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1553 - Stalkers Trick

Titel: 1553 - Stalkers Trick
Autoren: Unbekannt
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danach weiter über sandigen, mit dürrem Gras und niedrigen Sträuchern bewachsenen Boden. „Du mußt wirklich verrückt sein, Tek", sagte Dao, nachdem sie sich ungefähr fünfhundert Meter von der ARDUSTAAR entfernt hatten. „Es reicht doch völlig, wenn ich umkomme. Warum willst du unbedingt ebenfalls sterben?"
    „Aus unglücklicher Liebe", erwiderte der Terraner und grinste.
    Die Kartanin blieb ruckartig stehen. Ihre Katzenaugen funkelten Tekener an. „Nein, so dämlich kannst du nicht sein", stellte sie fest. „Ihr Menschen seid zwar alle ein bißchen schwachsinnig, aber doch nicht absolut realitätsfern."
    „Danke für das Kompliment", sagte Tekener ironisch. „Aber laß uns weitergehen, bevor Whitey uns die Hölle heiß macht!"
    Sie setzten sich wieder in Bewegung, und der Terraner sagte leise: „Wir werden nicht umkommen, Dao-Lin. Du wärst auch allein nicht umgekommen, sondern hättest dir schon etwas einfallen lassen.
    Aber zu zweit ist unsere Chance größer."
    „Das bezweifle ich", gab die Kartanin grimmig zurück. „Allein wäre ich viel beweglicher."
    „Wir reden aneinander vorbei", erklärte Tekener. „Ich sprach nicht vom Überleben, sondern davon, den Genormten ein Kuckucksei ins Nest zu legen. Ich habe einen Plan, wie wir heimlich in die SHRUN-D-ORG eindringen können."
    Dao lachte verächtlich. „Du spinnst, Tek. Was bezweckst du wirklich? Ich falle doch nicht auf dein Theater herein. Wir kämen, niemals unbemerkt an das Muschelschiff oder meinen Trimaran heran. In diesem ebenen Gelände können uns die Truillauer schon mit bloßem Auge auf fünf Kilometer Entfernung sehen, wie immer auch ihre optischen Sensoren beschaffen sind. Und wenn es dunkel wird, benutzen sie einfach die Nachtsichtgeräte. Da wir keine technische Ausrüstung besitzen, brauchen sie auch keine hochwertigen Ortungssyteme."
    „Eben darauf fußt mein Plan", erwiderte Tekener und zog ein flaches Feuerzeug aus einer Tasche seiner Unterkombination. „Sie verlassen sich allein auf ihre Augen und Nachtsichtgeräte, weil sie nicht wissen, daß wir doch über eine technische Ausrüstung verfügen." Er hob das Feuerzeug hoch. „Nicht stehenbleiben!" mahnte er. „Du hast den Verstand verloren, wenn du dir einbildest, mir etwas vormachen zu können!" fauchte Dao. „Ich sehe sehr wohl, daß du nur ein Feuerzeug in der Hand hältst und keinen Deflektorschirmprojektor. „ Die Kartanin blieb abermals stehen, ging aber weiter, als Tekener mit der Hand wedelte. „Jetzt begreife ich, was du vorhast", sagte sie. „Du willst also ein Feuer machen und dadurch die Nachtsichtgeräte blenden. Aber hast du dir auch überlegt, wie lange wir brauchen werden, um genügend trockene Büsche für ein Feuer der erforderlichen Größenordnung zusammenzutragen?"
    „Nein", erwiderte der Terraner trocken. „Wir brauchen kein Holz, sondern nehmen etwas, das viel besser brennt und viel mehr Hitze erzeugt."
    Dao blickte sich suchend um. „Ich sehe nichts dergleichen", stellte sie fest. „Aber ich will dich nicht schon wieder unterschätzen. Also sprich endlich Klartext!"
    „Okay!" gab der Terraner lächelnd nach. „Siehst du vor uns, in etwa einem Kilometer Entfernung, die schwarzbraunen Flecke auf dem Boden? Zugegeben, ich wäre nicht allein durch ihren Anblick auf den richtigen Gedanken gekommen. Aber ich sah in der Zentrale deines Schiffes zufällig auf den Datensichtschirm der Außenwelt-Analysatoren. Sie gaben eine Konzentration von Alkanen, Cycloalkanen und Methan an - und zwar dort, wo sich die dunklen Flecke befinden. Diese Stoffe aber sind die wichtigsten Bestandteile von Petroleum."
    „Und Petroleum brennt wie Zunder", bekräftigte Dao. „Du bist ein Teufel, Tek!
     
    3.
     
    Als die Sonne untergegangen war, kühlte die Luft ziemlich rasch ab. Am dunklen Himmelsgewölbe wurden immer mehr funkelnde Sterne sichtbar. Nur zur galaktischen Southside hin gab es eine gewaltige Lücke im Sternenmeer, denn dort endete die Milchstraße in zirka 400 Lichtjahren Entfernung von Ramanat. Dahinter lag die Finsternis des intergalaktischen Leerraums.
    Ronald Tekener lag auf dem Rücken im Gras an der westlichen Flanke eines flachen Hügels und blickte zu den mattleuchtenden kleinen Flecken im dunklen All. Der größte Fleck war die Andromeda-Galaxis in rund 2,2 Millionen Lichtjahren Entfernung. Mit rund 600000 Lichtjahren viel näher war das Fornax-System, aber für das menschliche Auge eigentlich nur mit viel Einbildungskraft zu sehen, denn
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