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155 - Der Teufelsrocker

155 - Der Teufelsrocker

Titel: 155 - Der Teufelsrocker
Autoren: A.F.Morland
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dir zu spielen. Wann wirst du dir das Mogeln abgewöhnen?«
    »Soll ich schwören, daß ich ehrlich gespielt habe?« fragte Mr. Silver.
    »Willst du auch noch einen Meineid auf dein Gewissen laden?«
    »Gewissen? Was ist denn das?«
    »Eben«, brummte ich und stand auf. Das Läuten des Telefons kam mir gelegen. Ich begab mich an den Apparat und meldete mich. Am anderen Ende der Leitung räusperte sich jemand.
    »Mr. Ballard?« fragte eine Stimme, die mir fremd war. »Spreche ich mit Mr. Ballard persönlich?«
    »Der bin ich, und wie ist Ihr Name, Sir?«
    »Picernell. Ralph Picernell.«
    »Was kann ich für Sie tun, Mr. Picernell?«
    »Oh, nichts, Sir… Mr. Ballard. Eigentlich nichts. Es ist nur so, daß ich… Nun ja, also ich bin - bin der Mann, der gestern abend beinahe gegen Ihren Wagen gekracht wäre.«
    RUFUS! schoß es mir durch den Kopf.
    »Ich denke, ich habe mich gestern ziemlich danebenbenommen, Mr. Ballard«, sagte Ralph Picernell. War er tatsächlich Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern? »Der Schock, verstehen Sie? Ich sah plötzlich die Bremslichter aufflammen und dachte: Das geht sich nicht mehr aus! Ich sah mich schon über Ihren Rover fliegen. Da gingen mir einfach die Nerven durch. Heute weiß ich, daß ich im Unrecht war. Ich hätte nicht so dicht hinter Ihnen fahren dürfen. Entschuldigen Sie. Meine Entgleisung tut mir leid.«
    In mir schwappte eine Zornwelle hoch. »Was soll das Theater, Rufus? Denkst du, ich weiß immer noch nicht, wer du bist?«
    »Wie haben Sie mich genannt, Sir… Mr. Ballard?«
    »Du bist Rufus, der gottverdammte Knochendämon!« schrie ich.
    Mr. Silver stand auf und spannte seine Muskeln. »Wenn ich könnte, würde ich ihn durch die Leitung ziehen!« knurrte er.
    Ralph Picernell lachte höhnisch. »Du hast mich also erkannt, Tony Ballard, Höllenfeind Nummer eins!«
    »Ich habe deine häßliche Knochenvisage gesehen. Warum bist du uns gefolgt?«
    »Damit du weißt, daß es mich noch gibt.«
    »Das Gegenteil wäre mir lieber!« fauchte ich.
    »Vielleicht sehen wir uns bald wieder!« kündigte der Dämon mit den vielen Gesichtern an. »Aber du wirst es nicht wissen. Das alte Spiel beginnt von neuem. Du solltest von nun an jedem Menschen mit sehr viel Mißtrauen begegnen, denn es wäre möglich, daß ich mich dahinter verberge.«
    »Und wozu soll das Katz-und-Maus-Spiel gut sein?«
    »Ich will dich verunsichern. Vielleicht traust du bald deinem eigenen Spiegelbild nicht mehr. Du wirst nervös werden, und ein Mann mit zerrütteten Nerven macht Fehler.«
    »Wo bist du, Rufus?« fragte ich aggressiv. »Ich komme zu dir. Laß es uns austragen. Ich habe keine Angst vor der Konfrontation mit dir.«
    »Ja, Tony Ballard ist ein Held - denkt er. Du hältst dich für unbesiegbar, wie mir scheint.«
    »Das nicht, aber ich traue mir zu, mit dir fertigzuwerden.«
    »Bereite lieber du dich auf das Ende vor«, sagte Rufus hart, »denn es ist näher, als du denkst.«
    Er legte auf, und ich schnauzte den Telefonhörer an: »Mistkerl, knöcherner!«
    »Er ist also wieder in der Stadt«, sagte Mr. Silver, während ich den Hörer auflegte.
    »Und er hat mir prophezeit, daß wir uns Wiedersehen werden«, knirschte ich. »Ich könnte leichten Herzens darauf verzichten.«
    »Er will dich nervös machen.«
    »Das schafft dieser Skelettbastard nicht!« sagte ich wütend, aber wider besseres Wissen. Schließlich war mir bekannt, wie viele Register der Dämon mit den vielen Gesichtern ziehen konnte.
    Mr. Silver begab sich zum magisch gesicherten Safe und öffnete ihn. Er nahm Shavenaar, das Höllenschwert, heraus. In der Krone, die auf dem geschwungenen Klingenrücken saß, befand sich ein schlagendes Herz.
    »Wäre schön, wenn ich ihn damit kriegen könnte«, sagte der Ex-Dämon und schwang das Höllenschwert waagrecht durch die Luft.
    Plötzlich sah ich, daß mein Freund erschrak. Er hielt das Schwert mit beiden Händen ganz fest, und seine Züge verkanteten.
    »Ist irgend etwas mit Shavenaar?« fragte ich beunruhigt.
    »Mir scheint, als wollte Shavenaar mehr seinen eigenen Willen durchsetzen«, antwortete der Hüne. »Es gehorchte ja noch nie besonders gem.«
    Jeder, dessen Wille nicht stark genug war, um sich Shavenaar untertan zu machen, war ein Todeskandidat, sobald er das Schwert berührte - es sei denn, er kannte seinen Namen; das war bei mir der Fall. Mit meinem Willen hätte ich Shavenaar nicht in die Knie und zum Gehorsam zwingen können.
    »Das kommt in letzter Zeit immer öfter
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