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1570 - Jackpot für den Teufel

1570 - Jackpot für den Teufel

Titel: 1570 - Jackpot für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diejenigen gewettert, die sie Heuschrecken und Geldratten nannten, und von denen sie behaupteten, dass sie ihnen das Blut aussaugten.
    In die erste Etage waren wir natürlich zu Fuß gegangen. Auch hier feierte die Sauberkeit nicht eben Triumphe. An den Wänden hatten Kinder ihre Kunstwerke hinterlassen. Sie waren im Gegensatz zu den Schmierereien freundlich. Aber uns fiel auch so manch stilisierte Pistole in den Händen einiger Kinder auf.
    Der Name Harris war auf die Tür gepinselt worden. Dahinter hörten wir Stimmen, und wir stellten schnell fest, dass bei diesen Bewohnern die Glotze lief.
    Bisher stimmte jedes Vorurteil, und ich konnte mir denken, dass es so bleiben würde. Eine Klingel gab es auch, die jedoch nicht funktionierte, denn hinter der Tür tat sich nichts.
    Eine dunkelhäutige Frau öffnete die Tür einer Nachbarwohnung.
    »Da müsst ihr schon mächtig klopfen, sonst hören die das nicht.«
    Suko bedankte sich für mich gleich mit und fragte dann, wer alles in dieser Wohnung lebte.
    »Die Harris.«
    »Nur die Eltern oder auch Che?« Die Frau zuckte zusammen. »Dann seid ihr Bullen, wie?«
    »Kann man so sagen.«
    »Klopfen Sie nur.«
    Das taten wir auch. Der eine löste den anderen dabei ab, denn es dauerte eine ganze Weile, bis die Tür aufgezogen wurde.
    Wir vernahmen zuerst einen Fluch.
    Sofort danach sahen wir den Mann, der ihn ausgestoßen hatte.
    Er trug ein Netzhemd und eine hellblaue Jeans, die schon bessere Zeiten erlebt hatte. Sein lang gezogenes Gesicht, das leichte Ähnlichkeit mit dem einer Ratte aufwies, zeigte plötzlich einen misstrauischen Ausdruck.
    »Wer seid ihr?«
    »Scotland Yard«, sagte ich.
    »Ach, schon wieder die Bullen.«
    Der Mann, dessen graues Haar im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden war, lachte krächzend. »Es ist wegen Che - oder?«
    »Ja, um ihn geht es.«
    »Habe ich mir gedacht. Aber er ist tot, Mister. Ich habe keinen Sohn mehr. Aber ich hatte auch nie einen.« Er hatte sich nicht mal Mühe gegeben, traurig zu wirken. Er schien im Gegenteil froh darüber zu sein, dass es seinen Nachkömmling nicht mehr gab.
    »Können wir dennoch reinkommen?«
    »Weiß nicht, was Sie sich vorstellen, aber hier finden Sie nichts.«
    »Wir könnten Sie auch abholen lassen, Mr. Harris. Sie haben die Wahl.«
    Er überlegte. In seinen farblich nicht einzustufenden Augen flackerte es.
    Der Gedanke, bei der Polizei erscheinen zu müssen, schien ihm nicht zu behagen. Deshalb öffnete er lieber die Tür.
    Zigarettenrauch empfing uns. Die Qualmschwaden quollen aus einer offenen Tür und schwebten auf uns zu. Hinter der Tür lief auch die Glotze, die leiser gestellt wurde, als Harris schrie, dass sie Besuch bekommen hätten. Ich sah, wie sich eine Frau, die auf einem Drehstuhl saß, umdrehte und uns einen kurzen Moment anstarrte. Dann wandte sie sich wieder dem Fernseher zu.
    Auch sie sah ungewöhnlich aus. Das Haar war mit roten Strähnen durchsetzt. Die Frau trug einen gelblichen Bademantel, der sie nicht schöner machte.
    Mit einer Handbewegung deutete der Mann auf Stühle, auf die wir uns vorsichtig setzten, denn Vertrauen erweckend sahen beide nicht aus.
    In der Glotze lief ein alter Western. Cowboys ballerten in der Gegend herum, und die Handlung schien die Frau so zu faszinieren, dass sie es nicht schaffte, ihr Gesicht vom Schirm wegzudrehen.
    Ich begriff diese Leute nicht. Sie hatten vor Kurzem ihren Sohn verloren, und jetzt hockte die Frau hier, starrte auf den Bildschirm und gab hin und wieder einen Laut von sich, der aus einer Mischung zwischen Lachen und Weinen bestand.
    Ihr Mann drehte den Ton ab.
    »He, was machst du da?«
    »Halts Maul, Eve. Bei dem Krach kann sich ja kein Mensch unterhalten.«
    Sie drehte den Kopf und wir schauten sie an. Da war das bleiche, eingefallene Gesicht mit den glanzlosen Augen und den blutleeren Lippen.
    »Wer ist das?«
    Diese Frau lebte in ihrer eigenen Welt. Ob der Tod des Sohnes unmittelbar damit zu tun hatte, wusste ich nicht zu sagen, aber es schien so.
    »Die beiden sind wegen Che hier.«
    »Er ist tot«, sagte Eve.
    »Ja, das wissen sie schon. Aber sie wollen seinen Tod aufklären und seinen Mörder fangen.«
    »Das ist gut.«
    »Vielleicht kannst du helfen.« Eve schwieg.
    Suko und ich ließen ihr Zeit. Es war besser so, wenn sie ihre Gedanken erst mal sammelte, bevor sie Antworten gab.
    Meine Blicke schweiften durch das Zimmer. Zwei Stühle, eine Couch, die Glotze, ein alter Schrank, bei dem die Türen schief in den Angeln hingen,

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