Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
157 - Der Alchimist des Satans

157 - Der Alchimist des Satans

Titel: 157 - Der Alchimist des Satans
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Höcker! dachte Cassavetes grimmig.
    Er lief die Straße entlang und wäre wohl an Dwight Yulins Haus vorbeigeeilt, wenn er nicht das gedämpfte Scharren von Hufen vernommen hätte.
    Es riß ihn förmlich herum. Der Zufall war ihm zu Hilfe gekommen und wies ihm den richtigen Weg. Er gelangte in den düsteren Hinterhof und erblickte den Pferdewagen. Sein Herz schlug sofort schneller. Er warf einen Blick in den Kastenwagen. Leer. Wohin hatten sie Spencer verschleppt? Wozu hatten sie ihn entführt?
    Cassavetes' Blick glitt an der Fassade hoch. Dort oben brannte Licht.
    Ich muß hinein, sagte sich Don Cassavetes, muß zu meinem Freund. Wer weiß, was diese Leute mit ihm Vorhaben. Was immer es ist, ich muß es verhindern.
    Sein Blick fiel auf eine Tür. Er begab sich zu ihr und versuchte sie zu öffnen, doch sie war abgeschlossen.
    Dann muß es eben anders gehen, überlegte sich Cassavetes und trat zurück. Das Pferd scharrte mit dem Huf wieder über den Boden und schnaubte leise.
    Cassavetes sah keine andere Möglichkeit, als an der Fassade hochzuklettern. Es gab einen hölzernen Pflanzenraster, der nur spärlich bewachsen war.
    Für Cassavetes stellte der Raster eine Leiter dar, über die er mühelos das erhellte Fenster erreichte. Da es so dreckig war, daß er nicht durch das Glas sehen konnte, kletterte er weiter aufs Dach, wo sich ein großes, mehrfach unterteiltes Fenster befand, durch das er in ein unheimlich eingerichtetes Laboratorium sah.
    Er erblickte den Buckligen wieder, sah dessen Herrn und seinen Freund Spencer Krige.
    ***
    Krige traute seinen Augen nicht. Es stimmte, was Dwight Yulin gesagt hatte: Um ihn herum wurde nicht alles größer, sondern er wurde kleiner!
    »Das Teufelsblut wirkt«, stellte Yulin begeistert fest. »Zum ersten Mal zerstört es nicht, sondern verändert nur. Siehst du das, Zacko?«
    »Ja, Herr«, antwortete der Bucklige. »Es ist faszinierend.«
    Krige schrumpfte immer schneller, und alles, was er bei sich trug, wurde mit ihm kleiner - seine Handschuhe, der Stock, der Zylinder. Der Alchimist hatte nicht gewußt, daß das neue Konzentrat diese Wirkung erzielen würde. Er war genauso überrascht wie Zacko.
    Krige war nur noch einen halben Meter groß, und der Schrumpfprozeß ging weiter.
    Wann er zu Ende sein würde, wußte niemand. Vielleicht würde Spencer Krige ganz verschwinden. Auch das war möglich.
    »Begreifst du, was ich erfunden habe, Zacko?« fragte Yulin heiser.
    Der Bucklige sah seinen Herrn abwartend an.
    »Überleg mal«, forderte ihn Yulin auf.
    Überlegen war nicht Zackos starke Seite. Er hob ratlos die Schultern, wußte nicht, was Yulin hören wollte.
    »Wenn Dämonen meinen Zaubertrank verwenden!« sagte Yulin enthusiastisch. »Stell dir das einmal vor. Sie schrumpfen zusammen und können sich in winzigsten Verstecken verbergen. Sie können unbemerkt ihre Feinde unterwandern, deren Gespräche belauschen, ihre Pläne erfahren. Ungeahnte Möglichkeiten eröffnen sich für alle Höllenwesen, und ich, Dwight Yulin, zeige sie ihnen auf. Du ahnst nicht, was für Folgen das haben wird.«
    »Für wen, Herr?«
    »Für dich und mich. Mein Zaubertrank ist eine Waffe, die die Schwarzblütler haben wollen. Wir werden mit ihnen Geschäfte machen, Zacko. Sie werden mir geben müssen, was ich verlange!«
    Krige war nur noch 30 Zentimeter groß. Die Minisierung schmerzte ihn nicht, aber sie ängstigte ihn. Seine Verblüffung und die Furcht hatten ihm die Sprache verschlagen. Endlich gehorchten ihm seine Stimmbänder wieder.
    »Was tut ihr mir an?« schrie er krächzend. »Macht das rückgängig!«
    Rückgängig? Zacko kratzte sich am Kopf. Es gab kein Gegenmittel.
    »Bitte, stoppt das!« schrie Krige. »Was soll denn aus mir werden?«
    »Das wird sich zeigen«, antwortete Yulin.
    »Heißt das, Sie kennen die Wirkung Ihrer Teufelsdroge nicht?«
    Yulin lachte. »Du hast den Vorzug, Sie als erster zu testen, mein kleiner Freund.«
    »Wie weit wird sie mich verkleinern?«
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete Dwight Yulin. »Vielleicht wirst du klein wie eine Mikrobe.«
    Zacko kicherte. Er wußte zwar nicht, was eine Mikrobe war, aber der Ausdruck gefiel ihm. »Klein wie eine Mikrobe!« wiederholte er amüsiert.
    20 Zentimeter maß Krige nur noch, und ein Ende des Schrumpfvorgangs war noch nicht abzusehen. Erst als er nur noch 10 Zentimeter maß, hörte die Minisierung auf.
    »Na, du Zwerg«, höhnte der Bucklige und stach mit seinem Riesenfinger gegen Kriges Brust.
    »Stell ihn hier
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher