Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1573 - Blick in die Zeit

Titel: 1573 - Blick in die Zeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Gebäude, in dem ES sich etwaigen Besuchern dieser Stadt bevorzugt zu zeigen pflegte.
    Wenn die Superintelligenz das zu tun beliebte. „Man könnte fast glauben, daß ES uns mit aller Gewalt zu einer Audienz bitten will", murmelte Gucky nachdenklich.
    Atlan trat an das Tor und rüttelte daran.
    Das Tor ließ sich nicht öffnen.
    Während Gucky und Atlan sich auf den Kuppelbau konzentrierten, hatte Rhodan sich umgedreht und einen Blick über den weiten, freien Platz im Zentrum der Maschinenstadt geworfen. „Räumlich mögen wir am richtigen Ort sein", sagte er. „Aber zeitlich gesehen sind wir wahrscheinlich wieder einmal an falscher Stelle."
    Atlan und der Mausbiber fuhren herum. „Das dort ist ein Kleinstraumschiff von altlemurischer Bauart, wenn ich mich nicht irre", fuhr Rhodan fort. „Ein Beiboot wahrscheinlich. Das kann natürlich eine Täuschung sein oder eines dieser verrückten Theaterspiele, die unser Freund uns so gerne vorführt, aber so recht kann ich nicht daran glauben."
    „Sehen wir es uns an!" schlug Atlan vor und ging voran.
    Als sie sich dem fremden Schiff näherten, erkannten sie eine Gestalt, die zusammengekrümmt am unteren Ende der Rampe kauerte, die zur Schleuse des Raumschiffs hinaufführte. „Ein Bote von ES", vermutete Rhodan.
    Aber für einen Boten verhielt sich dieses Wesen reichlich seltsam: Es schien die Annäherung der drei Besucher gar nicht zu bemerken.
    Die Reglosigkeit des Fremden irritierte den Terraner. „Was ist mit ihm los?" fragte er den Mausbiber. Ein erschreckender Gedanke kam ihm in den Sinn. „Ist er tot?"
    „Keine Ahnung", erwiderte Gucky mürrisch. „Was ist los?" fragte Rhodan beunruhigt. „Selbst wenn du seine Gedanken nicht lesen kannst - du solltest doch wenigstens feststellen können, ob er denkt."
    „Sollte ich das?" fragte der Ilt bissig.
    Gucky hatte Mühe, mit den beiden Männern Schritt zu halten. Rhodan dachte zunächst, daß dies die Ursache der miserablen Laune des Mausbibers sei.
    Gucky war seit jeher nicht besonders gut zu Fuß, und er haßte es, laufen zu müssen.
    Andererseits gab es keinen ersichtlichen Grund, warum der Mausbiber sich nicht einfach hätte vorausteleportieren sollen. Wenn er das nicht tat, dann wahrscheinlich nur deshalb, Weil er zur Zeit gar nicht teleportieren konnte. „Du kannst seine Gedanken also nicht lesen", stellte Rhodan fest. „Und wahrscheinlich könntest du uns jetzt auch nicht zur ATLANTIS zurückteleportieren."
    „Du sagst es", erwiderte der Ilt grimmig. „Tut mir leid."
    Rhodan schüttelte unwillig den Kopf. „Wenn ES uns hier festhalten will, dann bedeutet das, daß er tatsächlich die Absicht hat, uns etwas mitzuteilen", überlegte er. „Du hattest vorhin den Eindruck, daß er bei der Teleportation nachgeholfen hat. Das alles wirkt auf mich eher ermutigend."
    Es war offensichtlich, daß Atlan und der Ilt den Optimismus des Terraners nicht zu teilen vermochten.
    Die drei Besucher erreichten das fremde Raumschiff. Das Geräusch ihrer Schritte weckte den Fremden auf. Er hob den Kopf und sah sie an. Dann stand er hastig auf.
    Er wirkte unsicher und verwirrt. „Seid ihr Boten des Unsterblichen?" fragte er in der Sprache der alten Lemurer.
    Rhodan und der Arkonide wechselten einen schnellen Blick miteinander.
    Damit war zumindest eine ihrer Fragen beantwortet: Dieses Wesen war ihnen nicht von ES gesandt worden, um ihnen Auskünfte zu erteilen. Der Fremde war allem Anschein nach mindestens so unwissend wie die Besucher selbst. „Wir sind keine Boten", erwiderte der Terraner in der Sprache des Fremden. „Wir sind nur Gäste auf dieser Welt."
    Der Lemurer atmete sichtlich auf.
    Er war mittleren Alters, hager und hochgewachsen. Sein dunkles Haar war zerwühlt und zerrauft.
    Der Fremde hatte die für Lemurer typische, samtigbraune Haut, aber im Augenblick wirkte er blaß, durchgefroren und übermüdet.
    Er hatte zweifellos eine sehr schlechte Nacht hinter sich. „Ich habe schon befürchtet, daß ich den Unsterblichen verärgert haben könnte", sagte er. „Unsere Anwesenheit ist kein Beweis dafür, daß du das nicht getan hast", bemerkte Atlan. „Was hast du angestellt, daß du einen solchen Verdacht gefaßt hast? Wer bist du überhaupt, und wie bist du hierhergekommen?"
    „Mein Name ist Nermo Dhelim", erwiderte der Lemurer.
    Er musterte die beiden Männer und den Ilt.
    In seiner Heimat war er sicher ein mächtiger und einflußreicher Mann. Man sah es an seiner Haltung und hörte es an der Art, wie er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher