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1569 - Carlottas Todesangst

1569 - Carlottas Todesangst

Titel: 1569 - Carlottas Todesangst
Autoren: Jason Dark
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Suko beschlossen.
    »Sinclair«, sagte ich…
    »John!«
    Das Wort klang wie ein Hilfeschrei, und ich hatte sofort herausgehört, wer da etwas von mir wollte.
    Carlotta, das Vogelmädchen…
    ***
    Ich sprach ihren Namen aus.
    Danach konnte sie zunächst nichts sagen. Ich wusste nicht, welche Gefühle sie beherrschten. Nur ein angstvolles Atmen und Schluchzen war zu hören.
    »Bitte, Carlotta, es ist okay, du hast mich am Hörer. Und du hast ja nicht ohne Grund angerufen. Was ist also passiert?«
    »Sie ist weg!«
    Damit konnte ich nicht viel anfangen.
    »Wer ist weg?«, wollte ich wissen. Sie schrie mir den Namen ins Ohr.
    »Maxine!«
    »Ja, ich habe verstanden.«
    »Sie ist weg!«
    »Wie weg?«
    »Nicht freiwillig, John. Man hat sie entführt!«
    Jetzt war ich es, der geschockt war. Entführt worden war sie. Nun verstand ich Carlottas Not und den Druck, unter dem das Vogelmädchen stand.
    Ich hob den Blick und sah, dass Glenda und Suko atemlos zugehört hatten.
    »Weißt du mehr, Carlotta?«
    »Nein, wie sollte ich? Man hat sie geholt, und ich weiß nicht, was werden soll.«
    »Gab es eine Forderung nach Lösegeld?«
    »Nein, woher denn?«
    »Es hätte ja sein können. Außerdem geschieht nichts ohne Grund. Hinzu kommt, dass du nicht der Grund für die Entführung gewesen bist. Denn dann hätte man dich ebenfalls mitgenommen.«
    »Aber was wollen sie denn von Maxine? Das ist doch einfach nur verrückt!«
    »Ist vorher etwas vorgefallen? Hat sich Maxine anders als sonst benommen?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich habe seit drei Tagen eine Todesangst, und jetzt, so glaube ich, haben sie es auch auf mich abgesehen.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weil sie einen Mann geschickt haben, der in unser Haus einbrechen wollte.« Sie schluchzte weiter leise. »Aber so weit habe ich es nicht kommen lassen.«
    »Was genau hast du getan?«, fragte ich und forderte sie auf, über jedes Detail der Begegnung zu berichten.
    Als ich die Einzelheiten erfuhr, konnte ich nur anerkennend nicken, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Was sie getan hatte, war bewunderungswürdig, so wusste sie zumindest, woher dieser Einbrecher gekommen war.
    Carlotta wusste jedoch nicht, wer oder was sich hinter den Mauern der einsam stehenden Gebäude verbarg, hoffte aber, dass es nicht das geheime Genlabor war, aus dem sie hatte entkommen können.
    »Du bleibst im Haus - oder?«
    »Ja, zumindest in der Nähe. Ich will alles unter Kontrolle behalten, ich spüre auch die verrückte Angst in mir, die mich so fertigmacht. Kannst du das verstehen?«
    »Und ob. Aber wir müssen jetzt die Nerven behalten. Alles andere bringt uns nicht weiter.«
    »Kommst du denn?«
    »Auf jeden Fall. Ich nehme die Sache sehr ernst, Carlotta. Du hast mit deinem Anruf jedenfalls genau das Richtige getan. Wir sehen uns noch heute.«
    »Versprochen, John?«
    »Versprochen!«
    Mehr musste ich nicht sagen. Ich hörte noch ihren schnellen Atem, der in ein Weinen überging, dann legte ich auf und schaute in die Runde.
    Glenda fand als Erste die Sprache wieder. »Das ist ja furchtbar«, flüsterte sie.
    Ich hielt mit meiner Meinung nicht hinterm Berg. »Wer immer Maxine auch entführt hat, er muss einer großen Sache auf der Spur sein.«
    »Bei der sie ihm helfen soll?«
    »Ich gehe mal davon aus.«
    Es gab keine großen Dinge mehr, die wir besprechen mussten.
    Ich telefonierte mit unserem Chef, Sir James Powell.
    Sir James wusste, dass er sich entscheiden musste. Viel Zeit blieb ihm nicht.
    Ich sollte ihm die Entscheidung erleichtern, und er fragte: »Wie sieht es Ihrer Meinung nach aus, John?«
    »Es drängt, Sir. Wenn Sie Carlottas Verzweiflung gehört hätten, dann würden Sie genau wie ich denken. Carlotta ist kein Mädchen, das unnötig die Pferde scheu macht. Die steht mit beiden Beinen fest im Leben.«
    »Und sie hat schon einiges erlebt.«
    »Das außerdem.«
    »Dann fliegen Sie.«
    »Danke, Sir.«
    »Noch etwas, John…«
    »Ja?«
    »Können Sie sich einen Grund vorstellen, weshalb man die Tierärztin entführt hat?«
    »Keine Ahnung. Auch Carlotta kann sich keinen Grund denken. Aber ich weiß, dass Maxine Wells keine normale Tierärztin ist, obwohl sie diesem Job tagtäglich nachgeht. Sie weiß inzwischen, dass es Dinge gibt, die nicht zu erklären sind. Das hat sich auch auf ihr Ziehkind Carlotta übertragen.«
    »Sie meinen, dass die andere Seite vielleicht von ihrem Wissen profitieren will?«
    »So weit will ich nicht gehen, Sir. Ich will nicht spekulieren. Ich muss vor Ort
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