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1553 - Stalkers Trick

Titel: 1553 - Stalkers Trick
Autoren: Unbekannt
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darauf, die Schaltungen der Kartanin zu kontrollieren.
    Dao-Lin-H'ay kochte innerlich vor Wut. Es widersprach völlig ihrer Natur, sich als Gefangene herumkommandieren zu lassen. Wahrscheinlich zürnte sie Tekener, weil er sie zur Kapitulation überredet hatte.
    Ronald Tekener nahm es ihr nicht übel, obwohl er wußte, daß er richtig gehandelt hatte. Nur dadurch würden sie eine Chance zum Schlag gegen die Genormten ausnutzen können, wenn sie sich ihnen bot - und er war sicher, daß sich nach der Landung auf Ramanat eine Chance bieten würde.
    Dao brachte den Trimaran in steilem Winkel und sehr schnell in die Atmosphäre. Die Beiboote des Muschelschiffs konnten das nicht nachvollziehen und blieben immer weiter zurück.
    Als der Terraner zu ahnen begann, daß seine Partnerin etwas im Schilde führte, handelte sie bereits. Sie drückte die Sammelschaltung zur Zielerfassung und -Vernichtung - und da die einzigen vorhandenen Ziele die fünf Beiboote der SHRUN-D-ORG waren, hätten sie im Geschützfeuer der ARDUSTAAR vergehen müssen. Das geschah jedoch nicht. Statt dessen blinkten die Feuerkontrollen vor Dao rot, was nur bedeuten konnte, daß die Geschütze des Trimarans nur noch von den Geschützständen aus bedient werden konnten. Whitey hatte also mit einem solchen Manöver der Kartanin gerechnet und sich dagegen abgesichert, indem er die Geschützstände von seinen Leuten besetzen und vom zentralen Feuerleitstand abkoppeln ließ.
    Tek musterte den Genormten aus den Augenwinkeln. Doch Whitey war keine Regung anzumerken, was jedoch bei diesen gesichtslosen Intelligenzen prinzipiell schwierig war. Allerdings sagte er auch nichts, und das war befremdlich.
    Eine Viertelstunde später setzte der Trimaran in der Nähe des notgelandeten Muschelschiffs auf, und Dao schaltete nacheinander die Flugsysteme aus. Auf den Holos der Außenbeobachtung waren die fünf Beiboote der SHRUN-D-ORG zu sehen, die sich langsam auf das Wrack des Muschelschiffs herabsenkten und sich an der Außenhülle energetisch verankerten. „Dao-Lin-H'ay!" sagte Whitey und richtete erneut seine Handwaffe auf die Kartanin. „Du hast einen Vernichtungsschlag gegen unsere Beiboote versucht, obwohl du dich uns ergeben hattest und die Sicherheit des Gefangenen-Status beanspruchtest. Ich hätte das Recht gehabt, dich dafür sofort zu töten, tat es aber nicht, da ich persönlichen Mut achte. Dennoch kann ich dir das nicht durchgehen lassen.
    Ich verurteile dich daher dazu, ohne jede technische Ausrüstung dieses Schiff zu verlassen und dich zu entfernen. Es ist dir verboten, dich deinem und meinem Schiff weiter als bis auf dreitausend Meter Entfernung zu nähern. Verstößt du gegen diese Anordnung, werden meine Leute das Feuer auf dich eröffnen. Sobald wir Koroten von einem anderen unserer Schiffe abgeholt sind, kannst du zu deinem Schiff zurückkehren."
    Dao fauchte zornig und schritt erhobenen Hauptes zum Schott. „Halt!" befahl Whitey, und als die Kartanin stehenblieb, erklärte er: „Ich sagte: Ohne jede technische Ausrüstung. Zieh deine Schutzkleidung aus!"
    „Nein!" rief Tekener. „Das darfst du nicht tun!" wandte er sich an den Genormten. „Die Lufttemperatur draußen kann nicht hoch sein, wie ich an der spärlichen Vegetation sehe. Und nachts wird es wahrscheinlich erheblich abkühlen, möglicherweise sogar unter den Gefrierpunkt.
    Dao-Lin-H'ay würde an Unterkühlung sterben. Laß ihr wenigstens den SERUN!"
    „Nein!" entschied Whitey. „Die Kartanin ist sehr ideenreich. Ihr wird schon etwas einfallen, damit sie nicht erfriert."
    „Mörder!" schrie Tekener und trat einen Schritt auf Whitey zu. „Ich warne dich. Wenn du Dao in den Tod schickst, wirst du immer darauf gefaßt sein müssen, daß ich dich töte, sobald sich eine Gelegenheit dazu ergibt."
    „Du drohst mir", stellte der Truillauer gelassen fest und zielte mit seiner Waffe auf den Terraner. „Aber du wirst deine Drohung nicht realisieren, denn ich schicke dich zusammen mit Dao-Lin-H'ay nach draußen. Legt beide eure SERUNS ab und geht! Sofort!"
    Dao und Tek gehorchten schweigend. Whitey und drei der in der Zentrale weilenden anderen Genormten eskortierten die beiden Gefangenen zur Personenschleuse, nachdem sie sich der SERUNS entledigt hatten und nur das atmungsaktive Unterzeug trugen.
    Als sich das Außenschott öffnete, schlug der Kartanin und dem Terraner kühle, aber saubere und anscheinend sauerstoffreiche Luft entgegen. Sie gingen über die kurze energetische Rampe und
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