Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1568 - Sklaven der 5. Dimension

Titel: 1568 - Sklaven der 5. Dimension
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
anfangen."
    „Sie beruht auf dem einzigen Gespräch, das ich mit einem Hyperraum-Scout geführt habe", ergänzte Michael Rhodan. „Und der zweite Fall?" fragte Atlan. „Yoanu Herrah passierte vorgestern etwas Ähnliches", berichtete die Agentin. „Noch haben wir unsere Recherchen dazu nicht abgeschlossen. In einem Geheimdokument, das in meinen Besitz gelangte, heißt es, daß die Friedensstifterin beim körperlichen Kontakt mit dem biontischen Fremdwesen eine unbeschreibliche Leere in sich gefühlt habe. Ihr Zellaktivator hätte sie allein davor geschützt, ihr kima zu verlieren."
    Michael Rhodan lieferte dann ein Stimmungsbild vom Leben auf Lingora.
    Die Linguiden sahen in erwartungsvoller Haltung dem Tag der neuen Verkündigungen entgegen.
    In den Augen des einfachen Volkes besaßen die Friedensstifter den Status von Überwesen. In ihrer Euphorie sprachen sie sogar von Göttern, die ihr Volk in schwindelnde Höhen führen würden.
    Auf die neutralen Besucher wirkten diese überzogenen Äußerungen lachhaft. Aber die Linguiden nahmen sie völlig ernst. Sie glaubten, daß sie ein großes Erbe antreten würden und damit Jahrhunderte der natürlichen Entwicklung überspringen könnten.
    Atlan schüttelte bei diesen Schilderungen nur stumm den Kopf.
    Einen Tag vor der großen Kundgebung, auf der Balasar Imkord sprechen sollte, kam es bei einer vorbereitenden Veranstaltung zu einem schweren Zwischenfall. Atlan und Michael Rhodan erlebten zufällig als Zuschauer das dramatische Geschehen selbst mit. Und Yankipoora, die 5-Dsensible Meßgeräte mitführte, lieferte Daten bei der anschließenden Auswertung.
    Der Friedensstifter Frando Alai hielt eine Rede, die allein dem Zweck diente, die Massen auf den kommenden Tag einzustimmen. Er sprach von einem Podest in einer Sportarena am Südrand der Hauptstadt Sharinam. „Ich messe ein Streufeld an", teilte die Agentin den beiden Männern mit.
    Keine zwei Sekunden später tauchte eine zerlumpte Gestalt aus dem Nichts auf und materialisierte direkt neben dem Friedensstifter. Atlan erkannte sofort, daß es sich um einen Bionten handelte.
    Sein Erscheinen ist unlogisch, meldete der Extrasinn. Alai trägt keinen Zellaktivator!
    Der Linguide stockte mitten in seiner flammenden Rede, als der Hyperraum-Scout seine Hand ausstreckte und seine Brust berührte. Die Hand zuckte erschrocken zurück, als ob der Biont einen schrecklichen Irrtum erkannt hätte. Dann entmaterialisierte er wieder.
    Die Folgen dieses Ereignisses wurden sofort deutlich. Frando Alai wollte in seiner Rede fortfahren, aber aus seinem Mund kamen nur zusammenhanglose Begriffe und sinnloses Gestammel. „Er hat sein kima verloren", behauptete Yankipoora. „Und der 5-D-Scout muß sich in seinem Opfer geirrt haben."
    Linguidische Sicherheitskräfte sprangen hinzu und zerrten den lallenden Friedensstifter vom Podest. Ein Gleiter näherte sich, und im Nu war Frando Alai von der Bildfläche verschwunden. „Damit", sagte Michael Rhodan, „gibt es nur noch zwanzig Friedensstifter."
    Am
     
    15.
     
    Februar, als sich die Friedensstifter zu den Herren der ihnen zugeteilten Protektorate erklärt hatten, hatten sie sich zum ersten Mal in die Karten gucken lassen. Nun, am 15.
    März, taten sie den zweiten Schritt.
    Alleiniger Redner war Balasar Imkord.
    Seine „Verkündung" erfolgte nichtöffentlich aus einem Studio einer Medienzentrale. Die Botschaft wurde über Hyperfunkstrecken zu allen besiedelten Planeten des linguidischen Imperiums übertragen.
    Seine Rede hörte sich sehr gut an, fast zu gut. Den schon bekannten Floskeln über den glorreichen Weg der Linguiden in die Zukunft schenkte Atlan nur noch geringe Aufmerksamkeit. Er wertete die Informationen aus, die politisch gesehen von Bedeutung waren.
    Das Triumvirat aus Balasar Imkord, Dorina Vaccer und Aramus Shaenor wurde bestätigt. Neu war jedoch, daß Balasar Imkord hier die letzte Entscheidungsgewalt besaß. Atlan sah es so, daß Imkord alle Macht an sich gerissen hatte.
    Bransor Manella und Narada Sonkar, die offiziell die Protektoren von Lingora sein sollten, erhielten den Status von Ministern ohne besonderes Ressort. Damit war klar, daß sie die Zuständigen für die Routinearbeiten sein würden - mehr nicht. Frando Alai wurde gar nicht mehr erwähnt.
    Die anderen Friedensstifter erhielten ihre Ernennungen zu Gouverneuren der übrigen fünfzehn Sonnensysteme des Reiches in der Zuteilung, die Anselm Mansdorf schon Wochen zuvor aus den Ereignissen als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher