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1569 - Carlottas Todesangst

1569 - Carlottas Todesangst

Titel: 1569 - Carlottas Todesangst
Autoren: Jason Dark
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nicht unter die Strahlen.
    Abtrocknen, zurück ins Zimmer gehen und dort auf das warten, was folgen würde.
    Dass die Person, die hier das Sagen hatte, irgendwann mit der Wahrheit herausrücken würde, lag auf der Hand. Viel länger konnte sie jetzt nicht mehr warten.
    Sie zog sich mit automatischen Bewegungen an. Immer wieder gingen ihr dieselben Gedanken durch den Kopf. Sie wusste noch immer keinen Grund für die Entführung. Man hatte auf ihre Fragen bisher nicht einmal geantwortet.
    Der Name des Vogelmädchens blieb immer an erster Stelle. Carlotta war ohne Schutz allein im Haus. Sie konnte sich zwar wehren, aber nicht gegen jede Übermacht.
    Und wieder hoffte die Tierärztin, dass ihr möglicherweise etwas eingefallen war und sie sich so verhielt, wie sie es selbst getan hätte.
    Hilfe holen.
    Telefonische Hilfe. Den Geisterjäger anrufen. Sinclair und seinen Freund Suko mobil machen.
    Genau das hätte sie getan…
    »Na, Frau Doktor…?« Maxine schrie plötzlich auf, sie drehte sich um und schaute auf eine Frau, die ihr noch nie im Leben begegnet war. Ein Blick in die kalten Augen sagte ihr, dass diese Person hier das Sagen hatte und alle Fänden in den Händen hielt…
    ***
    Sie schauten sich an, und keiner wich dem Blick des anderen aus.
    Zwischen ihnen baute sich etwas auf, doch es war kein Band der Sympathie. Auch das Verhalten der Besucherin deutete darauf hin, da gab es nichts Freundliches und Entspanntes in dem kalten Blick.
    Schwarze Haare, die glatt und sehr kurz geschnitten die obere Hälfte des Kopfes umgaben. Ebenso glatt wie die Haut, die ein leicht bläuliches Schimmern abgab, das Maxine auch in den Haaren entdeckte. Das Erscheinen der Frau glich einem rätselhaften Bühnenauftritt.
    Bekleidet war sie mit einer eng anliegenden Jacke, die bis zu den Hüften reichte. Die Beine steckten in einer eng sitzenden Hose.
    »Geht es Ihnen gut, Maxine?«
    »Ach, warum sind Sie so besorgt?«
    »Das muss ich doch sein. Schließlich sind Sie für uns sehr wichtig.«
    »In der Tat, ich bin wichtig. Aber nicht für Sie, sondern für die Menschen und ihre Tiere, die sie lieben. Sie kommen zu mir, wenn ihre Tiere krank sind, und vertrauen auf meine Heilkünste.«
    »Sie sollen auf ihrem Gebiet eine Kapazität sein, wie ich hörte?«
    »Das kann ich nicht beurteilen.«
    »Doch, Sie sind beliebt, meine Freundin. Alle ihre Patienten lieben Sie.«
    »Im Augenblick nicht, denn ich kann ihnen nicht helfen. Sie haben dafür gesorgt.«
    »Das bringt mich nicht zum Weinen.«
    »Das hätte ich auch nicht erwartet.«
    Die Frau mit den bläulichen dunklen Haaren breitete die Arme aus.
    »Drei Tage und Nächte sind nun vorbei. Sie sind sich nun sicher darüber im Klaren, dass jeder Widerstand zwecklos ist. Mein Name ist übrigens Irina Smith.«
    Wäre die Gelegenheit nicht so ernst gewesen, hätte Maxine gelacht.
    Doch so hob sie ihre Schultern an und schüttelte den Kopf.
    »Ich kenne Ihren Namen nicht. Tut mir leid, ich habe ihn nie zuvor gehört.«
    »Ich aber Ihren.«
    »Dann können wir ja zufrieden sein«, sagte Maxine und wartete darauf, dass die Frau die Initiative ergriff, was sie dann auch tat.
    Irina Smith lachte leise und sagte dann: »Es geht mir eigentlich nicht um Sie, sondern um eine andere Person, die für mich und meine Freunde sehr wichtig ist.«
    »Und wer soll das sein?«, flüsterte Maxine, die die Antwort kannte, sich aber dumm stellte.
    »Sie arbeitet und lebt auch bei Ihnen.«
    »Meine Helferinnen?«
    »Ja.«
    Maxine gab zu, dass sie die viele Arbeit allein nicht schaffen konnte und deshalb manchmal auf Mitarbeiter zurückgreifen musste.
    »Die meine ich nicht.«
    »Wen dann?«
    Irina Smith atmete tief ein. »Eine nur«, flüsterte sie. »Eine einzige Person.«
    »Ich weiß nicht, wen Sie meinen.«
    »Du kennst sie!« Irina ließ alle Höflichkeit fahren und brüllte Maxine an.
    »Du kennst sie verdammt gut. Und ich will von dir eine Antwort haben, wo sie sich versteckt hält!«
    »Versteckt? Unglaublich, das hat sie nie getan. Bei mir hat es keine Mitarbeiterin nötig, sich zu verstecken.«
    Die Augen der Smith funkelten. Sie trat einen Schritt auf Maxine Wells zu, winkte kurz mit der Hand und fuhr sie an: »Setz dich!«
    Die Tierärztin ging einen Schritt zur Seite, dann ließ sie sich in einen Sessel fallen.
    Irina Smith blieb vor ihr stehen. Den Kopf hielt sie leicht gesenkt und aus ihrem Mund drang ein leises Knurren, bevor sie flüsterte: »Du kennst ihren Namen, du weißt, dass sie etwas
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