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157 - Der Alchimist des Satans

157 - Der Alchimist des Satans

Titel: 157 - Der Alchimist des Satans
Autoren: A.F.Morland
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Diener an. »Wenn du die Flasche fallen läßt, erschlage ich dich.«
    Zacko duckte sich unwillkürlich. Er wußte, daß es seinem Herrn damit ernst war. »Es ist zum Glück ja nichts passiert«, gab er kleinlaut zurück und übergab Yulin rasch die Flasche, um sie loszuwerden und nicht mehr für sie verantwortlich zu sein.
    Yulin war in seinem Zorn gefährlich und unberechenbar, und wenn er schwarzmagischen Rauch in seinen Lungen hatte, war er auch noch besonders grausam.
    Der Alchimist öffnete die Flasche. »Einen Löffel!« verlangte er.
    Zacko bediente ihn sofort.
    Yulin füllte die Löffelmulde mit dem kostbaren Saft.
    »Heb seinen Kopf hoch!« befahl er seinem Diener.
    Zacko Cane gehorchte, Yulin schob den Löffel zwischen Spencer Kriges Lippen und ließ das Zaubergebräu in dessen Mund fließen. Der Mann brauchte nicht zu schlucken. Der magische Trank fand auch so seinen Weg.
    Yulin trat zurück. »Die Wirkung wird sich in Kürze einstellen«, bemerkte er, während er den Löffel weglegte und die Flasche gewissenhaft verschloß.
    Zacko grinste und ließ die Zunge aus dem Mund hängen, was ihm einen besonders stupiden Ausdruck verlieh. Die Pechfackel brannte rasch ab, es war nicht nötig, eine neue anzuzünden. Der bläuliche Qualm setzte sich in den Ecken únd hinter den Regalen fest. Er trübte die Luft nur noch wenig, nahm aber nach wie vor Einfluß auf die Menschen, die sich im Laboratorium befanden - nicht nur auf Yulin und Zacko, sondern auch auf Spencer Krige.
    »Ich habe das Quantum erhöht«, sagte Yulin, »außerdem ist die Konsistenz des Tranks verbessert. Wir dürfen auf die Wirkung gespannt sein, Zacko. Wenn das magische Konzentrat diesem Mann nicht schadet, nehmen wir es auch ein.«
    Ganz wohl fühlte sich Zacko dabei nicht, aber er würde gehorchen - wie immer, wenn ihm Yulin etwas befahl. Er würde das magische »Blut« - wie es Yulin auch schon genannt hatte - trinken, in sich aufnehmen und sich verändern.
    Wie, das würde ihnen wohl dieser Mann bald vorzeigen.
    »Sieh nach, ob er Papiere bei sich hat!« verlangte Yulin.
    Zacko fand eine Brieftasche in der Innentasche des Gehrocks und übergab sie seinem Herrn.
    »Spencer Krige heißt er«, stellte der Alchimist fest.
    »Er bewegt sich«, sagte Zacko. »Soll ich ihn festhalten?«
    »Erst mal läßt du ihn in Ruhe. Mal sehen, was er tut.«
    Krige stöhnte leise und faßte sich an den Kopf. Sein Schädel brummte entsetzlich, und er wußte nicht, was geschehen war. Eine seltsame Art von Rauch befand sich in seiner Nase, und nicht nur dort, sondern überall in seinem Körper, das spürte er. Der Rauch war ihm in die Lungen gedrungen und von dort ins Blut übergegangen.
    Spencer Krige öffnete langsam die Augen und stellte fest, daß er sich in einer fremden Umgebung befand - in einem verrauchten Raum.
    Wie kam er hierher? Er wußte es nicht. Bruchstückhaft fiel ihm ein, daß er mit seinen Freunden gezecht hatte, daß er schwer alkoholisiert nach Hause gegangen war, doch nun fühlte er sich nicht mehr betrunken.
    War er auf dem Heimweg zusammengebrochen? Hatte ihn jemand gefunden und zu einem Arzt gebracht? Verschwommen sah er zwei Gesichter - ein längliches, das von einem Bart eingerahmt war, und ein rundes.
    Allmählich wurden die Gesichter schärfer. »Wer sind Sie?« fragte Krige leise. »Wo bin ich?«
    »Sie befinden sich in meinem Haus«, antwortete Dwight Yulin. »Wie fühlen Sie sich? Beschreiben Sie mir Ihren geistigen und körperlichen Zustand sehr genau, es ist ungemein wichtig, daß Sie mir alles sagen.«
    »Sind Sie Arzt?« fragte Krige. »Was ist passiert, Doktor?« Er nahm einfach an, daß er sich bei einem Doktor befand. »Wie ist Ihr Name?«
    »Dwight Yulin«, gab der Alchimist zurück.
    »Erlitt ich einen Zusammenbruch, Dr. Yulin?«
    Der Alchimist ließ Krige in dem Glauben, er wäre Arzt. »Ja«, sagte er, »mein Diener fand Sie auf der Straße. Sie waren bewußtlos, deshalb brachte er Sie hierher. Ich habe Ihnen ein wirksames Konzentrat eingeflößt, eine Medizin, die ich selbst entwickelte. Nun würde ich gern wissen, wie Sie darauf ansprechen.«
    »Es geht mir gut - jedenfalls solange ich liege.«
    »Sie dürfen sich aufsetzen.«
    Krige sah ihn zweifelnd an. »Meinen Sie, daß ich das schon sollte?«
    »Haben Sie Schmerzen?«
    »Nein, aber irgendwie spüre ich, daß in mir etwas geschieht. Irgend etwas geht mit mir vor.« Krige setzte sich vorsichtig auf. »Ihre Medizin… Ist sie erprobt?«
    »In dieser Zusammensetzung kam
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