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1552 - Erzfeind der Hölle

1552 - Erzfeind der Hölle

Titel: 1552 - Erzfeind der Hölle
Autoren: Jason Dark
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den bemalten Wänden entlang. »Ja, ich habe sie gekannt. Ich habe nur nicht mit ihr gesprochen. Ich habe mehr über sie gehört. Sie war tatsächlich auf der Suche nach dem Teufel oder dem Eingang der Hölle. Das hat sie sich einfach nicht nehmen lassen, und sie hat hier auch Verbündete gesucht.«
    »Und die Droge erhalten!«
    Die Hexe hob ihre Schultern, wobei auf ihren Lippen ein vages Lächeln erschien. So richtig wollte sie sich nun doch nicht aus dem Fenster lehnen.
    Es wurde still zwischen uns. Jeder hing seinen Gedanken nach und wartete darauf, dass der andere etwas sagte.
    Die Stille wurde unterbrochen. Nicht durch uns, sondern durch ein Geräusch in der Wohnung.
    Foxy erstarrte in ihrer Haltung.
    Auch wir hatten es gehört. Es war durch die offene Tür gedrungen, der wir den Rücken zudrehten. Dafür konnte Foxy alles sehen.
    Ihr Gesicht verzog sich in dem Augenblick, als wir das Stöhnen hörten.
    Uns hielt nichts mehr auf dem Fleck.
    Suko hatte sich noch schneller als ich aus seinem Lotossitz erhoben.
    Beide sahen wir dann, was sich auf der Türschwelle tat. Dort kniete ein dem Tod geweihter Leibwächter der Hexe. Er hielt seine Hände gegen den Leib gepresst und glotzte aus schon fast toten Augen in den Raum.
    Er wollte etwas sagen.
    Wir hörten sein Röcheln, nicht mehr, und sahen zugleich das Blut aus seinem Mund strömen.
    Hinter uns sagte Foxy etwas in einer Sprache, die wir nicht verstanden.
    Ihr Bodyguard aber kippte auf den Bauch und blieb dort regungslos liegen…
    ***
    Ich schaute auf den Muskelberg und erlebte so etwas wie eine Vision.
    Ich hatte die Tat nicht gesehen, aber ich war mir sicher, dass nur eine bestimmte Person als Mörder infrage kam.
    Es war der Mensch, der auch Ellen Lissek und die beiden Adamskis umgebracht hatte. Und nun war er hier im Haus.
    Ich sprang über den Toten hinweg und hatte es plötzlich schrecklich eilig. Wo steckte der zweite Aufpasser? Diese Frage trieb mich förmlich die Treppe hinab in die Disco. Dort sah ich mich um, aber ich entdeckte keine zweite Leiche auf der Tanzfläche oder auf den Polstern.
    Aber der Bruder musste irgendwo zu finden sein. Ich glaubte nicht, dass sich der Killer mit einem Mord zufrieden gegeben hatte.
    Großartige Verstecke gab es hier nicht. Hinter der Theke lag der Mann auch nicht, und so blieb mir nur der Weg zur Hintertür.
    Ich lief in den Gang hinein und ging dann langsamer, weil ich der auf dem Boden liegenden Gestalt doch nicht mehr helfen konnte.
    Es war der Bruder.
    Auch ihn hatte man mit einem Messerstich getötet - wie Ellen Lissek und wahrscheinlich auch den Mann in der ersten Etage.
    Ich lehnte mich gegen die Wand. Das brauchte ich einfach, denn in diesem Moment war mir wieder unsere Hilflosigkeit vor Augen geführt worden, und das hinterließ in mir stets ein Gefühl der Übelkeit.
    Sukos Stimme riss mich zurück in die Wirklichkeit.
    »John? Wo steckst du?«
    Ich musste keine Antwort geben, er tauchte bereits am Beginn des Ganges auf.
    Suko war recht schnell gelaufen, jetzt wurde er langsamer und sein Gesicht verhärtete sich.
    »Es war ein Doppelmord«, erklärte ich mit kehliger Stimme.
    »Warum?«
    Ich hob die Schultern. Eine Antwort konnte ich ihm nicht geben.
    Suko blickte in die Totenaugen, die ohne Glanz waren. Er sprach mehr zu sich selbst gewandt, als er sagte: »Ob Foxy doch tiefer in der Sache drinhängt, als sie zugeben wollte?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass wir es mit demselben Täter zu tun haben, der auch Ellen Lissek tötete. Davon müssen wir ausgehen.«
    »Ja, scheint so.«
    »Und er wird weitermachen. Er wird alle aus dem Weg räumen, die in seinen Augen verdächtig sind. Wobei ich mich frage, ob die beiden Toten zuvor in ihrem Leben ebenfalls den Weg in die Hölle gesucht haben. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mir das nicht so recht vorstellen. Warum also diese beiden Morde?«
    »Ich weiß es auch nicht.«
    Die Antwort hatte Foxy gegeben, die soeben den Gang betrat.
    Sie kam langsam näher. Das Licht verwandelte ihr Gesicht in eine metallische Maske. Ihr Blick schien nach innen gerichtet zu sein.
    Wir störten sie nicht, als sie neben dem Leichnam stehen blieb und einige Sätze sprach, die sich anhörten wie eine Beschwörung. Sie segnete den Toten nicht wie ein Priester, doch ihre Bewegungen konnten die gleiche Bedeutung haben.
    Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Es war auch irgendwie schrecklich still geworden, bis eben auf die Stimme der Hexe.
    Nach einer gewissen Zeit hob sie den
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