Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
155 - Der Teufelsrocker

155 - Der Teufelsrocker

Titel: 155 - Der Teufelsrocker
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
dämonischen Kräfte auskommen, doch nun standen sie ihm wieder zur Verfügung. Er war gefährlich wie eh und je. »Der Film war Käse?«
    »Von der übelriechendsten Sorte«, sagte ich.
    »Deshalb wolltest du deinen Ärger an einem harmlosen Motorradfahrer abreagieren, wie uns Vicky erzählte.«
    »Ich dachte, hinter dem Glas befände sich ein Totenkopf.«
    »Und nun steht das Motorrad einsam und verlassen dort drüben«, sagte der Hüne. »Und der Besitzer schleicht mit Rachegedanken um unser Haus.«
    »Zieh’s nicht ins Lächerliche«, sagte Vicky. »Vielleicht macht sich Tony berechtigte Sorgen.«
    »Entschuldigt mich«, sagte Mr. Silver. »Ich kümmere mich um die Angelegenheit.« Er verließ das Haus. Nach einer Minute kam er schon wieder zurück.
    »Alles erledigt?« fragte ich.
    »Wie man’s nimmt«, antwortete der Ex-Dämon. »Das Motorrad ist nicht mehr da.«
    Ich wollte die Sache noch nicht auf sich beruhen lassen, nahm mir einen Pernod und begab mich zum Telefon, um Tucker Peckinpah anzurufen.
    Cruv, der Gnom, meldete sich. »Na, Kleiner, schon gewachsen?« fragte ich freundlich.
    »Ich besitze innere Größe«, behauptete der Knirps.
    »Wissen wir doch alle. Ist Peckinpah da?«
    »Für dich immer«, antwortete Cruv und reichte mich an den Industriellen weiter.
    »Hallo, Partner«, sagte ich. »Ich hatte vorhin ein etwas merkwürdiges Erlebnis…«
    Ich berichtete dem Industriellen von unserer Heimfahrt und was ich zu sehen geglaubt hatte.
    Wenn die Maschine nicht noch einmal aufgetaucht wäre, hätte ich die Angelegenheit vergessen, so aber wollte ich, daß Tucker Peckinpah für mich herausfand, wem das Motorrad gehörte. Ich gab ihm die Nummer durch. Er verfügte über die besten Verbindungen. Den Besitzer des Zweirads auszuforschen war für ihn ein Klacks.
    »Heute geht das allerdings nicht mehr«, sagte der Industrielle. »Ich muß Sie um etwas Geduld bitten, Tony. Morgen ist es gleich das erste, das ich erledige. Ich melde mich dann bei Ihnen.«
    Er hielt Wort.
    Am nächsten Morgen - wir saßen gerade beim Frühstück - läutete das Telefon. Ich legte das Toastbrot zur Seite und ging an den Apparat.
    »Ballard.«
    »Eine Maschine mit diesem polizeilichen Kennzeichen gibt es nicht«, sagte Tucker Peckinpah nach knappem Gruß. »Sind Sie sicher, daß Sie mir die richtige Nummer gegeben haben?«
    »Absolut.«
    »Tja, tut mir leid. Diesmal kann ich Ihnen leider nicht helfen, Tony«, sagte der Industrielle bedauernd.
    »Trotzdem vielen Dank für die Mühe, Partner«, sagte ich und legte auf.
    Ich kehrte an den Frühstückstisch zurück, beachtete aber den Toast nicht mehr. Mir war der Appetit vergangen. Nachdenklich nahm ich einen Schluck Kaffee. Was hatte das zu bedeuten?
    »Was hat Tucker Peckinpah gesagt?« fragte Vicky.
    »Es gibt kein Motorrad mit dem Kennzeichen, das ich ihm genannt habe.«
    »Was bedeutet das?«
    »Entweder habé ich keine Maschine gesehen, oder das Nummernschild war gefälscht«, sagte ich.
    »Dann war der junge Mann auf der Maschine ein Verbrecher«, sagte Vicky. »Vielleicht hatte er das Motorrad gestohlen.«
    »Es gäbe noch eine Möglichkeit«, schaltete sich Mr. Silver ein.
    Ich wußte, was er sagen würde, wollte es aber nicht hören. Der Gedanke war mir nämlich auch schon gekommen.
    Vicky sah ihn abwartend an.
    »Daß sich Tony nicht geirrt hat«, sagte der Ex-Dämon.
    »Du meinst, daß er tatsächlich einen Totenkopf gesehen hat?« fragte Vicky. »Aber als der Motorradfahrer das Visier hochklappte, war sein Gesicht doch ganz normal.«
    Jetzt war die Lösung des Rätsels schon zum Greifen nahe, aber Vicky -ansonsten ein kluges Mädchen - stand heute auf der Leitung.
    »Der Mann auf dem Motorrad könnte Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern gewesen sein«, sagte Mr. Silver.
    Jetzt war es draußen, und Stille herrschte für einige Augenblicke. Nur das zischende Geräusch war zu hören, als Vicky scharf den Atem einzog.
    »Rufus«, seufzte meine Freundin. »Was wollte der denn von uns?«
    »Sich in Erinnerung bringen«, sagte Mr. Silver und zuckte mit den Schultern.
    ***
    Manchmal ahnen Dämonen schon voraus, was passieren wird. Das ermöglicht es ihnen, rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen. Rufus, der Knochendämon, war nach London gekommen, um einen Plan zu realisieren, der Angst und Schrecken über die Stadt bringen sollte.
    Doch er mußte die Dinge erst reifen lassen, und er nützte die Zeit, um seinen Todfeind Tony Ballard auf sich aufmerksam zu machen.
    Mit immer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher