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1568 - Sklaven der 5. Dimension

Titel: 1568 - Sklaven der 5. Dimension
Autoren: Unbekannt
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meinte Anselm Mansdorf. „Genau. Ein Nakk weiß aber, wie ein Mensch reagiert."
    „Also ist die Richtung, die der Schweberoboter zeigt, die richtige."
    „Das könnte man meinen. Diese Folgerungen und Umdrehungen können wir endlos fortsetzen."
    „Der Nakk rechnet damit, daß wir solche Folgerungen ziehen", bemerkte der Veteran in seinem Hilfsgerät. „Womöglich will er weiter gar nichts, als uns gehörig verwirren."
    „Dann gibt es nur eines", meinte Mike. „Einer von uns muß etwas völlig Unlogisches tun."
    „Dafür bin ich zuständig", bot der Plophoser an.
    Anselm Mansdorf betätigte eine Sensortaste in seiner linken Armstütze.
    Ein kurzer Energiestrahl zischte durch den schmalen Korridor und traf den blinkenden Schweberoboter. Eine kleine Explosion erfolgte, als der eiförmige Körper explodierte.
    Hierher, flüsterte eine Stimme. „Hast du das gehört?" fragte der Mann in der Kutsche. „Ja", antwortete Michael Rhodan. „Es war ein mentaler Ruf, kein akustischer. Das zeigt die Kutsche an. Was wichtiger ist: Ich habe ein Signal.
    Ortung von biologischem Leben. Beide Gänge, die uns der Roboter angeboten hatte, waren falsch. Dies ist die Richtung!"
    Der Veteran schob sich mit seinem Gefährt durch eine Seitenwand, die sich mühelos durchqueren ließ. „Eine Spiegelung", stellte Mike fest. „Chukdar arbeitet mit allen Tricks."
    Sie eilten in einen schmalen Korridor, der nach wenigen Metern in ein Halbrund mit acht Türen mündete.
    Michael Rhodan öffnete die erste Tür. Auf einer Liege bewegte sich eine verkrümmte Gestalt.
    Sie atmete schwer und unregelmäßig. Auf dem Boden lagen Speisereste und Körperausscheidungen. Es stank erbärmlich.
    Dennoch überwand sich der Terraner. Er schritt durch die Abfälle, bis er neben der Gestalt stand.
    Es war ein weibliches Wesen. Und zweifellos eine Biontin. Ihr Atem ging pfeifend und stoßweise, als wäre sie sterbenskrank. Wahrscheinlich stimmte das sogar, denn die Lebenserwartungen der Genmüll-Produkte war nun einmal sehr gering.
    Alle Versuche Mikes, die Frau aus ihrem lethargischen Zustand zu wecken, schlugen fehl.
    Er verließ den Raum wieder.
    Hierher! erklang wieder der mentale Ruf. Seine Richtung ließ sich jedoch nicht feststellen.
    Hinter der nächsten Tür stank es noch schlimmer. Auf dem Boden lag die rechte Hälfte eines ertrusischen Oberkörpers. Das Bruchstück des Leichnams war bereits in die Verwesung übergegangen.
    Michael Rhodan erinnerte sich an den Bericht über den im Hanse-Transmitter Verunglückten, der dort nicht mit seiner ganzen Masse angekommen war. Das fehlende Stück mußte hier materialisiert sein.
    Der nächste Raum war völlig leer.
    Mike entdeckte eine in die Wand gekratzte Botschaft. Es handelte sich um Schriftzeichen, wie sie die Blues benutzten: HILFE!
    Hatte hier der Biont gelebt, der unter dem Antigravfeld der CALMUDIV gestorben war?
    Bei ihm hatte es sich um einen geklonten Blues-Bionten gehandelt, wie es Michael Rhodan inzwischen von der MONTEGO BAY bestätigt bekommen hatte. Vielleicht.
    In den nächsten beiden Räumen traf er schlafende Gestalten an, zweifellos Bionten. Wecken konnte er sie nicht.
    Diese armen Wesen reagierten nicht auf Zeichen der äußeren Welt.
    Dann kam er zu dem Beinlosen. Der wohl aus arkonidischer Zellsubstanz gezüchtete Biont saß mit dem Rumpf auf einer kleinen Antigravplattform, die mit Lederriemen an seinem Körper befestigt war. Auch er stellte ein Bild des Jammers dar, ungepflegt und heruntergekommen.
    Anselm Mansdorf schwebte in seinem Stuhl hinter Mike an die Tür. „Der hat das Signal geschickt", behauptete der Plophoser.
    Der Beinlose hob seinen Kopf. „Wandeln zwischen den Dimensionen." Er lachte wie ein Irrsinniger. „Sprich zu mir!" flehte Michael Rhodan. „Was geht hier vor? Wie kann ich dir helfen? Wer bist du?"
    „Ich bin ein Gärtner. Ich heiße ... jetzt heiße ich Exeter. Drei sind tot, aber ich muß noch leben und suchen.
    Gucken, schauen. Ich habe es erkannt, aber niemand weiß es."
    „Was hast du erkannt, Exeter?"
    Der Beinlose zog sich die Decke über den Kopf. „Ich kann’s dir nicht sagen. Du hältst mich für verrückt."
    Michael Rhodan reagierte rein nach seinem Gefühl. „Du bist verrückt, Exeter", entgegnete er. „Ich kann aber auch einem Verrückten zuhören."
    „Dann hör zu." Der Beinlose warf die Decke auf den Boden und strich sich über den blanken Schädel. „Mein Garten in Ybor. Kennst du Ybor? Ybor auf Drumbar? Meine Pflanzen, mein Gemüse.
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