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1555 - Saladins grausamer Klon

1555 - Saladins grausamer Klon

Titel: 1555 - Saladins grausamer Klon
Autoren: Jason Dark
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solch einen sah er den Klon an.
    Der Treffer hatte ihn gegen die Wand geworfen. Er blieb dort, als hätte man ihn festgeklebt.
    In seinem grünen Körper zeigten sich breite Risse. Sie waren von den drei Riemen hinterlassen worden, und sie zeichneten sich nicht nur auf der Oberfläche ab.
    Suko sah mit großem Vergnügen, dass sie sich von Sekunde zu Sekunde tiefer fraßen. Sie höhlten den Körper aus, sie trockneten ihn auch aus, und so wurde dem Klon die Kraft entrissen, die er brauchte, um zu existieren.
    Er knickte ein.
    Es war ein Geräusch zu hören, das sich anhörte, als würde Glas zerkrümeln.
    Saladins Klon hatte keine Kraft mehr, sich zu erheben. Er war am Ende. Er trocknete von innen her aus, er kristallisierte, und diese Masse war nicht mehr fähig, sein Gewicht zu halten, und so brach er praktisch ineinander.
    Die Beine gaben zuerst nach.
    Er saß.
    Noch stützte ihn die Wand, doch auch das verging, denn plötzlich wurde ihm der Kopf zu schwer.
    Auch in ihm begann es zu knacken.
    Der Schädel fiel dabei nach vorn. Mit dem flachen Kinn schlug er noch gegen die Brust, und plötzlich gab es ihn nicht mehr. Einfach zersplittert. Nur der Torso mit den Beinen und Armen war noch vorhanden, und Suko konnte sich einfach nicht zurückhalten. Er beschleunigte das Ende des Klons, indem er zweimal kräftig gegen die Brust trat.
    Als wäre dieser Rest nur aus Zuckerguss, so brach auch er zusammen.
    Saladins grausamer Klon war endlich vernichtet, und das sah auch Glenda Perkins, die sich aufrichtete und von Suko auf die Beine gezogen wurde. Beide drehten sich um und schauten in das Bassin hinein, in dem sich ein Drama abspielte…
    ***
    Ich stand am Rand des Bassins und blickte hinein. Noch immer traute ich meinen Augen nicht und konnte kaum glauben, was dort ablief.
    Saladin kämpfte um sein Leben.
    Der Rand des Beckens war für ihn nur schlecht oder so gut wie gar nicht zu erreichen. Und in der Masse konnte er sich nicht so bewegen wie im normalen Wasser. Er war von einem zähen Zeug umgeben, das ihn in seinen Bewegungen nicht nur behinderte. Es sorgte auch dafür, dass er sich auflöste.
    Der Kopf schaute noch aus dem Schleim hervor. Er schien auf der Oberfläche zu schaukeln, während die Masse schon dabei war, seine Beine zu verändern. Sie löste ihm die Haut und das Fleisch von den Knochen. Ich sah alles perspektivisch verzerrt, aber es war nicht zu übersehen. Der Schleim fraß ihn auf.
    Noch schrie er nicht.
    Er kämpfte, und sein Gesicht zeigte keinen menschlichen Ausdruck mehr.
    Gurgelnde und krächzende Laute verließen seinen Mund. Ich empfand sie als widerliche Geräusche, die sich auch nicht mehr menschlich anhörten.
    Der Kopf schlug von einer Seite zur anderen. Schleimspritzer wurden in die Höhe geschleudert. Dass er mal in der Lage gewesen war, einen Menschen innerhalb weniger Sekunden in seinen Bann zu ziehen und zu seiner Marionette zu machen, das war jetzt vorbei.
    Plötzlich sackte er zusammen. Seine Beine waren nur noch kraftlose bleiche Knochen, die den Rest seines Körpers nicht mehr tragen konnten.
    Er tauchte ab.
    Den Ausdruck in seinem Gesicht würde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen.
    Es war eine schiefe Fratze, die in den Schleim eintauchte. Aus ihr würde innerhalb kurzer Zeit ein Skelettschädel werden, aber auch der würde keinen Bestand haben, denn der Schleim machte auch vor Knochen nicht halt.
    Er fraß das Gesicht. Ich sah, was sich dicht unter der Oberfläche des Schleims abspielte. Freuen konnte es mich nicht mehr. Der Vorgang war einfach zu makaber.
    Ich bekam mit, wie die Haut abfiel und sich auch die Augen, die noch an Sehnen hingen, innerhalb des Schleims auflösten.
    Dann drehte ich mich nach links.
    Dort stand Suko. Er hielt eine zitternde Glenda Perkins umschlungen. In seiner Nähe lagen die Reste, die einmal ein so gefährlicher Klon gewesen waren.
    »Saladins Ende«, sagte Suko nur. »Ich denke, dass er es verdient hat.«
    Mein Schweigen war Zustimmung.
    ***
    Es blieb wirklich nichts zurück. Der tödliche Schleim hatte auch die letzten Knochen des Hypnotiseurs aufgelöst, und der Klon von ihm existierte auch nicht mehr.
    Glenda hatte ihre Stimme wiedergefunden. Eine Frage musste sie unbedingt loswerden.
    »Wie habt ihr mich gefunden?«
    »Es war nicht schwer«, erwiderte ich und lächelte. »Man muss nur den richtigen Helfer zur Hand haben.«
    »Genau«, sagte Suko und fragte sofort danach: »Wo steckt Myxin eigentlich?«
    Er war schon wieder weg, ohne dass
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