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1556 - Mongolen-Tod

1556 - Mongolen-Tod

Titel: 1556 - Mongolen-Tod
Autoren: Jason Dark
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das Grasland von den Einheimischen genannt.
    Er sah auch die Straße, die später zu einem Feldweg wurde, und im Norden die Lichter der kleinen Orte, die noch zum Großraum London gehörten.
    Kevin Wood fuhr mit seinem Wagen dicht an sein Ziel heran. Die letzten rund hundert Meter musste er durch die Steppe laufen, weil der Weg zu Ende war.
    In dieser freien Gegend wohnte niemand mehr. Zwar gab es einige einzeln stehende Wochenendhäuser, aber durchgehend bewohnt waren gerade sie nicht. Meistens nur am Wochenende, und das lag gerade erst hinter dem Wetterfrosch, wie Kevin von seiner Freundin liebevoll genannt wurde.
    Er war guter Laune, weil er sich darüber freute, dass seine Voraussage eingetroffen war. Die Temperatur war gefallen. Noch in der Nacht würde der Frost stärker werden, und am Morgen konnten die Menschen wieder das Eis von den Windschutzscheiben ihrer Autos kratzen.
    Es verlief alles nach Plan, und er hoffte, noch vor Mitternacht wieder zu Hause zu sein.
    Er sollte sich irren, und dieser Irrtum fing damit an, dass er plötzlich auf der freien Fläche etwas sah, was da nicht hingehörte. Es war ein Licht, ein heller Schein.
    Feuer?
    Kevin Wood fuhr langsamer. Er spürte, dass es in seinem Hals eng wurde. Zudem stellte er fest, dass er nicht mehr weit von seinem Ziel entfernt war.
    Sekunden später hatte er freie Sicht und sah, dass es sich tatsächlich um Feuer handelte. Etwas brannte.
    Keine Landschaft, nicht die Steppe, sondern ein Gebäude.
    Kevin, der die Gegend kannte, wusste plötzlich, welches Haus brannte. Es war ein einsam stehender Bau, der gern als Wochenenddomizil genutzt wurde. Den Vermieter oder Mieter kannte er nicht, aber er hatte schon des Öfteren Autos in der Nähe des Hauses stehen sehen.
    Seine Messergebnisse waren vergessen. Er hatte den Feldweg noch nicht erreicht und konnte abbiegen, um auf das Haus zuzufahren. Das tat er auch. Die Gedanken huschten wie Momentaufnahmen durch seinen Kopf. Er dachte daran, dass sich im Haus auch Menschen aufhalten könnten, die vom Feuer überrascht worden waren und vielleicht Hilfe brauchten.
    Er gab Gas. Es war nicht so einfach, auf dem weichen Untergrund schnell zu fahren.
    Der Frost hatte ihn noch nicht hart werden lassen, und so geriet er einige Male ins Schlingern, konnte den Wagen aber immer wieder abfangen.
    Er sah bald, dass das Haus nicht mehr zu retten war, und sicherlich auch nicht die Bewohner, sollten sich wirklich welche darin aufgehalten haben. Dann war der Moment gekommen, an dem er sich sagte, dass da nichts mehr zu machen war. Hier kam jede Hilfe zu spät. Aber er erinnerte sich an die Videokamera, die auf dem Beifahrersitz lag. Es war möglicherweise für die Feuerwehr und die Polizei wichtig, wenn er den Brand filmte.
    Kevin Wood hielt an, schaltete die Scheinwerfer aus und verließ den Wagen. Die Videokamera nahm er mit.
    Sie war mit einem Teleobjektiv versehen, und deshalb brauchte er nicht näher an den Brandherd heranzugehen. Als er die Kamera in die korrekte Position brachte, merkte er, dass seine Hände zitterten. Etwas, das bei ihm nicht oft vorkam.
    Es war ein Zufall, dass er eine so günstige Position hatte einnehmen können, denn er hatte jetzt die Tür im Fokus. Er zoomte sie immer näher und damit auch das Feuer.
    Die Flammen schossen aus der Tür hervor. Er sah sie wie gierige Geister, die alles fraßen, was sich in ihrer Nähe befand. Sie hatten sich bereits im Innern des Hauses ausgebreitet, in dem niemand hätte überleben können, falls sich Menschen darin befunden hätten.
    Kevin glaubte nicht daran, weil diese Häuser meistens leer standen.
    Dann zuckte er zusammen, als das Dach plötzlich zusammenbrach.
    Ein gewaltiger Feuerpilz stob hervor, umhüllt von einem schwarzen Rauch, in den der Wind hineinfuhr und ihn zerriss.
    Plötzlich geschah etwas, das er nicht glauben wollte. Er hätte beinahe vor Schreck die Kamera von seinem Gesicht weg nach unten gerissen, denn was er da zu sehen bekam, war unmöglich.
    Etwas bewegte sich in den Flammen!
    Es war eine menschliche Gestalt, das sah er überdeutlich. Sie ging durch das Haus direkt auf die zerstörte und verbrannte Tür zu, und sie schritt durch das Feuer, als wäre es überhaupt nicht vorhanden.
    Vor Staunen blieb ihm der Mund offen stehen. Er merkte kaum, dass er mit sich selbst sprach und dabei flüsterte: »Das gibt es doch nicht! Das bilde ich mir nur ein. Das kann niemand überleben…«
    Die schattenhaften Umrisse waren kein Spuk. Sie waren echt. Die
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