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157 - Der Alchimist des Satans

157 - Der Alchimist des Satans

Titel: 157 - Der Alchimist des Satans
Autoren: A.F.Morland
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sie noch nie zur Anwendung«, erklärte Yulin.
    »Haben Sie zuvor wenigstens mit Tieren experimentiert?«
    »Der Mensch ist kein Tier, er ist die Krone der Schöpfung. Wozu sollte ich meine Zeit an niedrige Kreaturen verschwenden, wenn es so viele Menschen gibt, die ich für meine Versuche heranziehen kann?«
    Krige sah den Alchimisten erschrocken an. »Das Zeug, das Sie mir gegeben haben, könnte giftig sein, könnte schreckliche Nebenwirkungen haben.«
    »Es ist giftig und hat Nebenwirkungen«, sagte Yulin lächelnd. »Deshalb ist es für mich ja so wichtig, daß Sie mir sagen, wie Sie sich fühlen.«
    »Aber… das… das ist doch unverantwortlich…«, stammelte Krige bestürzt. »Sie können doch nicht ohne mein Einverständnis…«
    »Sie sehen, daß ich das kann«, entgegnete Yulin kühl.
    Spencer Krige faßte sich mit zitternder Hand an die Stirn, auf der plötzlich Schweiß glänzte.
    »Was haben Sie, Krige?« wollte der Alchimist wissen.
    »Hitze… Mir ist auf einmal so furchtbar heiß.«
    »So fing es bei den anderen auch an, das geht gleich vorbei.«
    »Bei welchen anderen?«
    »Sie sind mein vierter Kandidat.«
    »Was passierte mit meinen Vorgängern?« fragte Krige heiser.
    »Sie sind tot.«
    »Sie haben sie vergiftet!« schrie Krige entsetzt.
    »Das Serum war bisher noch nicht ganz ausgereift. Sie bekamen ein verbessertes Konzentrat. Es wird Sie nicht umbringen.«
    »Aber es verändert mich, ich spüre es!«
    »Wie spüren Sie es?« erkundigte sich der Alchimist gespannt.
    Krige wollte aufspringen, doch Zacko stieß ihn brutal zurück. »Sitzenbleiben!« schnarrte der Bucklige. »Sie stehen erst auf, wenn es Ihnen erlaubt wird.«
    »Was beobachten Sie an sich, Krige?« wollte Dwight Yulin wissen.
    »Ich werde Sie anzeigen, das ist Ihnen doch wohl klar, Yulin!« schrie Spencer Krige aufgebracht. »Sie sind ein Verbrecher, man wird Ihnen das Handwerk legen.«
    »Sag mir endlich, was in dir vorgeht!« herrschte Yulin den Mann an. »Ich will es wissen. Ich muß es wissen. Es ist wichtig für meine Forschung!« Krige betrachtete seine Hände. »Was ist?« fragte Yulin sofort. »Was hast du?«
    »Mein Körper - er steht unter einer ungeheuren Spannung…«
    »Weiter!« drängte Yulin ungeduldig, »Weiter!«
    »Mir ist so, als würde sich in mir alles zusammenziehen«, stöhnte Krige. »Und ich sehe alles…«
    »Ja?« fragte Yulin gespannt, »Ja?«
    »Ich sehe alles… größer. Nein, ich sehe es nicht bloß so, es ist alles größer - der Stuhl, auf dem ich sitze, Sie beide, dieser Raum. Alles wächst !«
    Yulin lachte und schüttelte den Kopf. »Nein, mein Freund. Nichts wächst. Du schrumpfst. Ja, du wirst von Sekunde zu Sekunde kleiner !«
    ***
    Mr. Silver hatte sich schon einmal in den Katakomben von St. George umgesehen - gründlich, wie er behauptete. Wie konnte es danach noch Fallen geben, die der Ex-Dämon nicht entdeckt und entschärft hatte? Nachträglich hatte Rufus die Fallen bestimmt nicht hier aufgebaut. Wozu auch? Hatte die Falle auf den Ex-Dämon allein nicht angesprochen, weil sie ihm ohnedies nicht gefährlich werden konnte? Handelte es sich hier um eine »denkende« Falle?
    Der durchsichtige Hammer schwang mit seiner dünn zulaufenden Spitze gegen meine Brust. Er würde mich mühelos durchbohren und auch noch Mr. Silver treffen.
    Ich hielt unwillkürlich die Luft an, als er heran war. Ein fürchterlicher Schlag traf mich.
    Mir war, als hätte mich eine Kanonenkugel erwischt. Die Wucht des Treffers schleuderte mich zurück und gegen Mr. Silver. Gleichzeitig vernahm ich ein lautes Klirren.
    Es blitzte grell, und ich stellte verdattert fest, daß der magische Hammer meinen Körper nicht durchschlagen hatte.
    Wieso nicht?
    Die Antwort war einfach: Der Hammer hatte das Zentrum meines Dämonendiskus getroffen, und die milchigsilbrige Scheibe hatte mit Magie zurückgeschlagen.
    Ergebnis: Der Diskus zerstörte den magischen Hammer. Rufus’ gläsernes Mordwerkzeug zerklirrte in tausend Scherben, die sich auflösten, sobald sie auf dem Boden landeten.
    Die Gefahr war gebannt, der Dämonendiskus hatte mir das Leben gerettet.
    Mein Brustkorb schmerzte bei jedem Atemzug, war vermutlich geprellt, doch das nahm ich gern in Kauf. Es hätte weit schlimmer kommen können.
    Ich fragte Mr. Silver, wieso er diese Falle nicht entdeckt hatte. Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht, Tony. Übersehen habe ich diesen Gang bestimmt nicht. Vielleicht verhinderte meine dämonische Abstrahlung, daß sie
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