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1578 - Hass der Verlorenen

1578 - Hass der Verlorenen

Titel: 1578 - Hass der Verlorenen
Autoren: Jason Dark
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Ist sie ein Engel? Ein Mensch? Oder ist sie beides, so wie du?«
    Raniel lächelte und nickte. »Das hätte er gern gehabt. Er wollte so werden wie ich. Aber er hat es nicht geschafft. Er war dafür nicht tauglich.«
    »Wieso nicht?«, fragte ich. »Und woher kennt ihr euch?«
    »Ich habe ihn gefunden.«
    »Bitte?«
    »Ja, ich sammelte ihn auf. Es ging ihm schlecht. Er war jemand, der sich immer für andere Welten interessiert hatte. Er wollte schauen, was hinter der normalen Welt liegt. Die war ihm nicht genug. Er fühlte sich zu Höherem berufen.«
    »Hat er auch einen Namen?«
    »Er hat einen. Du kannst ihn den Heiligen nennen. So jedenfalls hat er sich bezeichnet.«
    »Unter einem Heiligen verstehe ich etwas anderes.«
    »Das ist wahr. Aber er sah es so. Er fühlte sich zu Höherem berufen, und er hat einen Weg gefunden, um Grenzen überwinden zu können. So traf ich ihn, und ich habe mich von ihm täuschen lassen. Er wollte nicht nur hinter die Dinge schauen, er wollte auch alles unter seine Knute zwingen. Ich habe ihm leider den Weg gezeigt, was ihm später nicht genug war. Er wollte herrschen, er hat sich von mir getrennt, als er glaubte, stark genug zu sein, und er ist dann den Weg gegangen, der nicht dorthin führt, wo die wirklich Heiligen sind, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Er wurde plötzlich zu einem Diener der Finsternis, wo man ihn mit offenen Armen empfing. Da konnte er sich ausleben. Er wollte zu einem Engel der Hölle werden, was ihm nicht ganz gelang. Er blieb in einem Reich, das man ihm gab, und er holte sich die Verlorenen als Diener. Menschen, die als Zombies existierten, ohne Seelen, nur mit ihren Leibern.«
    Ich war erstaunt und fragte mit leiser Stimme nach: »Woher hatte er sie? Wo gibt es Zombies, die man sich holen kann, um sie später wieder zu beseelen?«
    »Seine Kontakte waren leider gut. Jemand, den auch ihr kennt, hat sie ihm überlassen.«
    »Wer?« Ich hatte das Wort gerufen, so gespannt war ich innerlich.
    »Es war nicht der Spuk. Der hat die Seelen nicht freigegeben. Der Heilige bekam zunächst die Körper, und die holte er sich von dem Druidenfürsten Guywano. In dessen Welt irrten diese Zombies umher. Er hat sie ihm überlassen.«
    Das war der nächste Schock für mich. Über meinen Rücken rieselte es kalt hinweg, und ich sah, dass auch Suko den Kopf schüttelte.
    Dann fragte ich: »Welche Erscheinungen haben dann die beiden Menschen getötet, wenn es nicht die Zombies waren?«
    »Andere. Der Heilige konnte sie abfangen. Er konnte sie unter seine Kontrolle bringen, diese Macht hat man ihm gegeben. So werden in den Körpern der Zombies fremde Seelen eintauchen, um sie wieder zum Leben zu erwecken.«
    »Ist etwas kompliziert«, sagte ich leise. »Und wie sieht deine Rolle in diesem dämonischen Spiel aus?«
    »Wie gesagt, der Heilige hat sich von mir getrennt. Aber ich traf ihn wieder, und da fühlte er sich stark genug, mir seine kleine Horde von Zombies zu zeigen. Ich wusste um die Gefahr. Ich wusste, dass sie eigentlich schon tot waren, und kam deshalb auf den Gedanken, sie nach ihrer Niederlage zu verfluchen. Der Fluch hat gewirkt, doch jetzt ist er fast aufgehoben, denn der Heilige ist wieder mit im Spiel und will seine Macht erneuern, die er so lange hat vermissen müssen.«
    »Und deshalb mussten Menschen sterben«, flüsterte ich. »Das kann ich nicht begreifen.«
    »Ja, man brauchte andere Leben. Man musste es aus den Körpern der Menschen heraussaugen, um die starren Zombies wieder menschlich zu machen. Und in diesen Kreislauf ist eure Glenda Perkins leider hineingeraten. Es tut mir leid.«
    »Davon haben wir nichts«, sagte ich. »Und Glenda ebenfalls nicht. Wir wissen nicht, wo sie steckt, und das ist alles andere als lustig, wie du dir vorstellen kannst.«
    »Das stimmt.«
    »Dann sag uns, wo sich Glenda befindet. Sie hat sich wegbeamen können. Du weißt, dass sie diese Fähigkeit besitzt, und wir wollen von dir wissen, wo sie sein könnte.«
    Der Gerechte schüttelte den Kopf. »Sie wird es nicht geschafft haben, John.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil die andere Macht so stark ist. Glenda hat von ihr Besuch bekommen. Sie hat es zwar geschafft, zu verschwinden, aber sie wird nur dorthin kommen, wo die andere Seite es will. Normalerweise wäre ihr Seele schon verloren gewesen. Man wird sie auch holen, aber nicht in dieser Welt, John.«
    »Du kennst den Ort?«, fuhr ich ihn an.
    »Ja, es gibt nur den einen.«
    »Dann will ich dorthin!«
    Raniel überlegte. Ich
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