seinen Plänen?«
    »Nein.«
    Jachedran lachte. »Ich habe keine andere Antwort erwartet. Hast du selbst schon einmal daran gedacht zu fliehen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?« fragte Jachedran.
    »Weil ich weiß, daß es sinnlos ist.«
    Der Campleiter nickte zufrieden- »Fast könnte man meinen, du wärst wesentlich klüger als Sterling Dru, aber das läßt sich nicht mit dem Fluch in Einklang bringen, den du ausgestoßen hast. Ein kluger, vorsichtiger Mann hätte sich dazu nicht hinreißen lassen.«
    »Es… tut mir leid«, zwang sich Hemmings zu
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