Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1555 - Saladins grausamer Klon

1555 - Saladins grausamer Klon

Titel: 1555 - Saladins grausamer Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
links und erreichte die offen stehende Tür zum Wohnzimmer, die er wiederum mit einem langen Schritt hinter sich ließ.
    Glenda gab ein leises Lachen von sich. Dann vernahm ich ihre geflüsterte Frage:
    »Verstehst du das, John?«
    »Nein, aber vielleicht gleich. Saladin ist es jedenfalls nicht. Da bin ich mir jetzt sicher.«
    Mich hielt nichts mehr auf meinem Stuhl. Ich stand schnell auf und ging zur Küchentür. Glenda folgte mir. Deutlich war ihr scharfes Atmen zu hören.
    Wir schoben uns in den Flur und hatten kurze Zeit später die Tür zum Wohnraum erreicht, die nicht geschlossen war, sodass wir einen freien Blick hatten.
    Der Besucher drehte uns seinen Rücken zu, was ihm gar nichts auszumachen schien.
    Zielsicher ging er auf das Fenster zu, in dessen Scheibe Glenda vor ein paar Stunden schon einen ersten Besucher gesehen hatte.
    Ich zog meine Waffe nicht. Ich hielt ihn auch nicht durch irgendwelche Befehle auf, weil ich instinktiv wusste, dass er sich nicht aufhalten lassen würde.
    Geschickt wich er den Möbeln aus, und wir hörten noch immer nichts von ihm.
    Ich konzentrierte mich auf seinen Rücken und überlegte, ob wir wirklich eine Glasgestalt vor uns hatten und diese Gestalt nicht doch aus einem anderen Material bestand.
    Es war kein Glas. Es war ein Stoff, der sich dehnte und sich den Bewegungen anpasste. Da ging nichts kaputt.
    Er ließ sein Ziel, das Fenster, nicht aus dem Blick und hielt dicht vor der Scheibe an.
    »Jetzt bin ich mal gespannt«, raunte Glenda mir zu.
    »Ich auch.«
    Die grünliche Gestalt machte nicht vor dem Fenster halt. Mit ausgestreckten Armen ging sie darauf zu. Die Hände mussten die Scheibe eigentlich jetzt berühren, und das taten sie auch, aber sie drückten sie nicht ein.
    Kein Splittern, kein Klirren war zu hören. Trotzdem sahen wir, wie sich die Gestalt in das Glas hineindrängte und nicht mal einen winzigen Riss hinterließ.
    Ich stand da und fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen. Glenda erging es ebenso, nur war sie nicht stumm. Aus ihrer Kehle drang ein leicht krächzendes Gelächter.
    Der Besucher steckte jetzt in der Scheibe. So bekam ich zusehen, was Glenda schon zuvor gesehen hatte. Ein Mensch oder eine menschliche Gestalt wurde aufgesaugt von der Fensterscheibe, ohne dass sie zerbrach.
    Ich sagte nichts mehr. Ich spürte in der Kehle einen dicken Kloß.
    Dann die kurze Bewegung in der Scheibe, und gleich darauf begann sich die Gestalt aufzulösen.
    Es gab sie nicht mehr.
    Es gab nur noch das Fenster.
    Und es gab Glenda und mich!
    Wir standen noch länger unter dem Eindruck des Erlebten, bis Glenda sich bewegte und gegen ihre Stirn schlug.
    »Das kann doch nicht wahr sein«, sagte sie gepresst. »Wieso geht einer in die Scheibe, ohne dass das Glas zerbricht? Das soll mir mal jemand erklären!«
    »Du hast es selbst gesehen.«
    »Ja, habe ich. Aber eine Erklärung hast du auch nicht - oder?«
    »Nein, im Moment nicht.«
    Ich wollte nicht mehr länger auf dem Fleck stehen bleiben und ging mit schnellen Schritten auf das breite Fenster zu. Es war nichts mehr zu sehen. Keine noch so geringe Veränderung. Der Besucher war einfach in das Material hineingeglitten und verschwunden.
    Aber wo steckte er jetzt?
    Glenda beschäftigte sich mit dem gleichen Gedanken wie ich.
    »Sorry, John, aber ich kann mir nichts vorstellen. Das Glas kann doch diesen diesen Typen nicht einfach aufgesaugt haben.«
    »Hat es auch nicht. Es hat ihm Durchlass gewährt.« Ich klopfte mit dem Knöchel gegen die Scheibe.
    »Dann - dann hat er sich wohl den Traum eines jeden Menschen erfüllt. Einfach durch Hindernisse hindurchzugehen.«
    »Das sehe ich auch so. Aber du hast in der Mehrzahl gesprochen, Glenda.«
    »Na und?«
    »Es war bisher nur eine Glasscheibe. Oder gehst du davon aus, dass er auch durch Wände gehen kann?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Eben. Und keiner von uns hat ihn angefasst. Wir wissen nicht, aus welch einem Material er besteht.«
    »Es ist dünn«, sinnierte Glenda, »und trotzdem sehr fest und widerstandsfähig. Ich bin keine Technikerin und kann mir sogar denken, dass es ein fremdes Material ist, das es auf dieser Erde gar nicht gibt.«
    »Gut kombiniert.«
    Sie schaute mich skeptisch an. »Meinst du das ehrlich?«
    »Ja. Aber wir wissen bisher nicht hundertprozentig, ob Saladin dahintersteckt. Wir sind nur darauf gekommen, weil eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm besteht. Aber ist er wirklich der große Drahtzieher im Hintergrund?«
    Glenda hob die Schultern. Ihr

Weitere Kostenlose Bücher