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1578 - Hass der Verlorenen

1578 - Hass der Verlorenen

Titel: 1578 - Hass der Verlorenen
Autoren: Jason Dark
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nur die Frage, ob man sie entführt hat oder ob sie von allein verschwunden ist.«
    »Klar.«
    »Eine Möglichkeit wäre für sie das Wegbeamen gewesen, John.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht.«
    »Dann könnte es sein, dass sie in Sicherheit ist und wir uns umsonst Gedanken machen.«
    Ich krauste meine Stirn und ging einige Schritte auf und ab. »Wohin könnte sie sich gebeamt haben?«
    »Dorthin, wo sie in Sicherheit ist.«
    »Gute Antwort. Und das wäre?«
    »Keine Ahnung.«
    Wir mussten beide passen. Aber es stand für uns fest, dass hier etwas geschehen war. Das am Boden liegende Handy deutete auf eine Flucht hin, aber wo hätte die für Glenda enden können? Und was war mit ihren Schmerzen, die sie malträtiert hatten?
    Ich holte das Telefon aus der Tasche. »Okay, ich werde Sir James anrufen und hoffe, dass Glenda dort ist.«
    »Dann hätte er schon angerufen.«
    »Egal.«
    »Okay. Besser als nichts.«
    Viel Hoffnung hatte ich nicht, und das wurde mir auch von Sir James bestätigt.
    »Nein, John, sie ist nicht hier. Wo stecken Sie?«
    »In ihrer Wohnung.«
    »Haben Sie Spuren gefunden?«
    »Leider nicht, Sir. Abgesehen von Glendas Handy, das auf dem Fußboden lag, was zumindest ungewöhnlich ist.«
    »Sie denken an eine Entführung?«
    »Ich muss fast davon ausgehen. Obwohl ich die Hoffnung habe, dass sie sich von allein gerettet hat. Vor wem auch immer. Das traue ich ihr durchaus zu.«
    »Und da haben Sie gedacht, sie wäre wieder an ihrem Arbeitsplatz?«
    »Das war meine Idee, Sir.«
    »Leider eine falsche.« Der Superintendent stöhnte auf, denn auch er machte sich Sorgen. Seine Stimme klang weicher, als er darum bat, Glenda auf jeden Fall zurückzuholen.
    »Ja, wir werden unser Bestes geben.«
    Das Gespräch war beendet, und ich schaute Suko zu, wie er durch das Zimmer ging und nach weiteren Spuren suchte.
    Es waren keine vorhanden. Weder sichtbare noch unsichtbare, auf die mein Kreuz hätte hinweisen können, denn es meldete sich nicht.
    »Was tun wir, John?« Suko war in diesem Moment tatsächlich ratlos.
    Mir erging es nicht anders. »Ich weiß es nicht. Ich kann dir keinen Vorschlag machen. Wir stehen hier, sind beide überfragt, und Glenda ist weg.«
    »Und es gibt keine Spur von diesen Geistwesen.«
    »Du sagst es.«
    Ich setzte mich in den Sessel. Und ich merkte, dass aus der Sorge um Glenda allmählich Angst wurde. Das machte sich in meiner Magengegend bemerkbar, wo sich einiges schmerzhaft zusammenzog.
    Wenn Glenda es tatsächlich geschafft hatte, von hier zu verschwinden, dann hätte sie sich theoretisch an jeden Ort der Welt transportieren können. Diese Macht besaß sie durch das Serum.
    Warum war sie dann nicht wieder zurückgekehrt, wenn sie der Gefahr entflohen war?
    Es gab keine Antwort für mich, und ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen. Ihr Verschwinden konnte mich einfach nicht beruhigen, und so erging es auch Suko.
    »Sollen wir weiterhin warten?«
    »Klar. Wo willst du hin?«
    »Keine Ahnung.«
    »Eben. Und deshalb…« Ich hörte mitten im Satz auf und holte meine Beretta hervor, weil ich aus dem Flur ein Geräusch gehört hatte. Er war von meinem Platz aus nicht unbedingt einsehbar, da die Tür nicht bis zum Anschlag offen stand.
    Jetzt war auch Suko der Laut aufgefallen. Er zerrte die Tür auf und zuckte zurück, denn eine hoch gewachsene Gestalt betrat den Wohnraum.
    Raniel, der Gerechte!
    ***
    Glenda hatte sich schon des Öfteren von bestimmten Orten aus woanders hingebeamt, aber sie hatte nie gewusst, wie lange diese Phase gedauert hatte. Die Zeit war für sie dann ausgeblendet. Das war auch jetzt nicht anders.
    Und trotzdem war nicht alles so wie sonst.
    Sie spürte es.
    Sie war nicht allein. Jemand begleitete sie. Oder etwas. Sie war nicht so klar im Kopf, und das alles stellte sie innerhalb dieser kurzen Zeitspanne fest.
    Da gab es Kräfte, die sie zwangen, einen bestimmten Weg zu gehen.
    Und der hatte ein Ziel!
    Das Ende der Reise war wie immer. Das Eintauchen in die Normalität, was Glenda dazu zwang, sich mit ihrer neuen Umgebung zu beschäftigen.
    Es war nicht mehr ihre Wohnung. Es war auch nicht das Büro im Yard Building, es war eine Welt, die sie nicht kannte und in der es nichts gab, was ihr Hoffnung gegeben hätte. Zumindest nicht beim ersten Umschauen.
    Sie sah so etwas wie eine graue Decke über sich. Es gab nur wenig Licht und wenn, dann erschien es ihr künstlich. Es gab die Leere einer Landschaft, die ein Unwohlsein bei ihr auslöste, und Glenda
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