Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1571 - Der fliegende Tod

1571 - Der fliegende Tod

Titel: 1571 - Der fliegende Tod
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gegen seine Brust. »Wie kann ich ein Störfaktor sein, wenn ich ihm noch nie zuvor begegnet bin? Können Sie mir das sagen?«
    »Nein«, erwiderte Dagmar.
    »Aha, und was sollen wir jetzt tun?«
    »Ich würde raten, dass wir nichts tun.«
    »Die Antwort hätte ich mir auch selbst geben können. Ich will nicht warten, bis man mich noch mal angreift.« Er lehnte sich zurück und schlug beide Hände vor sein Gesicht.
    Harry Stahl wandte sich an seine Partnerin. »Befürchtest du auch, dass es dem fliegenden Tod gar nicht in erster Linie um Frank Herzog geht?«
    »Ich kann es nicht leugnen. Man will ihn aus dem Weg haben, um an das heranzukommen, das bald das Licht der Welt erblickt. Ich denke dabei an Fatima Herzogs Tochter.«
    Sie hatten nur leise gesprochen. Auf keinen Fall sollte Frank etwas von ihren Vermutungen mitbekommen. Niemand ahnte etwas, wahrscheinlich nicht mal die Mutter. Dass Dagmar und ihr Partner jetzt in einer Zwickmühle steckten, das sah man ihnen an, denn keiner von ihnen machte den Eindruck, als hätte er eine Lösung parat.
    »So weit der Urlaub«, sagte Harry und fragte: »Was können wir noch tun?«
    »Noch haben wir Zeit. Hast du schon mal an Hilfe gedacht?«
    Harry blickte in die Augen seiner Freundin. »Meinst du eine Hilfe aus London?«
    »John Sinclair könnte heute Mittag schon hier sein, wenn er den Flieger bis München nimmt.«
    »Das stimmt. Ich würde mir wahrscheinlich Vorwürfe machen, wenn etwas schief geht und wir ihn nicht angerufen haben. Es ist ja noch gar nicht so lange her, dass wir im Schwarzwald einen Fall gelöst haben.«
    »Ist er unser Freund oder nicht?«
    »Du hast recht. Egal, wie spät oder früh es ist, John wird Verständnis haben.«
    »Das meine ich auch…«
    ***
    Der Schlaf nach Mitternacht!
    Der herrliche, der erholsame, der tiefe Schlaf. Genau bis zu dem Augenblick, als ein böses und widerliches Geräusch die Stille durchschnitt. Ein Geräusch, das einfach nicht aufhören wollte.
    Ich starrte in das Halbdunkel des Zimmers, drehte mich dann zur Seite und hob den Hörer ab.
    »Verdammt noch mal, wer will…«
    »Ah, der Herr Geisterjäger ist wach.«
    Das war ich auch. Zumindest von diesem Zeitpunkt an, als ich die Stimme vernahm und mich schon so weit fit fühlte, dass ich erkennen konnte, dass jemand anrief, dessen Muttersprache nicht Englisch war.
    Das hörte sich nach dem deutschen Dialekt an, und da kannte ich nur einen Spezi.
    »Harry Stahl, du alter Knochen. Weißt du eigentlich, wie spät es ist?«
    »Ja, bei uns eine Stunde mehr als bei dir.«
    »Und trotzdem rufst du an?«
    »Gerade deswegen.«
    »Und was ist der Grund?«
    »Der ist einfach erklärt. Hör mal kurz zu. Dagmar und ich machen Urlaub am Tegernsee in einem wunderschönen Haus. Wir genießen die Stunden, sitzen hier im Garten bei einer lauen Sommerluft und hätten richtig Spaß haben können.«
    »Bingo«, sagte ich. »Und warum habt ihr den nicht?«
    »Da gibt es ein Problem.«
    Jetzt musste ich lachen. »Ich habe mir schon gedacht, dass du nicht anrufst, um mir zu erklären, wie toll deine Urlaubshütte ist. Wie heißt denn dein Problem?«
    »Der fliegende Tod!«
    Das war der Moment, an dem mir der letzte Anflug an Humor verging, und ich fragte: »Was soll ich darunter verstehen?«
    »Einen Vogel.«
    »Hatte ich mir fast gedacht.«
    »Aber du musst daran denken, dass unser Vogel die mehr als doppelte Größe eines Adlers hat und er nicht eben zu den Menschenfreunden gehört.«
    »Hört sich nicht gut an.«
    »Ist es auch nicht.«
    »Und jetzt möchtest du, dass ich zu euch komme und euch dabei helfe, den Vogel zu fangen.«
    »Nicht nur ihn. Es könnte auch sein, dass wir Menschenleben retten müssen.«
    »Da bin ich jetzt ganz Ohr.«
    »Musst du auch.«
    Ich hörte von meinem Freund Harry Stahl das, was er bisher wusste. Es ging um einen ägyptischen Zauber, und Harry war der Ansicht, dass ich genau der Richtige war, um ihn zu bekämpfen.
    »Und wann würdest du mich da sehen wollen?«
    »Schon jetzt. Wir haben Wochenende. Der Samstag hat angefangen, und ich denke, dass dir die Umgebung hier bestimmt gefallen wird. Nimm die erste Maschine nach München und von dort aus einen Leihwagen. Am Mittag könnten wir uns dann in die Arme fallen.«
    »Sehr anschaulich, wie du das erklärt hast.«
    »So bin ich nun mal. Okay, John, wann kommst du?«
    Ich stimmte zu. »Den Flugplan habe ich aber nicht im Kopf.«
    »Okay, dann gebe ich dir jetzt die genaue Adresse. Unsere Handys sind immer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher