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1563 - Blut-Geschwister

1563 - Blut-Geschwister

Titel: 1563 - Blut-Geschwister
Autoren: Jason Dark
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schon im Haus«, sagte Harry.
    Das befürchtete ich auch.
    »Und was können wir jetzt noch tun?«, flüsterte Uwe Müller.
    »Sie nichts«, sagte ich. »Es ist die Aufgabe von Herrn Stahl und mir.« Ich schaute Harry an. »Wir sollten den unteren Bereich hier durchsuchen. Ich glaube daran, dass sie noch nicht richtig auf der Jagd sind und hoffe, dass sie die Dunkelheit abwarten und sich so lange versteckt halten.«
    »Da haben sie viele Möglichkeiten.« Müller lachte bitter. »Die Zimmertüren stehen alle offen.«
    Ich stand auf. »Okay, dann machen wir uns auf die Suche.« Danach sprach ich Frau Bauer an. »Wenn Sie das Haus verlassen, sind Sie in Sicherheit. Das wäre…«
    »Nein, ich bleibe hier. Und Sie doch auch, Herr Müller - oder?«
    Er stimmte zu.
    »Gut«, sagte ich zu Harry, »dann komm…«
    Er stand auf. Als ich in sein Gesicht schaute, sah ich, dass es starr wie eine Maske war…
    ***
    Es hatte jetzt keinen Sinn mehr, die Anordnungen über Lautsprecher durchzugeben.
    Die Blutsauger wären nur gewarnt worden, und ich war froh, dass sich Uwe Müller daran hielt.
    Sein Büro hatten wir verlassen und befanden uns nun im Eingangsbereich. Es war die Zeit, in der die meisten Bewohner ihr Abendessen einnahmen. Entweder auf den Zimmern oder im Restaurant.
    Auch der Eingangsbereich war recht leer. Nur eine junge Mitarbeiterin im hellblauen Kittel saß auf einer Bank und telefonierte mit einer Freundin. Ihr Thema waren die Discos in Freiburg.
    Wir gingen an der Frau vorbei, sahen auch die drei Türen der Lifte und näherten uns dem Restaurant. Mein Kreuz hatte ich inzwischen abgenommen und griffbereit in die Jackentasche gesteckt. Bisher hatte es noch keine Reaktion gezeigt, doch darauf allein wollte ich mich nicht verlassen.
    Der Blick ins Restaurant zeigte uns, dass etwa die Hälfte der Plätze besetzt waren.
    Man servierte ein warmes Büfett. Ich war froh, dass die Vampir-Geschwister oder Blut-Geschwister, wie Harry sie treffend genannt hatte, den Weg noch nicht bis hierher gefunden hatten.
    »Was hältst du vom Keller?«, fragte Harry.
    »Nicht viel. Wenn mich nicht alles täuscht, ist die Tür abgeschlossen.«
    »Lass uns trotzdem nachschauen.«
    »Okay.«
    Das konnten wir uns erlauben, da sich in diesem Bereich keine Menschen befanden.
    Den Weg kannten wir, und als wir die Tür zur Cafeteria öffneten, lag der Raum im Dunkeln. Es hielt sich niemand darin auf, und es gab auch keine Notbeleuchtung.
    Vampire lauerten hier auch nicht. Sicherheitshalber probierte ich die Tür zum Keller. Sie war nach wie vor verschlossen. Es hatte sie auch niemand aufzubrechen versucht.
    Harry hatte an der Tür gewartet und den Bereich des Eingangs unter Kontrolle gehalten. Es war auch hier nichts passiert. Die Blutsauger hielten sich noch versteckt, sodass uns nichts anderes übrig blieb, als alle dunklen Stellen abzusuchen.
    Da kam uns natürlich der Hintereingang in den Sinn.
    Ich wollte Harry davon in Kenntnis setzen, als etwas geschah, das uns überraschte.
    Aus der ersten Etage hörten wir eine Stimme, die wir beide kannten. Es war Walter Quirin, der recht laut sprach. »Was machen Sie denn hier?« Ich zuckte zusammen und brauchte keine weitere Erklärung mehr, um Bescheid zu wissen. Sie waren oben!
    Nein, sie waren nicht oben, wenigstens nicht zu zweit, denn eine Sekunde später wurde die Tür zu Uwe Müllers Büro aufgestoßen.
    Der Mann war auf der Flucht, aber er schaffte es nicht mehr, denn wie ein real gewordener Albtraum hing ihm eine Gestalt mit schwarzen Haaren im Nacken und zerrte ihn zurück.
    An zwei verschiedenen Orten zugleich hätten die Blutsauger angegriffen.
    Es war das Schlimmste eingetreten, was überhaupt hätte passieren können.
    »Ich hole mir die Frau oben!«, schrie Harry und rannte bereits los…
    ***
    Harry Stahl hätte den Lift nehmen können, aber es stand ihm auch eine Treppe zur Verfügung. Wenn er sie nahm, würde er schneller sein, und so jagte er mir langen Sprüngen die Stufen hoch und hoffte nur, dass er nicht stolperte.
    Sein Herz schlug schneller. Er keuchte. Er hörte wieder die Stimme seines ehemaligen Kollegen, die ihm jetzt lauter und schriller entgegen wehte. Wahrscheinlich hatte Walter erkannt, wer ihm da gegenüberstand.
    Dann hörte Harry einen weiteren Schrei, dem ein dumpfes Geräusch folgte. Danach war es wieder still.
    Harry hatte die erste Etage erreicht. Er war noch nie hier oben gewesen. Er sah einen Flur vor sich, der erleuchtet war, und er schaute in die Gesichter
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