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157 - Der Alchimist des Satans

157 - Der Alchimist des Satans

Titel: 157 - Der Alchimist des Satans
Autoren: A.F.Morland
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vernahm Zacko Cane Hufschläge. Der Bucklige leckte sich die Lippen und rieb sich die fleischige Nase. Er war übergewichtig und deshalb nicht nur wegen seines Buckels unförmig. Daß er Kräfte wie ein Ochse hatte, hätte ihm niemand zugetraut.
    Ein Pferdewagen bog um die Ecke. Auf dem Kutschbock saß ein vornehmer Mann, bärtig, mit großer, weißblau gestreifter Schleife, in einem eleganten Maßanzug.
    Zacko nickte zufrieden. Das war sein Herr und Meister, sein Brötchengeber Dwight Yulin. Ein Mann von ganz besonderem Format, ein Alchimist, der mit allem experimentierte, der schon versucht hatte, Gold herzustellen, der aber auch auf vielen anderen Gebieten tätig war und unermüdlich forschte.
    »Irgendwann werde ich die Geheimnisse des Lebens ergründen«, hatte Yulin überzeugt gesagt. »Ich werde den Tod überlisten und uns beide unverwundbar machen, Zacko.«
    Er beherrschte etliche Magien und hatte sich auf ein Gebiet vorgewagt, das nicht ungefährlich war.
    Mit Begriffen wie »Magia innaturalis«, »Magia prohibita« und »Magia diabolica« wußte Zacko nichts anzufangen. Er vertraute einfach auf das umfangreiche Wissen seines Herrn, war ihm ein willfähriger Diener und führte jeden Befehl aus, den er bekam. Wirklich jeden.
    Der Pferdewagen - ein schwarzes Kastenfahrzeug - kam auf Zacko zu. Dwight Yulin zog an den Zügeln, das Tier blieb stehen, und Zacko strahlte über das ganze feiste Gesicht.
    »Ich habe einen jungen, gesunden Mann erwischt, Herr«, sagte der Bucklige und wies mit dem Daumen über die Schulter nach Spencer Krige.
    Yulin nahm die Meldung mit finsterer Miene zur Kenntnis. »In den Wagen mit ihm«, befahl er.
    »Sofort, Herr.« Zacko eilte hinter das Gefährt und öffnete die Tür, während sich Yulin aufmerksam umsah. Niemand beobachtete, was geschah.
    Der Bucklige holte Krige und schleppte ihn zum offenen Wagen. Nachdem er Krige eingeladen hatte, schloß er die Tür und begab sich zum Kutschbock.
    »Beeile dich!« verlangte Yulin. »Nicht so langsam, Zacko!«
    Der Bucklige kletterte zu seinem Herrn hinauf und nahm neben ihm Platz. Yulin griff nach der Peitsche und ließ sie durch die Luft pfeifen. Das Tier zuckte zusammen und riß den Kastenwagen förmlich vorwärts. Zacko legte die Hände auf seine Schenkel und war mit seiner Leistung zufrieden.
    »Der Kerl war so betrunken, daß ich überhaupt keine Schwierigkeiten mit ihm hatte«, sagte der Bucklige. Er kicherte. »Wenn er zu sich kommt, wird er sich überhaupt nicht auskennen.«
    »Hoffentlich hast du nicht zu kräftig zugeschlagen.«
    »Der Mann ist robust. Er hält einiges aus. Er ist genau der Richtige für uns. Der stirbt uns nicht unter den Händen weg wie die anderen.«
    Drei Männer hatte Zacko schon beschafft, und Dwight Yulin hatte mit ihnen »gearbeitet«. Er strebte die Nutzbarmachung der Über weit in egoistischer Weise an, wollte über andere zum Erfolg kommen. Dreimal hatte es nicht geklappt, und er hatte drei Leichen am Hals gehabt, doch es war nicht schwierig gewesen, sie loszuwerden. Zacko war ein Meister im schnellen Ausheben von Gräbern. Wie ein Maulwurf wühlte er sich in den Boden, in dem kurz darauf die Toten für immer verschwanden.
    Die Polizei suchte sie zwar, doch sie würde sie niemals finden, davon war Yulin überzeugt.
    Als Zacko zu Yulin auf den Kutschbock kletterte, fing Don Cassavetes an zu laufen, denn er hatte beobachtet, wie der Bucklige seinen Freund in den Kastenwagen verfrachtete.
    Ich hab’s befürchtet! schrie es in ihm.
    Immer wieder verschwanden Menschen in Soho und tauchten nie wieder auf. Erst kürzlich hattert sich hintereinander drei Männer buchstäblich in Luft aufgelöst. Die Polizei stand vor einem Rätsel.
    Bin ich einem Geheimnis auf die Spur gekommen? fragte sich Cassavetes, während er dem Kastenwagen nachlief. Sein sechster Sinn hatte ihn gerade noch rechtzeitig alarmiert. Glück für Spencer. Wenn ich ihn gleich heimbegleitet hätte, wäre ihm das erspart geblieben, ging es Cassavetes durch den Kopf.
    Yulin und Zacko bemerkten Cassavetes nicht. Als Zacko sich kurz umdrehte, befand sich Don Cassavetes bereits im toten Winkel, so daß ihn der Bucklige nicht mehr sehen konnte.
    Unter dem Kastenwagen gab es einen kleinen Metallbügel, in den man seinen Fuß schieben konnte, wenn man in das Gefährt steigen wollte.
    Cassavetes sprang auf, die Federung ächzte, und Yulin warf Zacko einen düsteren Blick zu. »Was war das eben?«
    Der Bucklige zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ist
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