Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1570 - Jackpot für den Teufel

1570 - Jackpot für den Teufel

Titel: 1570 - Jackpot für den Teufel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gesehen.«
    Ein zweiter Mann sagte: »Es hat auch keine Zeugen gegeben. Das ist alles in der Nacht passiert.«
    »Aber man hat darüber gesprochen.«
    Die Männer schauten sich gegenseitig an, dann wurden wir mit Blicken abgeschätzt, und der Älteste von den vieren, der auch mit mir gesprochen hatte, verengte seine Augen und schüttelte den Kopf. Dabei bewegte sich die flache Mütze auf seinem Kopf nicht.
    »Was bedeutet das?«, fragte Suko.
    »Dass Sie keine Chance haben. Auch Ihre Kollegen haben keine, sie wissen es nur nicht.«
    »Sie wissen es schon.«
    »Ja«, zischelte der alte Mann. »Dieser Mörder ist nicht zu finden, nicht von einem normalen Menschen. Das schafft keiner, sage ich Ihnen.«
    »Von wem könnte er dann gestellt werden?«
    »Von einem Teufels- oder Höllenjäger, denn Che ist von keinem Menschen wie du oder ich umgebracht worden. Der ist etwas ganz anderes gewesen.«
    »Sagen Sie nur?«
    »Che Harris ist vom Teufel oder seinen Gehilfen umgebracht worden. So muss man das sehen.«
    Sie wunderten sich darüber, dass wir nicht reagierten und still blieben.
    Wir brauchten ihnen nichts erklären, unsere Reaktion reichte ihnen aus.
    »Ja, wenn Sie das sagen«, meinte Suko. »Aber wie kommen Sie darauf, dass es der Leibhaftige oder einer seiner Helfer gewesen sein muss?«
    »Haben Sie seine Augen gesehen?«
    »Nein.«
    »Eben. Und Sie haben sicher auch sein Gesicht nicht gesehen. Aber ich. Ich bin immer früh auf den Beinen. Und ich war auch als einer der Ersten am Tatort gewesen.« Er senkte seine Stimme. »Ich habe noch sein Gesicht sehen können. Da hätte die Haut sein müssen. Sie war dort auch, aber sie sah völlig anders aus als die von normalen Toten. Es war schrecklich. Von den Augen sah ich nur das Weiße, alles andere war schwarz. Als hätte der Teufel alles Leben aus ihnen gebrannt.«
    Der Mann legte seine Hände gegen die Wangen und zog sie von oben nach unten, als wollte er dabei seine eigene Haut abziehen. Dann flüsterte er: »Diese Haut war bei Che Harris nicht mehr vorhanden. Nicht so wie bei mir oder Ihnen. Seine Haut war trocken, und sie schimmerte bläulich und schwarz. Und das ist nicht normal.« Er nickte und lehnte sich wieder zurück.
    »Dann war sie verbrannt«, sagte Suko.
    »Ja, war sie. Aber niemand hat ein Feuer gesehen. Es gab da nur diesen Mann, und gegen den kam Che nicht an.«
    »Was war Che denn für ein Typ?« Suko hob die Schultern. »War er hier bei euch beliebt?«
    »Er ist ein so armes Schwein gewesen wie wir alle es noch sind, nur hat er das Pech gehabt, jung zu sein. Wir hatten noch unsere Jobs, wenn auch mies bezahlt. Aber wir waren beschäftigt und mussten nicht die ganz Zeit über abhängen.«
    »Dann war Che arbeitslos?«
    »Klar.«
    »Und hatte keine Aussicht auf einen Job?«
    »Doch, Jobs hat er gehabt. Nur ist er nie lange geblieben. Er konnte sich nicht anpassen, und das gefiel seinen Chefs nicht, wenn Sie verstehen. Er flog meist schon nach ein paar Tagen wieder raus und hatte deshalb auch nie Geld.«
    »Das hat er sich dann auf andere Weise besorgt - oder?«, meinte Suko.
    Keiner der alten Männer ging darauf ein, und so fing Suko an, über Raubüberfälle zu sprechen, die Harris unter Umständen begangen hatte.
    »Das wissen wir nicht genau«, sagte einer der Männer.
    »Und wenn«, sagte der Mann, dessen weißes Haar von einem Hut bedeckt wurde, »hätte er es bestimmt nicht allein getan. Che war oft mit seinen Freunden zusammen…«
    »Wohnen die auch hier?«
    »Ja. Mit ihm zusammen in einem Haus.«
    Suko nickte. »Dann würde uns nur noch interessieren, wo Che gelebt hat. Wohnte er allein oder bei seinen Eltern?«
    »Wissen wir nicht. Der lebte mal hier und mal da.«
    »Dann fragen wir mal seine Eltern. In welches Haus müssen wir gehen?«
    »Es ist gleich das Erste«, wurde uns gesagt.
    Wir mussten auch nicht hochfahren, die Wohnung befand sich in der ersten Etage. Ob jemand zu Hause war, konnten die alten Männer auf der Bank uns nicht sagen.
    »Gut, dann schauen wir mal.«
    »Tun Sie das.« Der Sprecher grinste uns an. »Aber vergessen Sie nicht, dass der Teufel seine Hand mit ihm Spiel hat. Unser Nachbar brät im Feuer der Hölle.«
    »Kann sein, aber wir haben was zum Löschen mit.«
    Die Männer sagten nichts mehr. Wahrscheinlich glaubten sie uns kein Wort…
    ***
    Allein in der Wohnung zu sein, in der Tanner schon seit einigen Jahrzehnten lebte, gefiel ihm zwar nicht, aber er gönnte seiner Frau den Ausflug zur Nichte. Und wenn er allein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher