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1548 - Höllensturz

1548 - Höllensturz

Titel: 1548 - Höllensturz
Autoren: Jason Dark
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alles andere als positiv, denn selbst die dicken Mauern des Instituts konnten die Schreie nicht zurückhalten…
    ***
    Der Professor hing unter der Decke!
    Es war eine Tatsache, über die Suko allerdings nicht lachen konnte, denn diese Szene war schon schlimm. Und es kam hinzu, dass er in einem Raum mit einer sehr hohen Decke stand, die er selbst durch einen Sprung nicht erreichen konnte.
    Askin schrie. Er litt Qualen. Die verdammten Schatten machten ihn fertig.
    Sie zerrten und rissen an ihm, und es war ein verdammt einseitiges Geschehen, denn der Professor war nicht in der Lage, sich zu wehren.
    Er musste alles mit sich geschehen lassen, wobei zwischendurch wie in einer Momentaufnahme immer wieder das Gesicht der Studentin innerhalb der Schatten erschien. Allerdings ungewöhnlich flach. Es musste seine Dreidimensionalität verloren haben.
    Der Professor blieb weiterhin ein Spielball. Er drehte sich, er sackte mal nach unten, ohne allerdings den Boden zu berühren. Dann raste er wieder hoch, und die Schatten hielten ihn fest in ihren Klauen.
    Wieder fiel er, um im nächsten Augenblick wieder zur Decke zu jagen.
    Das geschah mit einer großen Wucht, und der Kopf des Mannes schlug gegen die Decke.
    Die Haut platzte auf. Plötzlich spritzte Blut. Doch auch das stoppte die andere Macht nicht.
    Suko stand noch nahe der Tür und schaute nur zu. Er wusste nicht, was er unternehmen sollte. Durch einen Sprung erreichte er den Professor nicht, eine Leiter war nicht in der Nähe. Er kam sich so verdammt hilflos vor. Selbst mit seinem Stab würde er nichts ausrichten können. Wenn er das magische Wort rief, dann würde nur der Professor für fünf Sekunden erstarren, und die Schatten würden in dieser kurzen Zeitspanne nicht zu besiegen sein.
    Sie hatten den Professor zu ihrem Spielball gemacht. Sie trieben mit ihm einen bösen Schabernack, sie traten und schlugen ihn. Sie schleuderten ihn gegen die Decke und die Wände. Hin und wieder hörte Suko einen Schrei, und die Sekunden, die er sich schon hier im Raum aufhielt, kamen ihm wie eine kleine Ewigkeit vor.
    Er war kein Mann, der nur zuschauen konnte. Er musste etwas unternehmen. Mit einer Kugel würde er nichts erreichen, er musste an die Decke heran.
    Sein Blick fiel auf das Relief. Die in den Stein gehauenen Figuren waren nicht mehr wichtig für ihn, er sah die Abbildung nun mit anderen Augen an. Vielleicht konnte es ihm gelingen, an dem Relief in die Höhe zu klettern.
    Suko setzte den Gedanken sofort in die Tat um. Er nahm sich die Vorderseite vor, weil er hier seine Füße in die tieferen Rillen und Mulden setzen konnte. Und auf den Köpfen und den Schultern der Gestalten würde er mit den Füßen Halt finden.
    Zuvor zog er die Dämonenpeitsche, schlug den Kreis und ließ die Riemen ausfahren. Er wusste zwar nicht, ob er damit die gewünschte Wirkung erzielte, aber völlig waffenlos wollte er auch nicht sein.
    Es würde keine leichte Kletterei werden.
    Suko steckte die Peitsche in den Gürtel und machte sich an die Arbeit.
    Seine Finger suchten nach einer Kerbe, fanden sie, und Suko zog sich in die Höhe. Er wollte über das Relief die Wand hinaufklettern. Es war keine leichte Angelegenheit. Immer wieder rutschte er ab, musste fast von vorn beginnen, aber er dachte nicht daran, aufzugeben. Es war ein Kampf, den Suko unbedingt gewinnen musste, denn er hörte, wie schlecht es dem Professor ging.
    Der Mann schrie. Er jammerte. Man quälte ihn.
    Suko konnte es sich nicht leisten, zu ihm hoch zu schauen. Er musste sich auf seine Kletterei konzentrieren und versuchen, nicht abzurutschen.
    Er schaffte es, weil er sein Gewicht gut verteilte. Plötzlich sah er das obere Ende vor sich, nachdem er den Kopf in den Nacken gelegt hatte.
    Er griff zu. Hielt sich fest. Zog sich an dem Gestein in die Höhe, schwang das linke Bein hoch und lag wenig später flach auf der oberen Felskante.
    Geschafft.
    Ungefährlich war seine Lage trotzdem nicht. Er klammerte sich mit den Beinen an den beiden Wandseiten fest und kam sich dabei vor wie jemand, der zum ersten Mal auf einem Pferderücken sitz und Angst hat, zur einen oder anderen Seite hin abzurutschen.
    Das Gleichgewicht finden und behalten, das war wichtig. Und dann musste er noch näher an das Geschehen heranrutschen, was auch nicht so einfach war.
    Aber er war so weit herangekommen, dass die Höhe keine Rolle mehr spielte. Er hätte sogar mit der ausgestreckten Hand die Decke erreicht.
    Vor und über ihm waren die Schatten noch immer
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