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1571 - Der fliegende Tod

1571 - Der fliegende Tod

Titel: 1571 - Der fliegende Tod
Autoren: Jason Dark
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über sich verlauten lassen? Ich denke, dass jeder Mensch ein Hobby oder eine Vorliebe für etwas hat.«
    Frank Herzog schaute mich an und dachte nach. Dann sagte er: »Ja, doch, wenn Sie so fragen, kann ich Ihnen sagen, dass er ein Ägypten-Fan ist. Er reiste so oft wie möglich in das Land, und einmal, es ist noch nicht so lange her, da saßen wir zusammen und redeten darüber.«
    »Über Ägypten?«
    »Ja. Sogar sehr intensiv. Aber nicht über die Gegenwart, denn die interessierte ihn nicht so sehr. Ihm ging es mehr um die Vergangenheit, die so fantastisch war. Er hat auch davon gesprochen, dass nicht alles tot sei, das tot aussähe.«
    »Was meinte er damit?«
    »Keine Ahnung.«
    »Haben Sie nicht nachgefragt?«
    »Nein, das habe ich nicht. Das wollte ich auch nicht, aber er ließ nicht locker. Er hat von einer Prinzessin gesprochen, die bald wieder auf der Welt sein würde. Und dann würde auch ihr Beschützer erscheinen, um sie zu holen.«
    Seine Aussagen waren schon viel wert für mich, und ich fragte: »Können Sie sich denn unter dem Beschützer etwas vorstellen?«
    »Nein. Er soll nur sehr mächtig sein.«
    »Ich denke, dass sie ihn schon gesehen haben.«
    Der Grafiker starrte mich nur erstaunt an. Ich gab ihm keine weitere Erklärung, was auch nicht nötig war, denn plötzlich kam er selbst darauf und erschrak so stark, dass er sogar einen kleinen Schritt zurücktrat.
    »Der Vogel?«
    Ich nickte.
    Frank Herzog holte tief Luft. Er schluckte Speichel, räusperte sich und wusste nicht, was er antworten sollte. Einige Male setzte er an, aber ihm fehlten die richtigen Worte und so blieb es beim Anheben der Schultern.
    »Manchmal, Frank«, sagte ich, »muss man Dinge akzeptieren, die es eigentlich nicht geben kann.«
    »Wie dieser Vogel?«
    »So ist es. Ich will nicht über die Magie der Zeiten sprechen, nur möchte ich Ihnen sagen, dass es Zeittore gibt, die sich hin und wieder öffnen können. Dann wird die Vergangenheit wieder lebendig, denn es geht nichts verloren. Alles ist ständig in Bewegung, ob Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Es gibt transzendentale Tore, die zu verschiedenen Dimensionen führen, und ich denke, dass hier ein Tor in die Vergangenheit geöffnet wurde.«
    »Durch das der Vogel kam?«
    »Ja.«
    »Und was will er genau?«
    Ich konnte es mir vorstellen. Die Antwort behielt ich jedoch für mich. Ich wollte Frank nicht noch mehr aufregen. Er hatte schon jetzt Stress genug.
    »Wir werden es herausfinden, Frank.« Ich deutete an ihm vorbei, denn Dagmar Hansen und Harry Stahl kamen auf uns zu. Beide sahen nicht eben zufrieden aus. »Was habt ihr?«
    »Wir mussten ziemlich offiziell werden, um Auskünfte zu erhalten. Aber jetzt wissen wir Bescheid. Wir müssen in die zweite Etage.«
    »Da hat Klaus seine Privatbetten. Das ist nicht die Gynäkologie. Ich weiß das!«, flüsterte Frank Herzog.
    »Nichts wie hoch!«, sagte ich.
    Auf den Lift verzichteten wir. Die Treppe reichte aus, und wir jagten die Stufen hoch. Mein Gefühl sagte mir, dass wir uns beeilen mussten, um nicht zu spät zu kommen.
    Als wir die Station erreichten und dort alles normal aussah, waren wir trotzdem nicht beruhigt.
    Frank war nicht mehr zu halten. Er schnappte sich eine der Krankenschwestern und zerrte sie zu sich heran.
    »Wo finde ich Dr. Jäger?«
    Die Schwester befreite sich mit einem heftigen Ruck. »Sind Sie verrückt? Was wollen Sie?«
    »Wo ist Dr. Jäger?«
    »Das sage ich Ihnen doch nicht. Ich werde die Polizei holen, wenn Sie nicht sofort verschwinden.«
    »Die Polizei ist bereits hier«, sagte Harry Stahl und hielt ihr einen Ausweis unter die Nase.
    Jetzt wich die Schwester zurück. Sie suchte nach Worten und sagte mit hektischer Stimme: »Ich habe ihn vorhin noch gesehen.«
    »Wo?«
    »Hier auf dem Flur. Ich glaube, er hat sich um seine Patientin gekümmert.«
    »Um Fatima Herzog?«
    »Ja.«
    »Und was hat er mit ihr gemacht?«
    »Er hat das Bett selbst geschoben. Mary ist nicht mehr da. Deshalb musste er…«
    »Wohin schob er es? Und wer lag im Bett? War es wirklich Fatima Herzog?«
    »Das habe ich mit meinen eigenen Augen gesehen, und ich weiß auch, dass es ihr schlecht ging. Ich glaube, sie hat die Geburt nicht gut überstanden. Ihre kleine Tochter schon, denn Mary brachte sie weg. Ich habe die Kleine noch schreien hören.«
    Ich mischte mich ein. »Und das Bett? In welchem Zimmer steht es jetzt?«
    Die Schwester gab mit leiser Stimme eine Antwort, die uns alle tief erschreckte.
    »Im
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